Dienstag, 6. Mai 2008
Vierling mit Samenbank
Seit Äonen plage ich den Ungatten, weil ich unbedingt sehr gerne einen Apfelbaum will im Garten haben möchte.

Bisher war er der Ansicht, dass so'n Ding zu gross wird und zuviel Arbeit macht (weil man da immer aussen 'rum mähen muss) und dass wir den eigentlich eher nicht brauchen.

Nun konnte ich aber nachweisen, dass man außer Braeburn und Gala so gut wie keine roten Äpfel bei uns bekommt - und das seit über einem Jahr "protokolliert". Das zählt zumindest mal als Argument.

Mir steht der Sinn zudem eher nach was Altmodischem (ich weiss überhaupt nicht, wozu man das Rad ständig neu erfinden muss): Boskoop oder Roter Berlepsch wären in Ordnung, aber am allerliebsten wäre mir ein Cox Orange.

Nun führte uns unser vorgestriger Sonntagsspaziergang gaanz zuufällig in eine riesengroße Baumschule / Gärtnerei (da kann man sonntags 'rumspazieren).
Der Ungatte verliebte sich sogleich unsterblich in einen Schlitzahorn. Ein Blick auf das Preisschild (Stückpreis 6.800,- EUR), lies die neue Liebe dann schlagartig um einige Grad abkühlen.
In der Obstabteilung geriet ich dann ins Schwärmen: So'n Apfelbaum ist eben nicht nur nützlich, der sieht auch noch schön aus, vor allem wenn er blüht.
Lediglich die Endgröße schreckte den Ungatten, und in dem Wirrwarr von "Busch", "Halbstamm" oder "Hochstamm" fanden wir uns nicht wirklich zurecht.

Der Ungatte entdeckte aber dafür was anderes: Eine Stachelbeere am Stiel, also nicht als Busch, sondern als Hochstämmchen veredelt. Kann man gut drumrum mähen, und man muss sich zum Ernten nicht bücken. Da meine Stachelbeere vom Vorjahr leider ex gegangen ist, beschloss der Ungatte sofort, dass ich so eine haben müsse.

Wir also gestern nochmal da hin.
Als erstes gab's eine Hängekätzchenweide, weil die letzte irgendwie "eingetrocknet" ist.
Auch das winzigste Exemplar eines Schlitzahorns (kaum grösser als ein Bonsai) kostete immer noch um die 90 EUR, also wurde dieses Projekt erstmal vertagt.
Ein Stachelbeestamm war auch schnell gefunden, und so stand nur noch der Cox aus.

Eine nette junge Damen beriet uns in puncto Höhe: Was wir suchten, sei ein Halbstamm. Da ist die Veredelungsstelle so ca. 60 cm über dem Boden, und der ganze Baum wird nicht höher als 3 Meter. Es sei denn, man bremst ihn vorher, dann bleibt er natürlich niedriger.
"Bremst ihn???"
"Ja, klar. Sie befestigen am Haupttrieb eine Schnur und biegen den mittels der Schnur zur Seite bzw. runter, dann bleibt er stehen, das heisst, er hört ab der Höhe auf zu wachsen."
Man lernt ja nie aus, also dunken der Ungatte und ich erstaunt.
"Und an welche Befruchtersorte haben Sie gedacht? Oder haben Sie schon einen Apfelbaum?"
"Be--- was?!"
"Ja, Apfelbäume sind steril, die können sich nicht selbst befruchten. Sie brauchen also einen Apfelbaum irgendwo in der Nähe, von einer anderen Sorte, sonst bekommen Sie keine Äpfel!"

(Was erklärt, warum seinerzeit mein Zwergapfel "Delgrina" in fünf Jahren einen einzigen Apfel hervorbrachte. Für Innenstadtverhältnisse grenzt das botanisch wahrscheinlich sogar an ein halbes Wunder...)

Der Ungatte nimmt sofort Abstand vom Cox: Einen Apfelbaum hätte er sich ja noch gefallen lassen, dass er jetzt aber noch einen zweiten anschaffen soll, damit es dann auch Äpfel gibt, das geht ihm zu weit.
Die junge Dame schlägt einen Zierapfel als Zweitapfel vor, aber selbst das ist ihm zu viel.
Jetzt tut es mir erst recht leid, dass die Nachbarin ihren uralten Apfelbaum letztes Jahr umgenietet hat.
"Was ist denn das, mit der Befruchtersorte?", will ich wissen.
Ich bekomme erklärt, dass es Apfelsorten gibt, die ungefähr zur gleichen Zeit blühen. Diese dienen dann gegenseitig als "Befruchtersorten", denn es nutzt ja der schönste Pollen nichts, wenn die eine Sorte erst dann blüht, während die andere schon verblüht ist, und die Fruchtbarkeitsperiode damit über die Wupper.
Sehr interessant, das alles.
"Und ein Mirabellenbaum geht nicht als Befruchter? Oder ein Birnbaum? Oder eine Kirsche? Es gibt auch Zwetschgen in den Nachbargärten!", reklamiere ich hoffnungsvoll.
Njet, sagt die nette Dame, "Apfel nur mit Apfel!"
Ich will schon enttäuscht und ohne Apfelbaum den Rückzug antreten.
Und da sehe ich ihn: Einen Vierling. Das sind vier Apfelsorten, auf einen Stamm veredelt.
"Was ist das denn für'n Scherz?" frage ich.
"Das ist total irre!" findet die Gartenfee. "Diese vier Sorten sind alle ähnlich vom Geschmack und von der Blüte- und Reifezeit. Und befruchten sich natürlich dadurch gegenseitig."
"Der hat also eine integrierte Samenbank?" frage ich erstaunt.
Das trifft's genau, versichert die Gartenfee amüsiert.
"Und was sind das für Sorten?" will der Ungatte wissen.
Die Gartenfee studiert das Etikett: (wir haben beide andere Pflanzen im Arm) "Schau' mer mal: Alkmene, Roter Jonathan, Roter James Grieve und Cox Orange!"

...muss ich noch was dazusagen?

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Freitag, 29. Februar 2008
Zeckenimpfung
Hat sich von Ihnen schonmal jemand diese Zeckenschutzimpfung verpassen lassen?

Ich bin am Dienstag geimpft worden, kann den Arm kaum bewegen, und in der "Einstichsgegend" hat sich ein etwa taubeneigroßer "Boppel" gebildet, der lila durch die Haut leuchtet.

Ist das normal?

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Mittwoch, 27. Februar 2008
Übertriebene Solidarität
"Geteiltes Leid ist halbes Leid" - das haben Sie bestimmt schon mal gehört, oder?
Ist aber totaler Quatsch.
Geteiltes Leid ist doppelte Arbeit.

Neulich, zum Geburtstag von Frau F., da hatten wir abends Gäste, und wie schon alles fertig war, und jeder hungrig am Tisch saß und nur noch das Baguette fehlte, da hab' ich einen Moment nicht aufgepasst, und da rutschte das Brotmesser ganz hinten auf dem harten Knorzen (so heißt das Ende vom Brot) ab, und in Petersilies linken Zeigefinger, so seitlich und ein bisschen durch den Fingernagel - ist ja auch egal jetzt, jedenfalls gab's plötzlich gar nichts zu essen, weil so'n Finger, das blutet wie Hund und hört auch sehr unwillig wieder auf, und wir alle zu diesem "Ärztlichen Bereitschaftsdienst" (ich sag' immer "Tierärztlicher Notdienst", das hat sich bei mir so festgefressen) eine Ortschaft weiter, und da war dieser Doc, und der hat den Finger zusammengenäht, und er hat dabei die ganze Zeit so gezittert und ich habe es wirklich bedauert, dass ich keinen Asbach dabei hatte, den ich ihm hätte anbieten können.
Mal abgesehen von dem Schreck, den man bei so 'ner Aktion bekommt, gibt es kaum was langweiligeres als Samstag abends beim Tierärztlichen Notdienst zwei Stunden im Wartezimmer zu hocken, bis man endlich zusammengeflickt wird. Als ob die Schmerzen, die man von so 'nem Schnitt hat, nicht genug sind (denn Schmerzen stellen sich spätestens nach 30 Minuten ein, wenn der Wunschock mal nachlässt), bekommt man vor dem Nähen eine zwei Betäubungsspritzen (eine links, eine rechts in den Finger). Wer jetzt noch nicht wach ist, wacht davon auf, dass ihn dieser Schmerz von dieser Behandlungsliege direkt an die Zimmerdecke katapultiert: Es brennt nicht nur wie tausend Höllenfeuer, sondern durch dieses Narkotikum wird der (sowieso schon kaputte) Finger auf gefühlte sieben Zentimeter Durchmesser aufgepumpt - sehr schön!
Obendrauf gab's noch zwei Tetanusspritzen in den Oberarm (eins links, eins rechts), dass ich bis Donnerstag drauf beide Arme kaum lupfen konnte (was vielleicht daran liegt, dass ich nicht sehr viel Oberarm habe...)
Dann bekommt man einen Verband, der so groß ist, dass jeder denkt, man habe mindestens den Unterarm amputiert bekommen. Und mit diesem Verband macht man erst mal - richtig! GAR NICHTS mehr. Man mutiert quasi von null auf hundert zum einarmigen Bandit.
Nach einer dreiviertel Stunde lässt die Wirkung der Narkosespritze nach, dann fängt die ganze Chose an zu hämmern, und am dollsten, wenn man gerade am Wegdösen ist. Das geht zwei Tage so, dann wird das Hämmern schwächer.
Der Tierärztliche Notdienst entließ mich mit der Order, montags bei meiner Hausärztin vorstellig zu werden. Und die eröffnete mir, dass sie gedenke, die Fäden am nächsten Montag, also eine Woche später, zu ziehen. "Freitag", sagte ich, aber leider ließ sie gar nicht mit sich verhandeln (die ist zwar nur 1,40 groß, kann aber ein echter Giftpilz sein), "nein, Montag, basta", und ich gab zu bedenken, dass bei meiner tollen Heilhaut bis in sieben Tagen die Fäden bestimmt einwachsen würden und da wurde sie noch giftiger und setzte noch einen drauf, indem sie mir für eine Woche Verbandswechsel und das Duschen verbot. Alla gut, Montag.

Leider wurde nichts daraus. Wahrscheinlich durch die zahlreichen Verbandswechsel oder durch die Zittrigkeit von dem Tierärztlichen Notarzt, oder weil ich die Fäden ab dem vierten Tag, wo die anfingen zu jucken wie die Hölle immer ein bisschen gedreht hab (damit die nicht einwachsen) haben sich anscheinend am Samstag die Knoten irgendwie gelöst und dann muss man so 'nen Faden halt 'rausziehen, einen neuen Knoten kriegt man da nicht rein. Schade auch. Und Duschen kann man hervorragend mit getunten Einmalhandschuhen.

Der Ungatte bedauerte mich zwar zuerst in meinem Zustand, ich hatte aber das Gefühl, dass ihm mein Gejammer, dass ich so gar nichts machen kann, und dass die Hand immer so blöd klopft, schon seeehr bald auf den Senkel gingen. Und ich hatte das Gefühl, er denkt, ich stell' mich an.

Weil Männer immer einen draufsetzen müssen ergriff der Ungatte nun gestern die erste sich bietende Gelegenheit zu einer solidarischen Leidensaktion, und zwar im Wald.
Das führe ich nun nicht viel detaillierter aus, ich sag' bloß: Eine laufende Kettensäge, ein Daumen, und: Es kann nur einen geben...

Erst wollte er ja ein Heftpflaster und weiter gar nichts, dann bekam er die charakteristischen Schweißboppel auf der Stirn und wurde kalkweiß und Gottseidank war der Unschwiegervater dabei, der mit mir auf ihn einredete, dass das mal genäht werden müsse. Wir also zu Frau Dr. Giftpilz. Die hat die Wunde erstmal mit zwei dieser magic Narkosespritzen betäubt. Dann folgte eine 20minütige Wundreinigung, großangelegtes Nähen, und jetzt müssen die Fäden erstmal 9-10 Tage drinbleiben.
Wenigstens brauchte er keine Tetanusspritze, darf aber dafür Antibiotika nehmen, wegen dem Dreck in der Wunde.

Der Verband des Ungatten ist noch wesentlich kapitaler als meiner neulich.

Soll ich Ihnen mal was sagen: Geteiltes Leid ist nicht halbes Leid.

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Mittwoch, 23. Januar 2008
Der Ludwig der Wursttheken
Sollten Sie sich fragen, was aus mir geworden ist - ich war sozusagen beschäftigt.

Zwischen Katzenimpfung mit Nebenwirkungen, Möbelshopping für Frau F. und der saisonalen Grippe hab' ich mal kurz im Schützenverein von LeDorf meinen Einstand gegeben.

Zu diesem Behufe kredenzte ich "Schnittchen", und fabrizierte u.a. mein erstes Do-it-yourself-Roastbeef. Es wurde auch wundergut, aber mit so einer lappedudligen Haushaltsallesschneidbrotmaschine kann man Roastbeef nicht wirklich fein aufschneiden, was mich zurück in die (sehr freundliche) Metzgerei von LeDorf trieb. Dort schnitt man mir Roastbeef und kalten Braten in aufschnittmäßige Scheiben.
Wer mich kennt, weiß, dass ich genau nur einmal gewillt bin, Fleisch durch LeDorf zu fahren, und mir sowas zu geben. Konstatiere: Ich brauche eine (zumindest semi-) professionelle Aufschnittmaschine.
Nun hab' ich die ganze Bandbreite des Angebots studiert. Was der Elektrofachmarkt meines Vertrauens mir hätte besorgen können, war, gelinde gesagt, enttäuschend.
Bei den italienischen Fabrikaten enttäuschte die Ersatzteillage, bei den deutschen Fabrikaten enttäuschte der Preis. Da können Sie flugs mal 1600 Kracher liegen lassen, und was Sie kriegen ist immer noch kein Vollmetall. Ich zahl' doch nicht soviel Geld für rote Drehknöpfe (das sieht total billigschrotti aus) und muss hinterher Ersatzteile aus Frankreich beziehen (da hab' ich Ihnen nachher noch 'ne schöne Ersatzteilgeschichte... ich sag' bloß: Ungarn...!), weil der renommierte deutsche Hersteller ("Deutsche Qualität seit '14/'18") mittlerweile fluchtartig das Land verlassen hat.

Nach Abwägen der Fakten fiel die Entscheidung (mal wieder) auf einen Oldtimer: Die Bizerba VE-6, sehr verbreitetes Modell der 50er Jahre.
Guckstu:



Jetzt betrachten Sie mal einen Augenblick diese Karosserie...
Ist das nicht...göttlich?!
Diese sanften Schwünge, nix Eckiges, Kantiges, 70erjahre Quadrartischpraktischgutes, nein, es handelt sich hier gewissermaßen um die DS, ach was, um den Borgward der Wurstaufschnittmaschinen.

Natürlich kriegt man heutzutage sowas nicht im Laden - klar, ist ja auch Qualität drin, verkauft man einmal und nie wieder, weil: Unkaputtbar.
Ich also zu eBay.
Da erlebt man schon tolle Sachen.
Es war nicht nur eine schwere Geburt (klar, bei 22 Kilo) mit dem Versand, was da als "funktionierend" ankam war, vorsichtig ausgedrückt, "spannend"...!

Also sowas ist ja schon fast normal



dass ein Standfuß ausgerissen ist, hätte man, wenn man normal wäre, dazugesagt, ebenso ein paar andere Mängel, wie abgerissene Einstellskala und Riss im Handschutz, aber sei's drum, die Welt ist eben voller Schwindler.

Aber das:



Also, das (ich krieg' grad' keine Luft)...!

Also das... ist nicht funktionierend, das ist
- rostig
- schartig
- verbogen
- von einem Volldeppen einer fachunkundigen Person mit Schleifpapier von 250mm auf 200mm runtergeschraddelt
- und außerdem hingen da Speisereste von schätzungsweise 1982 dran, dass man das Ding als es hier ankam bestenfalls noch neben die ungeputzte Beuys'sche Badewanne hätte stellen können, damit der Siff nicht so auffällt.

Dass sich manche nicht schämen?!
Ich weiß doch wie diese Pottsau die Verkäuferin heißt, und wo sie wohnt, da würde ich mich persönlich ja totschämen, alleine das Risiko, dass hinterher in einem Blog steht: "Frl. Petersilie Krause aus LeDorf hat mir das hier (obacht, Bild!) geschickt", aber nun ja, nicht jeder hat es eben so mit der "Hügine" und mit dem Stolz und mit der Peinsamkeit...

Also war heute der Tag der Großputzung.
Und was entdeckten meine trüben Augen?
Alles Vollmetall, Aludruckguss, kompletti rostfrei, okay, einige Macken, aber nach über 50 Jahren haben wir die doch alle, oder?

Mit wahrem Entzücken stellte ich fest, dass man da tatsächlich JEDES Teil auseinander nehmen kann.
Da ist nicht ein Teilchen geklebt, alles ist solide geschraubt (das muss ich jetzt halt nach und nach durch Edelstahlschrauben ersetzen), das ist durchdachte deutsche Ingenieurs- und Maschinenbauerkunst im Reinformat, gepaart mit einem formschönen Design und warummachteigentlichheutekeinermehrsowas?

(Nochmal von hinten, weil's so schön ist:)





Damit Sie mal sehen, was man da alles so abnehmen kann (und was ich alles schon abgenommen habe):




...und das ist erst der Anfang, morgen kommt der Schlitten dran, neues Kabel habe ich gerade besorgt, dann werden die Schmiernippel (ja - eine Aufschnittmaschine mit Schmiernippeln!!!) und die Führungen abgeschmiert, unten ein bisschen Kriechöl auf die Teile, und alles flutscht wieder, neues Messer ist bestellt, passense mal auf, da werd' ich zum professionellen Aufschneider...

FAZIT:

Bei dieser Herzogin der Delikatessenabteilungen handelt es sich in Wahrheit nicht um eine DS, auch um keinen Borgward (denn die sieht man ja kaum noch fahren), sondern mit ihren kompakten ca 40cm Tiefe passt sie in (fast) jeden Haushalt, ist durch und durch solide, und deshalb gleichsam ein Ludwig



der Wursttheken.

Ich glaub' ich kauf' jetzt nur noch Maschinen, die zwischen 1950 und 1965 gebaut sind, alles andere geht zu schnell kaputt.

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Samstag, 22. Dezember 2007
Kunstbanause
Wie Sie alle wissen, bin ich ja eine (bereits geehrte) Künstlerin.

Boner-Preisträger, um genau zu sein.

Und jetzt stellen Sie sich das mal vor: Nicht nur schlägt der Ungatte andauernd vor, doch endlich diesen Schlappschwanz aus meinem Blog zu entfernen, nein, jetzt soll ich diese schöne Gipsfigurtrophäe (ein echter Frau Bona) nicht an Weihnachten auf den Kaffeetisch stellen dürfen.

Wozu künstelt man sich eigentlich einen ab, wenn man dann nicht damit protzen darf?

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Mittwoch, 12. Dezember 2007
Es weihnachtet sehr...
Gerade kam der Postbote mit einem sehr großen Paket.

Und als ich das öffnete hab' ich ein bisschen gestaunt.
"Oh," dachte ich "ein Geschenk vom Ungatten?"






Nun werden sich vor allem die Damen ebenso wundern wie ich, weil nämlich die Bezeichnung... und also das "Dings" irgendwie nicht aussieht, wie die Dinger, die so heißen, sonst aussehen.

Bisschen unschierich, vielleicht außerdem.
Der Schlauch ist fast zwei Meter lang.

Ich hab' mittlerweile in Erfahrung gebracht, was das "Dings" ist... das raten Sie nie...!

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Mittwoch, 17. Oktober 2007
Petersilies Küchenkraut
Männer stecken doch voller Überraschungen.

Der Ungatte eröffnete mir heute, ich bekäme nächstes Frühjahr endlich meinen langersehnten Kräutergarten.

Einfach so, ohne stundenlanges Abwägen irgendwelcher womöglich daraus in 45 Jahren resultierender Konsequenzen, ohne Bedenken seitens gartentechnischer Bebauungen und möglicher Duftbelästigungen entwaig olphaktorisch hypersensibler Nachbarn.

Wir wollen aber keine Beete anlegen, sondern uns schwebt so eine Art Pflanzstein-Lösung vor.

Ist irgendjemand von Ihnen vielleicht schon im Besitz von sowas und kann mir da Tipps geben?

Auch hinsichtlich der "Wartung und Pflege" diverser Gewächse wäre ich da sehr dankbar...

Also Minze, Salbei und Rosmarin hab' ich schon anderweitig wo gepflanzt.

Warum verweigert eigentlich mein Rosmarin konsequent jedes Blühen?

Also was ich unbedingt brauche sind

-Estragon
-Koriander
-Thymian
-Majoran
und natürlich
-glatte Petersilie

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Freitag, 5. Oktober 2007
Artensterben?!
Das Radio verbreitete heute, die mooskrause Petersilie sei vom Aussterben bedroht, überall gäb's nur noch die glatte.

Bitte?

Vor 10 Jahren bin ich 'rumgerannt und habe glatte Petersilie vergeblich auf Wochen- und in Supermärkten gesucht.

Den Unschwiegervater hab' ich schon angebettelt, er möge mal ein bisschen glatte Petersilie "machen". "Nä", sagt der, " die taugt nix. Die wird zu schnell welk und da gehen die Viecher dran und man muss mit der Pflege hinterher sein, wie der Teufel, das ist zuviel Aufriss."

Sagt aber nicht nur er.
Alle hier haben nur die krause in ihrem Garten.

"Aussterben" stell' ich mir anders vor.

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Freitag, 27. Juli 2007
Oben ohne
Sommerzeit - Hitzezeit.

Da dachte sich mein Traktor: "Ich mach' mich mal frei...!"
Also kam zu allererst das Verdeckt 'runter:




Weil die Hitze gar nicht nachließ, zog er auch noch schnell mal einen Kotflügel aus:




...und weil man ja zu Hause ist, und keiner guckt: Splitterfasernackt, quasi stripped to the bone!




Als brave Ludwig-Besitzer dachten wir uns, dass man die dreckigen "Hosen" dann auch gleich mal reinigen könnte (es folgt die übliche Prozedur Sandstrahlen - Ausbessern - Lackieren...)



Wenn ich ehrlich bin, hatte ich einen sehr viel schlimmeren Zustand der Kotflügelinnenseiten erwartet, aber richtig weiß man's immer erst, wenn man die Sachen vom Sandstrahlen abholt. Da wird eben jedes Löchlein erbarmungslos freigelegt...

Weniger erfreulich, dafür hochgradig interessant, sind die Dinge, die der Ludwig so unter den Klamotten verbirgt.
Zum Beispiel kilometerweise Kabelsalat:



Da hängt dann ewig langes, überflüssiges "Elektrogedärm":




Und es kommen ganz abenteuerliche Elektro-Bypässe und Ich-mach-keinen-Schritt-mehr-Macher zum Vorschein:



...offensichtlich hatte da jemand ein paar Lüsterklemmen übrig, dafür kein Kabel, das länger als 10cm war...


Die Trittbleche waren neulich schon zum Feuerverzinken, eine neue, superstarke Batterie gab's auch, aber davon kommen später Bilder.

Wo er jetzt so nackend dasteht, werden wir mal den Block und die Hinterradachse abschmirgeln und neu streichen - so gut wie jetzt kommt man da wahrscheinlich nie wieder dran, und: Es ist ja Urlaub...!!!

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Dienstag, 24. Juli 2007
Verstrahlt
Selbst ist der Mann.
Es ist zwar schön, wenn einem ein Fachmann diese oder jene Arbeit abnimmt, aber das ist ja in Wirklichkeit nichts gegen das Gefühl, das so ein Mann hat, wenn er etwas SELBST gemacht hat (im Zweifel sowieso immer viel besser, als irgendwer anderes das könnte).

Nachdem wir nun wochenlang die eBay-Angebote sämtlicher super-, semi- und unprofessioneller WIG-Schweißgeräte studiert und beobachtet haben, hat sich der Ungatte also so 'n Maschinchen zugelegt.

In Zukunft wird er also sämtliche Bestandteile des Hauses und des Ludwigs zusammenschweißen, viel solider und schöner als jeder Fachmann, und vor allem: Selbst!

Jetzt hab' ich ja so gar keine Ahnung vom Schweißen, und der Ungatte schweißt bisher auch hauptsächlich Löcher wo 'rein, wo keine reingehören - das Feintuning so eines WIG-Geräts scheint doch etwas Praxis zu erfordern, aber soviel habe ich kapiert: Man braucht, je nachdem was für ein Material (Kupfer, Alu, Edelstahl...) man schweißen will, eine für das Schweißgut geeignete sog. Wolfram-Elektrode.

Der Ungatte hat gleich die mächtig-prächtigen mit der roten Kennung, die so gut für Edelstahl sein sollen, besorgt.
Nun weiß ich leider seit gestern, dass die durch das in ihnen enthaltene Thorium leicht radioaktiv sind, und ich finde, ich brauche nicht unbedingt mein eigenes Tchernobyl im Keller.

Zumal die mit der goldenen und der grauen Kennung völlig strahlungsfrei sind.

Umtausch.
SOFORT!!!

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