Mittwoch, 20. Oktober 2010
Verblödisiert - oder: Wie man Millionen macht
Man kennt das ja, dass für die Werbung Phantasiezeugs erfunden wird, welches einem dann als wissenschaftliche Innovation untergejubelt wird.
Ich glaube jedenfalls nicht, dass man "Act*via-Regularis-Kulturen", die wahlweise links- oder rechtsdrehend durch irgendwelche Joghurts wabernd, außer in Werbespots sonst noch so findet, auch ist mir der Begriff "Lochfraß" seit Dieter Bürgy nie wieder begegnet, aus meiner Kindheit weiß ich aber noch, dass es Waschmittel gab, die "nicht nur sauber, sondern rein" (mittlerweile alle wegen der hohen Tensid-Werte verboten, deshalb gibt's auch keine weißen Westen mehr in dieser Welt...) wuschen.

Will sagen: Natürlich muss Werbung was Neues vorgaukeln, sonst bräuchte ja keiner das neue Produkt auszuprobieren, wir würden alle immer noch glücklich VW-Käfer fahren und das meiste selbst reparieren, dabei einen Haufen Geld sparen und niemals die geliebte Chaise für so etwas wie eine Abwrackprämie hergeben, die ganze arme Wirtschaft ginge volle Kanne rückwärts und den Bach 'runter, an jedem Kiosk gäb's wegen der großen "Verbreitetheit" des Modells Ersatzteile und eine deutsche Autoindustrie wäre global schon lange nicht mehr erwähnenswert. In Analogie gilt das auch für die Zahnpasta-Putzzeugs-Möbel-Pharma-Pipapo-und-jedwede-andere-Industrie.

Einzig und alleine Mode und Kosmetik leben davon, nichts weiter zu sein, als "neu" - denn genau das ist ihr Sinn und Zweck, und was heute neu ist, kann morgen nicht mehr neu sein, und deshalb ist die Verkaufs-Frage in diesem Sektor nicht "Schön?" oder "Gut?" sondern: "Neu?" Das ist prima, denn das erspart uns lästiges Sinnieren über die Ansehnlichkeit manchen Teenager-Steißes, der aus sog. "Boyfriends" sich dem Auge des Betrachters entgegenstreckt, oder über die Zweckmäßigkeit mancher Schulterpolster an Damensakkos in den 80ern, zwischen denen jeder Kopf wie eine Erbse aussehen musste. Es war halt "neu" und Punkt.

Nun würde es ja reichen, wenn man die dreitausendste Wimperntusche auf den Markt wirft, und schlichtweg behauptet: "Ganz neu". Aber nicht genug damit: Ausgerechnet bei SOWAS kommen die jetzt pseudo-wissenschaftlich. Muss dann mit dem Anspruch aber andererseits auch so formuliert sein, dass die potentielle Kundschaft das auch versteht, und genau da liegt das Problem an dem Problem. Also macht man mal Blahblahmitschlau. Klingt dann so: "Kaufen Sie die neue Wimpernpampi, für Wimpern mit einem Hödeldidödel-Inwort-Look. Für (Achtung, jetzt kommts:) millionisierte Wimpern..."

Wie? Sie wissen nicht, was "millionisiert" ist. Macht nix, das gibt's ja auch gar nicht.
Stellen Sie sich mal vor, das gäb's. Würd' ich glatt mein Konto "millionisieren"! Vielleicht wäre das was für Glatzköpfe. Etwas Dingens-Mascara drauf - und schon sähe mein kahler Bekannter Otto aus, wie Tina Turner nach einer Begegnung mit einer Starkstromsteckdose.

Fazit: Mann kann dreihundert Wimpern durch Anstreichen mit egal welcher Farbe nicht millionisierend zu einer Million Wimpern machen, sondern nur zu dreihundert angestrichenen Wimpern. Auch nicht mit Spezialbürsten und neuem Abstreifer. Für wie blöd haltet ihr mich?

Und noch was, an die Tussi aus der Febreeze-Werbung, die die stinkigen Möbel ihres Sohnes mit Chemie einnebelt und dann behauptet, das sei jetzt "wie gewaschen". Nein! Nur "gewaschen" ist wie gewaschen, alles andere ist "ungewaschen", oder um es formschön auszudrücken: Bestenfalls Rokoko.

Ihre Millionen müssen Sie mit anderen machen, Sie haben beide soeben eine potentielle Kundin vergrault.

Glanz, Gloria und Glotze
... link (11 gute Ratschläge)   ... guten Rat geben


Donnerstag, 26. Juni 2008
Finaaaale...!!!
...





bis Sonntag unbedingt besorgen:

- Lutschtabletten für den Hals
- Herztropfen
- Schachtel Eckstein (ohne Filter)
- irgendeine perverse Nervennahrung, MonChérie vielleicht, das macht "voll" und man weiß hinterher wenigstens, warum einem schlecht ist...




Wolltisch mal sagen: Habbisch volle Respekt von Leistung von Türkisch Mannschaft. Freuisch misch trotzdem, simmer selber weiter...

Glanz, Gloria und Glotze
... link (2 gute Ratschläge)   ... guten Rat geben


Montag, 23. Juni 2008
Enthüllungen
DAS tut mir aber Leid - Italien 'raus, ohhhhh !

Noch mehr Leid tut es mir um diesen Mann:



Der hat nun gestern, auf dem Höhepunkt seiner Karriere, dieselbige an den Nagel gehängt. Zuguterletzt flog ihm in den letzten Spielminuten auch noch ein Insekt in das Auge, auf dem er sowieso blind ist, und das immer Schwalben sieht, wo gar keine sind.
"Macht nix", werden Sie sagen, der Mann ist im normalen Leben schließlich Pianist, und da muss man sowieso besser hören als sehen können.

Mir fiel dann aber noch was anderes auf: Irgendwann signalisierte Herr Donadoni ihm nämlich aus der Coaching-Zone heraus etwas mit zwei wild wedelnden Fingern, und erst hinterher wurde mir klar, dass das der Moment gewesen sein muss, wo die Italienier den Einsatz von einem auf zwei rote Sportautos erhöht haben.
Da war der Preis aber schon auf drei gestiegen,



und bis ER auf zehn erhöhen konnte,



waren wir schon mitten im Elfmeterschießen, und da konnte auch ein Fastblinder kein Hühnerauge mehr zudrücken.

Ein Trost bleibt aber, denn ER hier




musste zwar schon nach Hause fahren, dafür hält aber sein heimlicher Bruder



(diese Ähnlichkeit!)

weiter für uns die Stellung.

Fussball kann eben schön und grausam zugleich sein.

Glanz, Gloria und Glotze
... link (14 gute Ratschläge)   ... guten Rat geben


Samstag, 21. Juni 2008
Gefühlte 380 Minuten
Liebe Türken auf dem Spielfeld ,

Wenn ich jetzt Mutmaßungen über Euren Verstand angesichts von so viel Glück anstellen würde, dann stünde ich - denn wir sind in Deutschland - schon mit mindestens einem Bein im Knast, also lass' ich das lieber.

Lassen muss es im nächsten Spiel auch Volkan.
Der hat Rot gesehen, und ist für noch ein Spiel gesperrt.
Also Leute... Ihr hattet bis jetzt so ein unverschämtes Glück, dass Ihr jetzt das ganze Rumgefuggere um Entscheidungen, die nun mal gefallen sind, besser lassen solltet. Das ist Beinlich.

Unser Schweini saß auch brav draussen, als er Rot hatte, sogar unser Jogi musste ein halbes Spiel von neben der Bundesänschie und ein ganzes aus einem getönten Käfig aus angucken.

(Auf der anderen Seite kann ich Euch verstehen, denn was für unseren Jogi zum Platzverweis führte, galt gestern anscheinend nicht für den kroatischen Trainer - insofern ist da vielleicht echt was verahndelbar, und im Verhandeln macht Euch sowieso keiner was vor.)

Lassen solltet Ihr in der nächsten Parie (von "Spiel" wage ich ja bei Euch gar nicht mehr zu sprechen...) auch dieses stundenlangen, zähe "Gekicke" - das war ja noch unerträglicher, als die Partie Frankreich - Rumänien, und überlegt mal bitte, dass es Leute gibt (neben Herrn Ecclestone und Herrn Collina unter anderen auch Türken !), die 500 Kracher und mehr hingelegt haben, um dieses "Spiel" zu sehen.

Also grausames Gestolpere, das kann man hier jeden Freitag auf dem Bolzplatz
am Ort sehen, wenn die A-Jugend von LeDorf gegen die A-Jugend von LaKleinstadt kickt - und zwar für umme...

Ich will aber nicht nur meckern:
Für mich seid Ihr nämlich jetzt schon die Kings, und zwar die ungekrönten

"Dusel-Kings",



ein ehrenwerter Titel, den ich sonst schon seit Jahrzehnten für die Italieniener reserviert habe, die auch immer irgendwie weiterkommen, und keiner weiß eigentlich, warum.

Also im nächsten "Match" reichen mir dann 90 Minuten.
Fussball, wir verstehen uns?!

Glanz, Gloria und Glotze
... link (3 gute Ratschläge)   ... guten Rat geben


Sonntag, 25. Mai 2008
Allemagne: Zero points
Tja - das war wohl nix.

Man könnte fast den Eindruck gewinnen, es ginge da weniger um das Liedgut, als um internationale Sym- und/oder Antipathien.

12 von 14 Punkten hatte Deutschland dabei Lucy zu verdanken - nicht auszudenken, wenn die keine Bulgarin wäre...

Was aber können wir tun, dass wir im bzw. beim Ausland besser ankommen?

Ich schlage vor, wir schicken ihn ins Rennen, zumal er jahrelange TV-Erfahrung hat:




Oder sie:




Und dann heisst es vielleicht nächstes Jahr bei den Punkten:

"...and Germany gets 12 points from Turkey"

Glanz, Gloria und Glotze
... link (7 gute Ratschläge)   ... guten Rat geben


Dienstag, 11. März 2008
Karl Krabb, zum zwoten
..und jetzt isser auch noch Weltmeister!
Donnerwetter.
Haben Sie's gesehen?
Also ich mal wieder leider nicht alles, aber Karl Krabbs Auftritt durft' ich ja nicht verpassen.

Supermagisch war das - er hatte eine Schiefertafel, die war ganz schlecht in Rechtschreibung. Erst hat er selber geschrieben: "Ist jemand für Janett da?" Janett. Das sollte "Jeanette" heißen, denn Frau Biedermann war gemeint.

Und stellen Sie sich mal vor - die Tafel hat geantwortet Magarete.
Ich schätze mal, Frau Biedermanns Oma hieß wohl eher "MaRgarete", aber vielleicht sind das auch einfach orthographische Besonderheiten der Anderswelt, wo eben alles irgendwie anders ist.

Oder es ist ein Fall für Mutti lernt Deutsch...

Mein Lieblingsrichter Alexander Hold würde wahrscheinlich an dieser Stelle Herrn Geller jetzt langsam mal fragen: "Verwandt oder verschwägert?"

Glanz, Gloria und Glotze
... link (da ist guter Rat teuer)   ... guten Rat geben


Mittwoch, 27. Februar 2008
Karl Krabb
Haben Sie das gesehen?
Vincent Raven ist The Next Uri Geller.

Ich hab' das nur dreimal gesehen, aber den Typ fand ich von allen Kandidaten am nervigsten und seine Nummern am lahmsten. Ich hab' überhaupt nicht verstanden, was jedesmal dieser Riesenzinnober sollte, für so wenig Effekt am Ende, aber ich muss ja nicht alles verstehen.

Ohne den schwarzen Krabb hätte man den gleich wegzappen müssen - mir persönlich gefiel am besten der Jungspund mit den Zeitungsschnipseln, selbst der Kerl, dem die Haare so grausig zu Berge standen, fand ich sehr viel unterhaltsamer, ganz zu schweigen von Farid, der völlig unverdientermaßen nur Zweiter wurde.

Ich hoffe das Beste für den Vogel - ohne Tierbonus wird das wohl kaum was im internationalen Vergleich.

Sollte allerdings irgendein Lucky Luke mit einem kotzenden Pferd dabei sein, seh' ich rabenschwarz, für Karl Krabb...

Glanz, Gloria und Glotze
... link (5 gute Ratschläge)   ... guten Rat geben


Montag, 29. Oktober 2007
Herrgott, Gröhleeimer!
Mein Landfunk hat mich jetzt eine komplette Woche oder vielleicht sogar noch länger gequält, und zwar mittels des oben genannten Träller-und-Tränendrüsenbarden.

Nicht, dass mir der nicht schon von jeher eher auf die blankliegenden Landei-Nerven, vor allem den Hörnerv, gegangen wäre, aber nun gab's auch noch ein sogenanntes"Gewinnspiel", das ich mal kurz für alle, die sich außerhalb des Sendegebiets des Landfunks befinden, erläutern möchte:

Alle Stunde, oder so, sprach, sang oder knödelte Deutschlands beliebtester (wie heißt das eigentlich beim Mann? Bei Frauen nennt man das Diseuse, wenn sie nicht singen kann und dann halt zur Musik schwätzt, und dann so tut, als ob sie absichtlich bloß schwätzt, weil sie gerade keine Lust hat, zu singen und ihr Untalent (oder ihren künstlichen Kehlkopf) somit zur Kunstform erhebt...), also Deutschlands beliebtester Diseuserich über den Äther - aber damit nicht genug!
Nun sollte der Hörer auch noch beim Landfunk anrufen, sobald er den Musikus reden, "singen" oder knödeln hörte, und dann bekam er zur Strafe eine Konzertkarte, für einen Abend, wo's den ganzen Abend überhaupt nichts anderes zu hören gibt, als Deutschlands beliebtesten Diseuserich.

Ich habe bisher nicht verstanden, wo jetzt genau der Gewinn bei dem Gewinnspiel besteht, aber ich habe verstanden, dass man im betreffenden Zeitraum auf keinen Fall(!!!) beim Landfunk anrufen darf.
Das ist ja auch gar nicht so schwer, obwohl es einem schwer gemacht wurde, denn alle Ritt' kam eben wieder dieser Gehirnwäsche-Trailer, wo Deutschlands beliebtester Diseuserich diseusiert und dann sagt ein Herr Landfunk:" Immer wenn Sie den Dingsbums hören, ob er singt, spricht oder knödelt, rufen Sie folgende Nummer an [nummernummernummer], und gewinnen Sie einen Abend, an dem Deutschlands beliebtester Diseuserich den ganzen Abend singt, spricht, knödelt und diseusiert!", und Sie werden mir zustimmen: Das ist ein ganz schön schwieriges Spiel, bei dem man hundertfach am Tag gesagt bekommt, dass man die Nummer [nummernummernummer] anrufen muss, wo man in Wirklichkeit nicht anrufen darf, weil das Anrufen bestraft wird, aber um es mal vorweg zu nehmen: Ich habe trotzdem gewonnen, weil ich der [nummernummernummer] nicht erlegen bin.

Nun werden Sie sagen: "Was regt sie sich dann auf, die Petersilie, wo sie doch gewonnen hat?"

Was ich mich aufrege?
Also normalerweise schalt' ich ja bei Deutschlands beliebtester Diseuserich sofort auf einen anderen Sender, aber machen Sie das mal, wenn alle Nase lang das Diseuserich-Jingle läuft und alle Stunde Deutschlands beliebtester Diseuserich singt, spricht, knödelt oder diseusiert!

[Und dann wohn' ich ja auf dem Land, da gibt's sooo viele Landfünke gar nicht zur Auswahl.]

Also hab' ich, gezwungenermaßen, jetzt mich mehr als mir lieb war mit Deutschlands beliebtestem Diseuserich auseinandergesetzt, und da ist mir was aufgefallen.

Nämlich: Der erzählt nichts besonders Schlaues, der kann nicht gut singen, als Schauspieler haut er einen auch nicht gerade aus den Socken, der sieht nicht mal umwerfend aus.

MENSCH, dachte ich, das kann ich auch!
Ich bestell mir bei Otto eine schwarze Hose, ein schwarzes T-Shirt und ein Tweed-Jackett, das nicht besonders gut sitzen muss, und per Express bringt das der Herpes-Versand quasi über Nacht, also kann ich schon morgen mit der Karriere anfangen.
Dann braucht man noch einen halben Mohrenkopf, den man aber nicht verzehrt (also 'runterschluckt), sondern den man mit der Zunge kontinuierlich gegen den Gaumen drückt - und das beim Reden, "Singen" und Diseusieren - das nasale Knödeln ergibt sich durch diese Technik ganz automatisch.

"Jaaaaa", sagte meine Nachbarin, "aber dem seine Texte!!! Die sind ja total unnachahmlich!"

Also fing ich an, mir diese unnachahmlichen Texte anzuhören, Gelegenheit hatte ich ja unfreiwillig genug dazu, und musste mich schon nach kurzer Zeit fragen: "Woher hat der diese unnachahmlichen Texte?!"

Häufige Gäste dieses blogs kennen mich ja nun als Person, die immer geneigt ist, den Dingen in der Welt auf den Grund zu gehen, und so war es auch diesmal.

Einen tieferen Sinn ergeben diese unnachahmlichen Texte ja eigentlich nicht, aber man will ja auch beim Zauberer wissen, wie der Trick funktioniert, also macht sich man mal auf die Suche nach der Quelle.
Denn kennt man die Quelle, ist ja oft alles ganz einfach, und dann auch zu verstehen.

Und nach intensivem Zwangshören von den unnachahmlichen Texten von Deutschlands beliebtestem Diseuserich konnte ich nun tatsächlich mehrere Quellen ausfindig machen, und falls Sie auch kein besonderes Talent haben und optisch eher im mittleren Siebtel oder drunter rangieren, und falls Sie trotzdem eine Showbiz-Karriere anstreben, dann möchte ich Ihnen die Quellen nicht vorenthalten, denn es ist wirklich alles ganz einfach.

Quelle 1:
Sie brauchen eine anderthalb-Liter-Flasche Rotwein, vorzugsweise einen echten Fusel, am besten was, auf dem sowas wie Mädchentraube oder Edelvernatsch draufsteht. Jedenfalls sollte das Produkt aus Österreich, oder noch besser: aus dem ehemaligen Jugoslawien stammen.
Diese Flasche Pennerglück Dieses edle Gesöff entleeren sie nun an einem Abend (wichtig!) in sich selbst. Am nächsten Morgen, gegen halb dreizehn Uhr, sind sie genau in der richtigen Stimmung für Ihren ersten Text.

Quelle 2:
Sie brauchen ein Telefonbuch eines deutschen Ballungszentrums, vorzugsweise vom Ruhrpott. Das schlagen Sie auf einer x-beliebigen Seite auf und verwursten regelmäßig Ortsnamen in Ihren Texten. Daraus ergeben sich später gelungene Gesänge, Leerstellen füllen Sie mit "oh-oh-ohhh" und simplen Reimen, oder so, also z.B.
"Essen - ooh-ohh-ohhh,
wie konnt' ich das vergessen?
Gladbach - ach, ach, ach,
Du machst mich schwach,
oh, Herne, nee, nee, nee,
Her-neee, Herrjemineh...!"

usw...

Quelle 3:
Sie brauchen eine beliebige deutsche Tageszeitung vom Dezember 1978. Daraus fischen Sie Schlagworte wie "Durchbruch", "Stillstand", "Droge","Mauer" oder "Transit", der Wetterbericht liefert "Westen", "Horizont" und "Sintflut" - das gibt das Grundgerüst für die Strophe.
Diese Worte werden verbunden mit Weisheiten aus

Quelle 4:
Ein Bauernkalender von 1889.
Dort finden Sie nützliche Erkenntnisse wie
"nach der Ebbe kommt die Flut",
"es kommt die Zeit..." und
"folgt dem Sonnenaufgang",
sowie

Quelle 5:
ein Poesiealbum aus den 50er Jahren.
Das ist voller Weisheiten wie "Lebe lustig, lebe froh...", "Aller Anfang ist schwer", "Jeder ist seines Glückes Schmied...","Marmor, Stein und Eisen bricht..."
Dieses Weisheiten müssen Sie jetzt nur noch negieren oder modifizieren und Sie erhalten:
"Du steigst nach unten, du fällst nach oben",
"Es gibt viel zu verliern, du kannst nur gewinnen", "Genug ist zu wenig" usw.
Kombiniert mit den Fragmenten aus Quelle 3 und 4 ergeben sich Texte wie: "Der erste Stein bricht aus der Mauer, der Durchbruch ist nah" oder "Kein Ersatz, deine Droge bist du" - also ganz kinderleicht.

Jetzt noch 'n flotten Rhythmus aus der Casio-Maschine, Sie kennen bestimmt einen verarmten Informatik-Studenten, der Ihnen für ein paar Euro geschwind einen Sound dazumixt.

Dann müssen Sie noch einen Tag in ein Tonstudio, wo Sie das ganze Oeuvre aufnehmen.

Na, haben Sie Lust bekommen, es auch mal zu probieren?
Dann könnten wir uns hier in Zukunft über unsere unnachahmlichen Texte austauschen und uns gegenseitig unsere Unnachahmlichkeit versichern.

Vergessen Sie auch nicht das Image, ein Image ist unabdingbar.
Wenn Sie berühmt sind und interviewt werden, sollten sie von nichts reden, wovon Sie keine Ahnung haben, also reden Sie einfach grundsätzlich nur über sich selbst.
Wenn mal eine Frage kommt, zu der Sie nichts über sich selber sagen können, dann sagen Sie einfach: "Ja, das war 'ne sehr schwere Zeit für mich", oder schlicht: "Weltfrieden" - das passt immer.

Ein Künstlername rundet Ihr Image ab.
Ihr Künstlername sollte wie bei Herrgott Gröhleeimer Programm sein, und dem Publikum nichts vorgaukeln.
So, und nun achten Sie in der nächsten Zeit im Plattenladen mal auf Petersilie von Reibach, wir sehen uns...

Glanz, Gloria und Glotze
... link (27 gute Ratschläge)   ... guten Rat geben


Montag, 15. Oktober 2007
Pleite (speziell für Herrn Schnitzel...)
Heute morgen hatte ich das Radio an, und dachte schier, ich kippe hinten über.

Bis mir einfiel, dass vermutlich Herr Gorillaschnitzel hinter dem ganzen Unfug steht, da er ja jetzt rund um die Uhr dort sendet, und wahrscheinlich hat er einen Spaß daran, die Badener zu vergackeiern.

Die Meldung lautete, dass das Haus Baden jetzt tutti bankrotti sei und den Verkauf von der ehemaligen Abtei Salem plane.
Außerdem wolle man irgendwelche Kunstschätze nicht kostenlosgünstig dem Land Baden-Württemberg "überlassen", da das Land nämlich behauptet, die Sachen gehörten ihm sowieso schon (das ist wieder typisch für die Schwaben: Damit man sich ja nicht für'n Geschenk bedanken muss, sagt man einfach, es gehört einem sowieso...) und nun sagt der Prinz Pleitegeier vom Hause Baden, "so?", sagt der, "dann muss mal in einem jahrelangen Verfahren geklärt werden, ob uns das Zeugs nicht doch gehört, weil, schließlich haben wir's ja..." (das ist wieder typisch Baden: Finanziell so platt wie eine Maischolle, aber das Maul aufreißen wie ein Pottwal und dabei noch aus Versehen zugeben, dass irgendwas mit der Herkunft des Familiensilbers nicht ganz - um bei den Fischen zu bleiben - aalglatt gelaufen ist. Und das, wo er doch jetzt sowieso nix mehr davon behalten kann...)

So Schnitzelchen, normalerweise kommst jetzt Du und sagst, dass das nicht das erste mal ist, dass die reichen Schwaben die veramten Badener aufkaufen aufheiraten müssen.

Also: Habt ihr nicht irgendeine hässliche, millionenschwere Schwabenliesel, die sich des badischen Pleiteprinzen erbarmt, und in Zukunft die Kopeken zusammenhält?!

Glanz, Gloria und Glotze
... link (26 gute Ratschläge)   ... guten Rat geben


Dienstag, 19. Juni 2007
Arme Paris
Erst hat ihr keiner gesagt, dass man besoffen nicht fahren darf.
Dann hat ihr Rechtsberater ihr nicht erklärt, dass "Entzug der Fahrerlaubnis" soviel heißt wie "man darf nicht fahren". Den hätte ich auch gefeuert, wenn der nicht mal so einfache Dinge erklären kann.

Dann würdigte das Gericht extra, dass sie immerhin pünktlich zu ihrem Gerichtstermin kam.
Ich kenne eine Menge Leute die schon eine Menge mit Gerichten zu tun hatten, manche arbeiten da sogar, aber ich kenne niemanden, bei dem man das pünktliche Erscheinen jemals besonders gewürdigt hätte.
Ich muss also davon ausgehen, dass sie auch in dieser Frage rechtlich schlecht beraten war, und dass ihr vorher vermutlich keiner erklärt hat, dass "Gerichtstermin: Donnerstag, 13 Uhr 30" soviel heißt wie: "Der Tag zwischen Mittwoch und Freitag und da um halb zwei. Hinkommen."

Vielleicht sollte man erwägen, die Eltern im Nachhinein wegen sträflicher Vernachlässigung zu verklagen - weil sie es versäumt haben, ihr beizubringen jemanden zu engagieren, der ihr solche Dinge beibringt...

Dann konnte sie nicht mal auf's Klo, ohne befürchten zu müssen, dass das einer filmt. Schon klar - aber: Wer will das sehen?

Und dann das:
Die SF-Tagesschau berichtet:
Anfang der Woche hatte Hilton der US-Talklady Barbara Walters in einem Telefongespräch gesagt, ihre ersten Tage hinter Gitter seien eine «schreckliche Erfahrung» gewesen. «Ich war ernsthaft depressiv und fühlte mich wie in einem Käfig.»

Wer hätte gedacht, dass man sich in einem Gefängnis irgendwie (wie formulier' ich es nur...?) eingesperrt fühlt?!
Dafür ist doch auch wieder irgendwer verantwortlich, hat das der armen Frau denn keiner vorher gesagt?

Wenn Sie so weitermacht, bekommt sie noch eine Goldene Himbeere, diesmal vielleicht für ihr "Lebenswerk".



Wozu braucht die Welt eigentlich Kriegsberichterstatter, wenn sich derart haarsträubende Geschichten schon in Friedenszeiten ereignen?

Glanz, Gloria und Glotze
... link (4 gute Ratschläge)   ... guten Rat geben