Mittwoch, 2. Mai 2007
Es gibt einen Gott...!
Die Reds schlagen Chelsea und ziehen ins Finale ein.
Hossa!

Glanz, Gloria und Glotze
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Samstag, 21. April 2007
Schäuble rettet Deutschland
Als aufrechte Kurpfälzerin habe ich ja immer ein Auge darauf, was unsere schwäbischen Jungs in Bonn Berlin so treiben.
Und wo doch alle Blogger derzeit auf ihn einhacken, wollte ich mich mal beim Schäubleswolfgang bedanken.

Wegen der Sicherheit, auch von Kleinbloggersdorf, aber hauptsächlich meines geistigen Eigentums und meiner geistigen Ergüsse.
Der Schäuble - ein schlauer Fuchs wie alle Schwaben, der sorgt ja jetzt wenigstens dafür, daß unsere Telefonate und Blogeinträge zumindest mal ein halbes Jahr gespeichert werden...

Das find' ich totaaal gut.

Können Sie sich noch erinnern, wie es letztes mal Nacht wurde, in Kleinbloggerdorf, und in keinem PC mehr Licht brannte?
Das hört jetzt nämlich auf, mit den ganzen Tickets, die Herr Olbertz da immer ziehen musste, und der Warterei auf Reboots und so - pah!
In Zukunft wählste 110, sagst: "Petersilie hier," (faxt natürlich schnell mal Deine biometrischen Daten durch, damit die auch wissen, daß Du's wirklich bist), "bei mir ist dunkel, ich wollte mal wissen, was Frau Diagonale die letzte halbe Stunde so geschrieben hat..." und das nette Fräulein liest Dir das dann vor.
Daß es ein nettes Fräulein sein muß, versteht sich ja von selber: Tonnenweise Halbtagsstellen für alleinerziehende Mütter, derzeit auf dem Arbeitsmarkt unvermittelbare Ex-Stasi-Mitarbeiterinnen und Rentnerinnen, die zu verarmen drohten sehe ich da entstehen, und alle im Staatsdienst! Toll!
Von der Leyen war gestern, hier rollt die Schäuble-Job-Welle!

Oder (Schwieger-)mütter, mit denen muss man nie mehr streiten.
Kein "Stimmt doch gar nicht, daß hab' ich nie gesagt, im Gegenteil, Du hast zu mir gesagt..." und darauf: "Was??? Wann soll das denn gewesen sein?", und darauf wieder: "letzten Dienstag, 17 Uhr 48, *flöt*, ich kanns be-wei-sen!!!"
Und dann ruft man wieder den InMiSiDiSCC (Innenministersicherheitsdienstservicecallcenter) an.

Oder man weiß was nicht mehr, es ist einem sozusagen "entfallen". Dann ruft man an und sagt: "Petersilie hier, letzten Dienstag, so von 11 bis 14 Uhr, da hab' ich mit Frau Anje telefoniert, und so in der Mitte des Telefonats, gegen 12 Uhr 45 etwa, hat sie mir ein Rezept für Kartoffelpuffer gegeben, und das find' ich grad' nicht wieder. Wären Sie mal so nett, mir die Stelle nochmal kurz vorzuspielen, ich denke so 22 Minuten aus der Mitte reichen..."

Ja.
Das würde ich oft nutzen.
Und die ganze alten Leute, wir sind ja eine vergreisende Gesellschaft: Im Alter kann man sich ja manche Dinge so schlecht merken.
Und viele Ehemänner und -frauen, die am Telefon lügen und betrügen, aber dann am nächsten Tag nicht mehr so genau wissen, wem sie jetzt was genau nochmal vorgelogen haben, die würde sich doch bestimmt die ein- oder andere Passage gerne nochmal vorspielen lassen.

Und die Polizei, die macht voll Asche damit.
0190 - 110 110 oder so.
Kostenpflichtig, natürlich, denn Du bist Deutschland...!
Ratzfatz ist die Rentenkasse wieder voll, die 8 Millionen lungern nicht mehr auf den Arbeitsämtern in den lokalen Job-Centern 'rum, wo gestern überarbeitete, genervte Sachbearbeiterinnen Aktenstapel durch trostlos grüngetünchte Gänge trugen enstehen Wellness-Oasen...

...wahlweise natürlich auch in türkischer, jugoslawischer, russischer oder arabischer Sprache... das gibt nochmal Jobs für die ganzen Hausfrauen mit Migrationshintergrund und fördert deren Integration, Schäuble macht also auch gleich noch Schluß mit unliebsamen und sicherheitsabträglichen Parallelkulturen.

Und in diesem Atemzug sinkt natürlich auch die Kriminalitätsrate: Orientierungslose Glatzen aus Brandenburg, die sich eben nochmal anhören wollen, wo man sich heute Abend zum Aufmischen trifft, können durch Soundbearbeitung direktemang umgeleitet werden. Und das ist nur eines von vielen Beispielen.

Und dieses Paradies wollen die Deutschen mal wieder nicht?!
Das Volk weiß echt nicht, was gut für es ist, aber das wusste es ja noch nie.

Und wenn das dann alles so richtig rund läuft, und wir morgens alle antreten, zum großen Schäuble-wir-loben-Dich-Appell, dann sollten wir dem Mann mal 'ne neue Kauleiste spendieren...

...haben Sie diese braunen Zahnstumpen gesehen, die der da verschämt hinter seiner Unterlippe verbirgt? Es ist ja schon traurig, daß die Kasse so gar nichts mehr dazuzahlt zum Zahnersatz, und daß selbst unsere höchsten Politiker derart kariös durch die Welt tingeln...igitt!

Glanz, Gloria und Glotze
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Dienstag, 3. April 2007
Beim Häuten der Zwiebel
Diesen Beitrag widme ich Herrn Gorillaschnitzel, der neulich an dieser Stelle genau darüber einen Beitrag verfasst hat. Eigentlich wollte ich meinen Beitrag dann gar nicht mehr online stellen, denn er hat im Wesentlichen das Gleiche gesagt, nur schöner formuliert. Er wollte diesen meinen Beitrag aber lesen. Dann dachte ich, ich streiche die Passagen, die seinen so sehr ähneln (weil, sonst sagt wieder jemand, die Petersilie hat abgeschrieben), und dann dachte ich wieder, nee, muss doch was dran sein, zwei Dumme - ein Gedanke und so. Dann dachte ich, ich stelle den Beitrag auf Herr Gorillas blog, aber dann dachte ich wieder: Wer weiß, ob der den da findet. Und dann ist er ja auch voller Boshaftigkeiten unangenehmer Wahrheiten, dieser Beitrag, und bevor die auf Herrn Gorillas Kappe gehen... Ja, egal, eigentlich hätte ich ihn nicht veröffentlicht und nicht zu Ende geschrieben, jetzt halt doch, quasi als Geschenk...


Ist Ihnen mal aufgefallen, daß manche Leute Geld mit Dingen machen, die andere sowieso andauernd und unentgeltlich tun?
Das glauben Sie nicht?
Stellen Sie sich mal vor, jemand würde Sie für's Bügeln bezahlen. Oder für's Fensterputzen. Oder für's Kochen. Das müssen Sie nur so machen, wie Sie das im Leben nie machen würden. Und dann brauchen Sie dazu natürlich noch ein Publikum.
Es ist alles eine Frage des "wie". Wenn Sie erfolgreich versichern, daß Sie das Zwiebelschälen neu erfunden haben, wird man begeistert sein. Es gibt da ganz verschiedene Methoden, und für fast jeden ist was dabei.

Die Lafer-Methode

Sie brauchen dazu den selben Zahnarzt wie Stefan Raab. Und einen Gesichtschirurgen, der Ihnen ein ewiges Lächeln hinliftet. Volles Haar muß natürlich auch sein.
Und schon können Sie loslegen:
Veranstalten Sie vor der Kamera möglichst viel Sauerei Unordnung, mit möglichst wenig Effekt - Sie müssen ja hinterher nicht saubermachen.
Hilfreich ist es auch, wenn Sie die Veranstaltung mit Kollegen zusammen machen. Pluspunkte erzielen Sie, indem Sie der einzige sind, der weiß, wie dieses im Studio installierte Induktionskochfeld funktioniert.
Das vermittelt eine Eindruck von Professionalität und garantiert fast schon Werbeverträge für Schneebesen und Salatbestecke.
Phantasielose Kreationen lächeln Sie weg, das lenkt vom Essen ab. Halten Sie ausreichend ungeschlagene Sahne bereit. Und wenn Sie gar nicht mehr weiter wissen, schütten Sie einfach literweise Sahne in den Pamp. Wenn Sie keine Sahne mehr haben, können Sie auch Crème fraîche unterheben.
Wenn Sie solche Zähne nicht haben, oder kein volles Haar, ist das kein Grund, aufzugeben. Vielleicht ist für Sie dann

die Mälzer-Methode

das Richtige.
Die Haare tragen Sie dazu einfach sehr kurz. Und tragen Sie ein T-Shirt und ein Hemd, aber verkehrt 'rum. Also das Hemd unter dem T-Shirt. Kochen Sie was ganz einfaches. Fehler wird man Ihnen verzeihen, wenn Sie kontinuierlich eine gewisse Hektik an den Tag legen. Dazu brauchen Sie eine Person mit Kopfhörern und Klemmbrett, die Ihnen immer irgendwie im Weg herumsteht. Der Zuschauer glaubt dann nicht, daß Sie nicht kochen können, sondern daß Sie unter erschwerten Bedingungen arbeiten. Wenn Sie mal ein paar Arbeitsschritte vergessen, behaupten Sie einfach, das sei Absicht. So in etwa wie: "Die Kartoffeln habe ich nicht geschält, weil die Vitamine ja unter der Schale sitzen - das ist ja viel gesünder so." Genauso verkaufen Sie halbrohes, kaltes Fleisch, daß Sie zu kurz gebraten haben: "Das Fleisch schwenke ich extra nur ganz kurz in der Pfanne, da bleibt es saftiger." Wenn Sie statt dem Streuer mit Muskatnuss versehentlich die Dose mit Zimt erwischt habe, ist das kein Grund, das Gekochte unter ständigem Rühren in den ausguss zu befördern. Frech kommt vorwärts, behaupten Sie, Zimt brächte das Aroma von Brokkoli erst richtig zur Geltung. Kombinieren Sie irgendetwas unorthodoxes dazu. Zum Beispiel Alfalfasprossen. Kennt keine Sau, und klingt interessant. Sollte sich doch mal jemand über den Geschmack beklagen, erklären Sie einfach kategorisch:"Schmeckt nicht, gibt's nicht."
Und wenn Sie selbst für die Mälzer-Methode nicht genügend Haare oder Zähne haben, gibt es immer noch Möglichkeiten:

Die Zacherl-Methode

Ihre Zähne sind in jeden Zustand recht. Sie brauchen dazu keine Haare auf dem Kopf, nur am Kinn.
Sie haben jetzt erstmal alle Zeit der Welt. Konzentrieren Sie sich nicht so sehr auf Kochen, nehmen Sie den Zuschauer mit auf eine Einkaufstour. Lenken Sie die Aufmerksamkeit auf Gewürze, die kein Mensch in der Küche braucht, z.B. Hirschhornsalz oder Bockshornklee, und betonen Sie, daß ein Gelingen absolut von der Frische dieser Zutat abhängt.
Wenn's doch mal nichts wird, servieren Sie Milchreis.

Wenn Ihnen das immer noch zu anstrengend ist, und Sie eine Kochsendung machen wollen, ohne zu kochen, lege ich Ihnen

die Biolek-Methode

ans Herz. Gut ist, daß Sie das auch machen können, wenn Sie schon über 100 sind. Sie müssen nicht kochen können, sie kochen ja auch gar nicht, sie sollte aber Jurist sein und es wäre hilfreich wenn Sie irgendeinen Ehrendoktor haben. Sie brauchen einen Promi, nach dem gerade kein Hahn mehr kräht (der macht für Sie die Arbeit und kann die Einladung in Ihre Sendung nicht ablehnen, weil er sowieso droht, komplett in Vergessenheit zu geraten), eine Blumendrahtbrille und Durst.
Während der Promi Kartoffeln und Gemüse schält, Reis kocht, Fleisch schnetzelt und die Küche sauberhält, trinken Sie einfach ein bis zwei Flaschen Rotwein und stellen ein paar stupide Fragen zu seinem Privatleben. Betonen Sie alle 45 Sekunden das Aroma und das Bukett des Weines, den Sie da verkosten, und vergessen Sie nicht das Gericht des Promis durch drei gepresste Knoblauchzehen und eine Hand voll Zwiebeln "zu verfeinern". Das ganze wird mit reichlich Wein abgelöscht. Es ist dabei völlig unerheblich, ob der Promi Griesspudding oder Schweinshaxe gekocht hat.

Wenn Ihnen das mit dem Fernsehen zuviel Bohai ist, und Sie sich lieber auf Kosten von Otto Normalverbraucher die Taschen vollstopfen wollen, hab' ich noch was für Sie:

Die Wohlfahrt-Methode

Stellen Sie ein Zelt in einer Stadt mit über 300 000 Einwohnern auf. Das ist wichtig, sonst kommen nicht genug, die sich abzocken lassen. Dann engagieren Sie ein paar arbeitslose Artisten aus dem Ostblock für das Rahmenprogramm.
Bieten Sie wenig Essen für viel Geld, sonst glaubt Ihnen keiner das "Gourmet" im Untertitel der Veranstaltung. Jetzt brauchen Sie noch einen zweitklassigen Conférencier, der den ganzen Abend drittklassige Witze macht. Dieser muß nichts weiter tun, als einige Paare über 55 im Publikum auszumachen. Jedesmal, wenn so eine ausgedeutete Person gerade anfangen will zu essen, kommt der Conférencier und macht irgendeinen anzüglichen Witz über die Potenz oder das Eheleben der betreffenden Person. Alle lachen sich tot über diesen armen Hans Wurst, der einen Arsch voll Geld hingelegt hat, um mit der Gattin den 20. Hochzeitstag in einem Zelt(!) zu feiern, und der nun außer dem Spott auch noch einen erkalteten Gang herunterschlucken muss.
Er kann auch nicht aufstehen und dem Fatzke eine 'runterhauen (was unter anderen Umständen normal wäre), denn dann steht er ja als "spaßfrei" da. Aber das gehört zum Konzept, denn nur derart bloßgestellte Leute erzählen nicht weiter, wie mies das ganze war. Und es funktioniert. Über 25 000 mal.

Fündig geworden?
Ich stelle auch ein Zelt auf, irgendwann.
Arbeitslose Comedians, die ihre besten Tage hinter sich haben und die wissen, wie man andere beleidigt, gibt's ja genug.
Und wenn nicht, kann ich ja immer noch Fernseh-Bügeln.

Glanz, Gloria und Glotze
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