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Mittwoch, 24. Januar 2007
Menschen fliegen zum Mond... : Spedition
petersilie, 21:11h
Ich müßte da ein Teil transportieren.
Von circa Kiel bis zu mir.
So 700km.
Problem: Teil zwar nur so groß, wie ein Samsonite-Koffer, aber: 80 Kilo.
Die ganzen FedExe, Upse, GLSe, DHLs und wie diese "Indjooner" (so nennt man bei uns wen, der's nicht geregelt bekommt; alternativ kann man den auch "Kaddoffel" nennen) alle heißen, transportieren nur bis neunundpfirsich Kilo.
Also braucht man einen vom Fach.
Jemanden, der quasi beruflich schwere Sachen von A nach B bringt.
Eine Spedition liegt (theoretisch) nahe.
Also hängt sich Petersilie mal ans Telephon und telefoniert ein paar norddeutsche Speditionen ab, da oben, bei Kiel.
Ich sage mein Sprüchlein auf:
"Grüß Gott - spreche ich mit der Spedition Soundso? (Die reden da oben zu schnell für badische Ohren) - - Aha. Mein Name ist Petersilie, aus Baden-Württemberg und ich wüßte gerne, ob Sie einen Gegenstand von etwa 80 Kilo bei einem Privatmann da oben bei Ihnen abholen, und zu mir da 'runter fahren könnten, und was das wohl kosten kann."
"Hmm...nee," macht der Mann von der Spedition direkt vor Ort, "das wird zu teuer, gehn'se ma' zu 'ner großen Spedition, Nummer: blablabla."
Also ruf' ich die große Spedition an.
Ich sag' wieder mein Sprüchlein und die Spedition ist wirklich groß, denn das Speditionsfräulein muß mich erstmal weiterverbinden.
Dann bekomme ich eine Speditionsdame an die Strippe.
"Was?", sagt die, "Privatleute schonmal gar nicht. Wir dürfen nur Firmen." Das will ich jetzt genau wissen. "Das hat versicherungstechnische Gründe," sagt die Dame, und dann buchstabiert sie fast: "Weeeegeeeen deaaa Haaaftunggggggg...." Aha.
Nicht aufgeben, denk' ich, und ruf' einfach den nächsten an.
Ich sag' wieder meinen Spruch.
"Jooaa, " sagt der Herr, "aber ich kenn' Sie joooa gooanich!"
Hä?
Ich hatte ihn ja auch nicht um ein Date gebeten.
"Na und, " sag' ich, "ich kenn' Sie ja auch nicht."
"Joooaaa," sagt der, "mit Leuten aus dem Süden macht man koine Geschäffde, wenn man die man nich kennt."
Jetzt bin ich baff.
Nordstaaten - Südstaaten? Hab' ich eine Neuauflage der Spaltung auf deutschem Boden verpasst?
Aber er hat gleich einen Supertip, völlig umsonst: Ich soll mir eine Spedition bei mir (also in den Südstaaten!) suchen, die bereit ist, mir zu vertrauen (Hä???) und diese Spedition hat dann Speditionspartner in den Nordstaaten, und die bringen dann mein Teil.
Aha.
Das deutsche Speditionswesen funktioniert also ähnlich wie die Cosa Nostra - Du brauchst einen Schwager, der einen kennt, der einen Vetter hat, dessen Schwiegervater...
Innerlich grummele ich gerade fürchterlich über diese Nordstaatler, die immer von uns Südstaatlern subventioniert werden wollen, und sich dann zu fein sind, Geschäfte mit uns zu machen, weil man uns ja nicht trauen kann...
...und rufe dann einen bei "uns" an, und sage wieder meinen Spruch.
Der erste sagt: "Gute Fraaa - mir hewwe nur Giieterziieg (Anm.: Güterzüge), awwer's Telefonbuch steht voll."
Ja - und warum steht das nicht dabei, im Telefonbuch???
Die zweite sagt:" Gute Fraa, wennisch Sie underbresch', awwer mir transpordiere nur Lewensmiddl. Gehese mol zu errer Meewlschbedizion."
Danke für den Tip!
Zum x-ten mal sag' ich meinen Spruch bei der "Meewlschbedizion".
Die Frau ist nett, aber ahnungslos.
Ich muß meine Nummer "dalassen", dann ruft' mich der Scheff an, der weiß das.
Hat er auch, am Nachmittag.
"Puh," macht der "Kiel??? Da kommer die neggschd Zeit ned noh' - isch gebb' Ihne e Nummer, vunn dooo."
Und weil die Spedition, deren Nummer er mir jetzt gibt, in Hamburg, also in den Nordstaaten, sitzt - sagt er dreimal, daß die Nummer mit "0049" anfängt.
Klar, ist ja auch deutsches Ausland, speditionstechnisch.
Also sag' ich zum letzten mal meinen Spruch, dann hab' ich den Mister Hamburg dran.
Und der sagt: "Was - Kiel??? Da kommt ja das ganze Jahr kein normaler Mensch hin." Also wenn ich das Dings von Kiel irgendwie nach Hamburg verfrachten könnte, dann wär's für ihn kein Problem. Wenn's für mich kein Problem wäre, daß es eben etwas dauern könnte, weil er das Dings dann brächte, wenn er eh' "in den Süden" führe. Sonst wird's teurer.
Aha, soso. Und was kostet's, wenn ich warte und es nicht eilig habe?
"350 Euro."
(Anje würde an dieser Stelle sagen: "Punkt.")
Menschen fliegen zum Mond, aber Du verbringst einen halben Tag am Telephon (Danket dem Herrn und KabelBW für die Flatrate!), um keinen zu finden, der Dir einen Gegenstand von Koffergröße von Kiel nach BaWü verfrachtet. Und wenn Du einen findest, kostet's 700 Mark. (Klar, sind ja auch 700 Kilometer!!!).
Im nächsten Leben werd' ich Spediteur auf der Route Kiel-Stuttgart, denn "unsere" Spediteure sind eigentlich auch keinen richtig großen Deut besser.
Lehrreich war es dennoch: Ich werde in Zukunft bei Geschäften auf die deutsche Ethnie meiner Geschäftspartner achten. Vielleicht baut ja mal wieder einer eine Mauer. Diesmal vielleicht den Main entlang...
Von circa Kiel bis zu mir.
So 700km.
Problem: Teil zwar nur so groß, wie ein Samsonite-Koffer, aber: 80 Kilo.
Die ganzen FedExe, Upse, GLSe, DHLs und wie diese "Indjooner" (so nennt man bei uns wen, der's nicht geregelt bekommt; alternativ kann man den auch "Kaddoffel" nennen) alle heißen, transportieren nur bis neunundpfirsich Kilo.
Also braucht man einen vom Fach.
Jemanden, der quasi beruflich schwere Sachen von A nach B bringt.
Eine Spedition liegt (theoretisch) nahe.
Also hängt sich Petersilie mal ans Telephon und telefoniert ein paar norddeutsche Speditionen ab, da oben, bei Kiel.
Ich sage mein Sprüchlein auf:
"Grüß Gott - spreche ich mit der Spedition Soundso? (Die reden da oben zu schnell für badische Ohren) - - Aha. Mein Name ist Petersilie, aus Baden-Württemberg und ich wüßte gerne, ob Sie einen Gegenstand von etwa 80 Kilo bei einem Privatmann da oben bei Ihnen abholen, und zu mir da 'runter fahren könnten, und was das wohl kosten kann."
"Hmm...nee," macht der Mann von der Spedition direkt vor Ort, "das wird zu teuer, gehn'se ma' zu 'ner großen Spedition, Nummer: blablabla."
Also ruf' ich die große Spedition an.
Ich sag' wieder mein Sprüchlein und die Spedition ist wirklich groß, denn das Speditionsfräulein muß mich erstmal weiterverbinden.
Dann bekomme ich eine Speditionsdame an die Strippe.
"Was?", sagt die, "Privatleute schonmal gar nicht. Wir dürfen nur Firmen." Das will ich jetzt genau wissen. "Das hat versicherungstechnische Gründe," sagt die Dame, und dann buchstabiert sie fast: "Weeeegeeeen deaaa Haaaftunggggggg...." Aha.
Nicht aufgeben, denk' ich, und ruf' einfach den nächsten an.
Ich sag' wieder meinen Spruch.
"Jooaa, " sagt der Herr, "aber ich kenn' Sie joooa gooanich!"
Hä?
Ich hatte ihn ja auch nicht um ein Date gebeten.
"Na und, " sag' ich, "ich kenn' Sie ja auch nicht."
"Joooaaa," sagt der, "mit Leuten aus dem Süden macht man koine Geschäffde, wenn man die man nich kennt."
Jetzt bin ich baff.
Nordstaaten - Südstaaten? Hab' ich eine Neuauflage der Spaltung auf deutschem Boden verpasst?
Aber er hat gleich einen Supertip, völlig umsonst: Ich soll mir eine Spedition bei mir (also in den Südstaaten!) suchen, die bereit ist, mir zu vertrauen (Hä???) und diese Spedition hat dann Speditionspartner in den Nordstaaten, und die bringen dann mein Teil.
Aha.
Das deutsche Speditionswesen funktioniert also ähnlich wie die Cosa Nostra - Du brauchst einen Schwager, der einen kennt, der einen Vetter hat, dessen Schwiegervater...
Innerlich grummele ich gerade fürchterlich über diese Nordstaatler, die immer von uns Südstaatlern subventioniert werden wollen, und sich dann zu fein sind, Geschäfte mit uns zu machen, weil man uns ja nicht trauen kann...
...und rufe dann einen bei "uns" an, und sage wieder meinen Spruch.
Der erste sagt: "Gute Fraaa - mir hewwe nur Giieterziieg (Anm.: Güterzüge), awwer's Telefonbuch steht voll."
Ja - und warum steht das nicht dabei, im Telefonbuch???
Die zweite sagt:" Gute Fraa, wennisch Sie underbresch', awwer mir transpordiere nur Lewensmiddl. Gehese mol zu errer Meewlschbedizion."
Danke für den Tip!
Zum x-ten mal sag' ich meinen Spruch bei der "Meewlschbedizion".
Die Frau ist nett, aber ahnungslos.
Ich muß meine Nummer "dalassen", dann ruft' mich der Scheff an, der weiß das.
Hat er auch, am Nachmittag.
"Puh," macht der "Kiel??? Da kommer die neggschd Zeit ned noh' - isch gebb' Ihne e Nummer, vunn dooo."
Und weil die Spedition, deren Nummer er mir jetzt gibt, in Hamburg, also in den Nordstaaten, sitzt - sagt er dreimal, daß die Nummer mit "0049" anfängt.
Klar, ist ja auch deutsches Ausland, speditionstechnisch.
Also sag' ich zum letzten mal meinen Spruch, dann hab' ich den Mister Hamburg dran.
Und der sagt: "Was - Kiel??? Da kommt ja das ganze Jahr kein normaler Mensch hin." Also wenn ich das Dings von Kiel irgendwie nach Hamburg verfrachten könnte, dann wär's für ihn kein Problem. Wenn's für mich kein Problem wäre, daß es eben etwas dauern könnte, weil er das Dings dann brächte, wenn er eh' "in den Süden" führe. Sonst wird's teurer.
Aha, soso. Und was kostet's, wenn ich warte und es nicht eilig habe?
"350 Euro."
(Anje würde an dieser Stelle sagen: "Punkt.")
Menschen fliegen zum Mond, aber Du verbringst einen halben Tag am Telephon (Danket dem Herrn und KabelBW für die Flatrate!), um keinen zu finden, der Dir einen Gegenstand von Koffergröße von Kiel nach BaWü verfrachtet. Und wenn Du einen findest, kostet's 700 Mark. (Klar, sind ja auch 700 Kilometer!!!).
Im nächsten Leben werd' ich Spediteur auf der Route Kiel-Stuttgart, denn "unsere" Spediteure sind eigentlich auch keinen richtig großen Deut besser.
Lehrreich war es dennoch: Ich werde in Zukunft bei Geschäften auf die deutsche Ethnie meiner Geschäftspartner achten. Vielleicht baut ja mal wieder einer eine Mauer. Diesmal vielleicht den Main entlang...
Landleben 2.0
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(4 gute Ratschläge)
... guten Rat geben
Wintereinbruch
petersilie, 20:13h
Heute morgen, halb acht, zu Hause:
Ich schaue zur Terrassentür 'raus, und was sehen meine müden Augen? - Winter!
Das heißt: Schneeschieben.
Nun bin ich ja kein großer Fan des Schneeschiebens, aber ich tu' halt, was getan werden muß, und in meinem Alter soll ein wenig Bewegung von Zeit zu Zeit ja gar nicht so verkehrt sein. Außerdem ist es lange nicht so sinnlos, wie joggen...
So.
Und kaum war ich fertig, find' ich das Streusalz nicht.
Und bis der Ungatte wach war, war alles wieder vollgeschneit. Also: Frühsport - die zwote.
Jetzt freu' ich mich aber doppelt auf das selbstgemachte Brennholz.
(Für alle, die mich schon länger kennen: Das ist der berühmte Holzverschlag, an dem wir wochenlang 'rumkonstruiert haben...)
Der Schneefall hat aber mittlerweile nachgelassen, und bis Freitag soll's bei uns (laut Radio-Wetterbericht von 17 Uhr) ja auch wieder 20 Grad haben.
Diesmal allerdings Minus!
Ich schaue zur Terrassentür 'raus, und was sehen meine müden Augen? - Winter!
Das heißt: Schneeschieben.
Nun bin ich ja kein großer Fan des Schneeschiebens, aber ich tu' halt, was getan werden muß, und in meinem Alter soll ein wenig Bewegung von Zeit zu Zeit ja gar nicht so verkehrt sein. Außerdem ist es lange nicht so sinnlos, wie joggen...
So.
Und kaum war ich fertig, find' ich das Streusalz nicht.
Und bis der Ungatte wach war, war alles wieder vollgeschneit. Also: Frühsport - die zwote.
Jetzt freu' ich mich aber doppelt auf das selbstgemachte Brennholz.
(Für alle, die mich schon länger kennen: Das ist der berühmte Holzverschlag, an dem wir wochenlang 'rumkonstruiert haben...)
Der Schneefall hat aber mittlerweile nachgelassen, und bis Freitag soll's bei uns (laut Radio-Wetterbericht von 17 Uhr) ja auch wieder 20 Grad haben.
Diesmal allerdings Minus!
Haus und Hof
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