Donnerstag, 19. Juni 2008
Schalom-Schasch-Eckstein!
Sehr geehrter Herr (amtierender oder von mir aus auch next) Uri Geller,

ich hätte da eine Bitte: Seit Tagen plagen mich rasende Kopfschmerzen, ausgelöst durch meinen Ungatten.
Der beackert schon die ganze Woche allnachmittäglich den Hydraulikbock, den ich letzten Sommer im Vogelsberch gekauft habe.
Und zwar müsste da ein Arm abgezogen werden, damit man da an die Welle drankommt - wahrscheinlich interessiert Sie das Technische gar nicht so sehr, Sie sind ja mehr so spirituos spiritistisch, und ich erwähne das auch nur, damit Sie sich ein genaues spirituelles Bild von meinem Problem machen können - denn, oh Graus, das Ärmchen am Hydraulikbock ist festgerostet.
Aber nicht so festgerostet, wie Sie vielleicht so einen billigen Import-Flugrost kennen - NEIN! - es handelt sich um jahrzehnte alten, in deutscher Wertarbeit gewachsenen, biologisch unbedenklichen reinsten Festrost allererster Kajüte.
Nun hat der Ungatte schon ein Jahr lang immer wieder Caramba da rein gesprüht, hat einen Abzieher besorgt: Nix. Hat einen größeren Abzieher besorgt: Wieder nix. Dann hab' ich den ultimativen Abzieher bei eBay ersteigert: Auch nix.
Nun hat er angefangen, Dinge in den Spalt zwischen Bock und Arm zu klemmen, und auf denen haut er 'rum.

Am Montag war es der größte Schraubenzieher, den ich je sah, den er da reingezwängt hat - der ist jetzt hin.
Am Dienstag waren es spezialgefertigte Eisen und als Pendent ein Plastikhammer.
Gestern wurde der Riesenbello aus dem Gartenhaus geholt (ein Kaliber, das man sonst nie braucht), und sowas wie ein Kuhfuß eingesetzt. Das brachte dann auch den Durchbruch, denn nach zwei Stunden hatte sich der Arm tatsächlich um etwa 5mm bewegt.

Für heute hat der Ungatte "schwerere Geschütze" annonciert.

Mein Kopfschmerzen rühren nun daher, dass das stundenlange Gehämmere einen Mordskrach macht, seit gestern kommen aber noch wehe Knie hinzu, da ich nun immer als Gewicht auf diesem Hydralikbock posieren muss, wenn der Ungatte mit Kraft und Wut da drauf dengelt, und das Teil federt kein bisschen.

Nachdem er gestern abend um halb zehn dann seine nachmittägliche Aktivität endlich aufgab, und meine Ohren langsam aufhörten zu klingeln, verkündete der Ungatte, dass in diesem Teil der "Leibhaftige wie er lebt" stecke.
Und jetzt kommen Sie ins Spiel:
Sie müssten sich jetzt heute Nachmittag gegen 16 Uhr MESZ einfach nur ein bisschen zu Hause hinsetzen, fest an meinen Hydraulikbock und den Rost in dem Arm denken, kurz festefeste konzentrieren, und dann sagen Sie: "Schalom-Schasch-Eckstein!" und dann geht es mir wieder besser.

Wenn es der Rostlösung dient, schalte ich gerne ab 15 Uhr einen israelischen Nachrichtensender ein.

Sollten Sie persönlich verhindert sein, können Sie die Aufgabe auch gerne an Karl Krabb delegieren. Vielleicht braucht man da tatsächlich eine komplette Anderswelt, um zu verstehen, warum sich dieses D****teil nicht abnehmen lassen will - ich habe überhaupt kein Problem damit, wenn er im Laufe des Tages seine Krähe vorbeischickt, die sich gerne vor Ort ein Bild von der Sachlage machen kann, wir sind hier sehr tierlieb, und können darüber hinaus Frau F. anweisen, dem Vogelvieh keine Angst zu machen - im Zweifel versteckt sowieso SIE sich vor IHM.
Schweizer Fernsehen bekommen wir übriegns auch, das wäre also auch kein Hindernis.

Is 16 Uhr okay for you?

Landleben 2.0
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