Eine Woche hat er sich geplagt, kaum geschlafen.
Mit roten Pusteln fing es an, zum Schluss hatte er Atemnot und rang nächtelang vergeblich nach Luft.
Ein Allergietest bestätigte letztendlich: Katzenallergie.
Schweren Herzens haben wir sie nun gestern zurückgebracht.
Im Tierheim hat sie ihre alten Zimmergenossen noch vorgefunden und erstmal Ordnung auf dem Schiff gemacht, will heißen: Die harmonischen Zeiten für die drei anderen haben wohl erstmal wieder ein Ende, denn: "Mohrle rules...!"
Nur eine Woche hatten wir mit diesen vier Kilo geballter Energie, und der Abschied bricht vier ausgewachsenen Menschen fast das Herz...
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Sie sehen schon - die hält nicht lange still.
Wir dachten ja zuerst, dieses Katz habe so aller Wahrscheinlichkeit nach in etwa das Temperament von Frau F.: Mag keine anderen Katzen, sehr menschenbezogen, verschmust.
Also der Schmusetank scheint mittlerweile wieder randvoll zu sein, und deshalb besteht da wohl momentan kein gesteigerter Bedarf mehr, es gilt offenbar viel mehr, sein Augenmerk in andere Richtungen zu lenken...
Nun schrieb ich ja neulich, sie habe "ein robustes Gemüt". Das können Sie streichen und durch "rustikal" ersetzen.
Eingefleischten Lesern dieses Blogs ist ja hinlänglich bekannt, dass ich meinen im Januar verstorbenen Kater, Herrn H., immer noch schmerzlich vermisse - es steht hier nicht, um mal wieder 'rumzujammern, sondern für die Zuschauer, die gerade erst nach der Hauptsendezeit diverser A-Blogs zugeschaltet haben.
Ja, also das Katz, vom Unschwiegervater liebevoll "Sauvieh" getauft, scheint eine Teilreinkarnation von Herrn H. zu sein: Sie beherrscht den Klammergriff nebst Hinterbeingedengel, der Ungatte hat seit Januar das erste mal wieder blutige Unterarme.
Das ist ja sooo schön (nicht die blutigen Unterarme, da isser selber Schuld, der Ungatte), dass Herr H. quasi wieder jung und in weiblich und andersfarbig unter uns weilt!
Also dieses Katz knurrt alles an, was ihr suspekt erscheint, und das ist auf den ersten Blick mal alles, was sie nicht kennt.
Spielzeug schleppt sie über drei Stockwerke, um vor den Menschen und zwischen deren Beine ihre Kampf- und Jagdshow abzuziehen, am Türrahmen klettert sie wie ein Puma in Klimmzügen hoch - es ist die wahre Wonne!
Eben nur mit dem Unterschied, dass ich für diese Schäden diesmal nicht haftbar bin.
Sie ist auch eine große Insektenvernichterin im Haus, keine Wespe oder Motte, die ihr entkäme. Auf so lächerliche Details wie die Unversehrtheit der Tapete kann bei derartigen Kammerjagd-Missionen natürlich nicht auch noch Rücksicht genommen werden - katz muss sich schließlich darauf konzentrieren, dass der Flugmolch nicht entwischt.
Genau wie Herr H. hat katz das "du-hast-angefangen-Feature" integriert, und das geht so: Die Katz lässt sich auf den Boden plumsen, räkelt sich, und streckt einem den Bauch entgegen, Vorderpfoten nach vorne, Hinterbeine ganz nach hinten, der Bauch ist verlocken lang und flauschig und lädt zum Kraulen ein. Wenn das noch nicht hilft, gurrt sie ein bisschen und wälzt sich auf dem Rücken. Spätestens JETZT will jeder mal hinfassen. Und fasst man hin, hat man angefangen - die Katze legt die Ohren zurück, macht eine viereckige Schnauze und sehr runde Pupillen und während sie die streichelnde Hand mit den Vorderpfoten umklammert, wird der Unterarm mit harten Tritten der Hinterbeine und mit den Krallen traktiert.
Damit keine Langeweile aufkommt, beißt sie einem dabei in die Hand.
Ich kannte das ja 16 Jahre lang gar nicht anders, wahrscheinlich bin ich deshalb bisher verschont geblieben ;-) - ich muss allerdings zur Verteidigung von
Ja - also soo brutal ist die Katz nicht.
Bisher, jedenfalls...
...und dann hat sie doch noch stillgehalten:
Ich muss demnächst mal Bilder von hinten machen: Sie hat nämlich so weiße Beine, die wie Thrombosestrümpfe oder ich finde ja, wie Strapse aussehen. Eigentlich müsste sie "Strapsiatella" heißen. Und vorne hat sie weiße Handschuhe, aber kurze. Und die Kehle ist weiß, mit schwarzen Fleck, und ich glaube, sie ist Fräulein Blue Nyxon doch nicht so ähnlich, bis auf die Grundfarbausstattung...
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Sehr praktisch, denn der hatte am Freitag seinen letzten Arbeitstag und hat jetzt erst mal drei Wochen frei.
Selten habe ich ein Katzentier sich derart unproblematisch transportieren und irgendwo einfügen erlebt.
Schon auf der Fahrt vom Tierheim, die die Madame mit Maunzen quittierte, fügte sie sich relativ schnell in ihr Schicksal und begann sogar noch in der Transportbox zu schnurren.
Sie ist verspielt, verschmust, resolut, äußerst menschenbezogen und scheint ein durchweg robustes Naturell zu haben. Heißt soviel wie: Wenn sie was will, will sie es, und wenn nicht, dann aber auch gar nicht.
Autos mag sie nicht und auch keine Radfahrer.
Deren Vorbeifahren am Haus wird von der Fensterbank aus mit bedrohlichem Knurren kommentiert.
Somit hat er ja den Labrador, den er vor einem halben Jahr noch wollte, "all inclusive", nur ohne Gassigeh-Verpflichtung...
Das Schlafzimmer, die absolute Tabu-Zone, hatte sie nach 10 Minuten im Haus bereits inspiziert.
Bleibt abzuwarten, wer sich, was das Kratzen der Polstermöbel betrifft, auf die Dauer durchsetzt ;-)
...und ich glaube, das letzte Wort in puncto Namenswahl ist auch noch nicht gesprochen, aber das
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Dann haben wir diese zwei Riesenreinfälle mit den sog. "Rassekatzen" erlebt, und jetzt ist der Unschwager davon eher wieder kuriert.
Gestern war ich nochmal mit dem Ungatten im Tierheim, eigentlich eine andere Kandidatin angucken.
Und da blieben wir wieder bei dieser jungen Dame hängen, der Ungatte war sofort super positiv angetan.
Vom Typ her erinnert sie an Herrn Nyxons Fräulein Blue, nur mit bisschen mehr weiß, aber auch so weiße Schnurrhaare auf schwarz, und weiße Wimpern, ist ein Jahr alt, hat im Tierheim vier rabenschwarze Kinder bekommen (schon deshalb müsste sie m.E. nach "Lolita" getauft werden ;-)), ist mittlerweile kastriert, entwurmt, geimpft, tätowiert - auf Deutsch: Sie hat das Rundum-sorglos-Paket.
Und andere Katzen mag sie nicht sonderlich. Wenn man eine andere streichelt, wird diese Katze böse angefaucht.
Jetzt haben wir sie bis morgen reserviert, und dann fällt die Entscheidung. Endgültig.
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... war dieser Besuch, und zwar im wahrsten Sinne des Wortes.
Bei 32°C kamen der Unschwager und ich am Samstag Mittag zur verabredeten Zeit im hintersten Odenwald an.
Groß war meine Überraschung.
Ersten weil das Haus in einer fast unbefahrbaren Sackgasse sich befand, zweitens weil es sehr viel Tore und Treppen zu überwinden galt, bis man überhaupt mal vor dem eigentlichen Haus stand, drittens weil die Dame sich so langsam bewegte, dass man sich fragte, ob vierundzwanzig Stunden wohl ausreichen, dass sie es an einem Tag einmal rein und einmal raus aus dem Haus schafft.
Schön auch der erste Händedruck. Feucht und so schlapp, als bekäme man eine tote Maus in die Hand gedrückt.
So langsam wie die Person sich bewegt, so langsam spricht und denkt sie wohl auch - dabei so leise und verhuscht, als stünde die Stasi hinter ihr.
Wir kam also in das Haus rein und liefen...gegen eine Wand! Und zwar eine Wand aus Gestank.
Das Haus stank erbärmlich nach Katzenpisse.
Nun werden Sie vielleicht sagen: Wer zur Katze geht, darf den Urin nicht fürchten. Wir reden hier nicht von dem "Geruch", der erzeugt wird, wenn eine Katze das Klo heimsucht. Wir reden auch nicht von dem "bisschen streng", das einem unterkommt, wenn man in einem Zoo das Raubtierhaus besucht.
Ich bin wirklich nicht sehr zimperlich, ich bin im Urlaub schon eine ganze Nacht aufgeblieben, um bei der Geburt von einem Kälbchen zu helfen, im Kuhstall, logisch, wo es auch nach Kühen riecht - ich finde das sogar bis zu einem gewissen Grad einen heimeligen Geruch, wenn man nicht gerade bis zum Knie in der Jauche steht.
Pferd, finde ich kann gar nicht stinken, das "duftet" immer, "Schweinestall" erfordert bei mir zwei bis drei Minuten der Gewöhnung, aber auch das stört mich danach nicht mehr, die Begeisterung für Schweine überwiegt da einfach. Etwas ätzend, im wahrsten Sinne, finde ich mancherlei Vogeldung, zum Beispiel von Truthähnen, aber das am Samstag..., also das am Samstag...also das....!!!!
(Wenn Sie das lieber nicht so genau wissen wollen, dann lesen Sie nach den Sternchen weiter)
Wir kommen in einen Flur, da stinkt's bereits nach Katzenpisse, aber heftig. Mitten im Flur steht ein Katzenkorb, darin eine Perserkatze.
Wir werden ein Stockwerk hoch geleitet.
Auf einem Treppenabsatz stehen vier Kratzbäume, darauf sich etwa acht oder neun Katzen tummeln. Sehr nette Katzen, teilweise, aber es stinkt zum Gotterbarmen.
Es stinkt so sehr, dass ich einmal, als ich Luft hole (obwohl ich die ganze Zeit versuche, ganz flach zu atmen) ein minutenlanges Brennen in der Lunge verspüre - und Sie dürfen mir glauben, dass meine Lunge einiges gewöhnt ist - von Tabak über Kunstharz-Karosserielacke über Dämpfe scharfer und schärfster Lösungsmittel, aber das hat meine Lunge dann doch fast umgehauen.
****
Es kamen nun immer mehr Katzen, bis sich etwa so achtzehn Stück auf drei Quadratmetern versammelt hatten, die uns wahlweise anstarrten, anschmusten, anbettelten oder anflehten, sie mitzunehmen.
Nun hat eine Katze ja noch einen viel empfindlicheren Riecher, als der Mensch.
Wussten Sie, dass man einer Katze, wenn man sie mit der Nase in ihr Pipi drückt, die Nasenschleimhaut irreversibel verätzen kann, weil bereits die Dämpfe von Katzenpipi hochgradig aggressiv sind?
Es soll Menschen geben, die so etwas tun. Ist nicht gut. Ist, als ob man sich eine schnupfengepeinigte Nase viermal täglich inwendig mit Sambal Oelek ausreibt. Sollte jeder, der das mit 'ner Katze macht, mal ausprobieren, bei sich - nur um das einmal nachzufühlen.
Die erste Katze, die ich sah, hatte ganz "rotvertränte" Augen - eben so, wie Katzenschnupfen typischerweise aussieht, falls das wem was sagt.
Als die Dame mitbekam, dass ich den Unschwager mit "Fass' die nicht an, die ist krank!" vom Streicheln abhielt, erklärte sie gleich, diese und noch zwei andere hätten plötzlich eine "Allergie" bekommen.
Ah, jetzt, ja - eine Allergie, also!
(Sorry, aber einen Katzenschnupfen erkenn' ich nach über dreißig Jahren Katze.)
Von einer Treppe, die nach oben führte, kamen nun ständig noch neue Katzen 'runter, an die zwanzig hatten wir bereits gesehen, aber nirgends eine Spur von der fraglichen welchen.
"Ja", sagte das Getüm, "ich hab' Ihnen ja gesagt, dass sie scheu ist."
Darauf ich: "Wir würden sie trotzdem mal gerne sehen, bevor wir sie nehmen" (wozu sind wir eigentlich über sechzig Kilometer weit gefahren?!), darauf Sie: "Dann hol' ich se halt mal."
Während sie weg war, einigten der Unschwager und ich uns auf "kurz anschauen und nichts wie weg", da wir mittlerweile beide kurz vor 'ner Ohnmacht standen.
Überall am Putz in dem Treppenhaus Flecke von Katzenpisse, als ich mich so umsah, und (wer dieses blog aufmerksam liest, weiß, dass ich alles gebe um keine Fenster putzen zu müssen, aber diese Fenster....,diese Fenster..., die waren Minimum zwölf Jahre nicht geputzt, echt jetzt. Hat natürlich bei 32°C im Sommer den Vorteil, dass man nicht extra eine Markise anschaffen muss, damit nicht soviel Tageslicht ins Haus dringt...)
Irgendwann kam sie mit "dem Kätzchen" - ein Riesentrümmer von etwa 8kg, feuerrot, und nicht "scheu", sondern "panisch".
Die Katze kratzte, ruderte um sich, riss die Augen auf, als wolle man ihr das Fell abziehen, während eine andere bereits (nur zur Illustration, wie bedrohlich ich generell auf Katzen wirke) zum zweiten mal zum Sprung auf meine Schulter ansetzte (offensichtlich hat da mal vor Jahren wer ein nur für Katzen sichtbares Schild mit der Aufschrift "Sit down, be comfy" angebracht).
Jedenfalls war jene welche Katze offensichtlich illiterat, sah oder verstand das Schild nicht und wollte nur weg.
Wir hatten sie ganze sechs Sekunden zu Gesicht bekommen - bisschen kurz, um sich für die nächsten zwölf Jahre festzulegen, finde ich.
Es kamen immer mehr und immer noch mehr Katzen von überall, und so langsam bekam ich einen Zorn, weil die Dame immer mehr auspackte - alles Dinge, die sie mir weder per Elektrobrief noch am Telefon gesagt hatte, obwohl ich gefragt hatte.
"Diese Katze ist nämlich ein bisschen scheu."
Das heißt im Klartext: Sie kommt nur nachts zum fressen 'raus, ansonsten versteckt sie sich vor Menschen.
Streicheln?! Ja also vielleicht in ein paar Monaten...
Ja - die war schonmal vermittelt, aber da hat sie sich nicht eingelebt. Nach zwei Monaten.
Sie, die Dame, hat diese Katze "gezüchtet" und dann "vermittelt" und dann wollten sie die Leute nicht mehr.
Jetzt hat sie sie wieder.
Wie lange war die denn bei den Leuten?
Och, so zwei Jahre.
Aha. Und seit wann haben Sie sie wieder? Och, so seit neun Monaten. Aha.
(Und da "vermittelt" sie sie erst jetzt weiter???)
Ich frage nach einer anderen Kätzin, die sehr nett aussieht und die im Eck sitzt.
Ja, was mit der wird, weiß die Dame noch nicht, denn die hat sie erst seit kurzem und "aus dem Ausland" und jetzt halt weder geimpft oder kastriert oder auf Krankheiten untersucht.
Aha. Seit wann ist die denn hier?
Och, so vier Monate.
(Ja - da denkt sie wahrscheinlich im Augenblick noch nach...)
Die, die, die, der und der und diese sind auch "aus dem Ausland" - es sind hauptsächlich die "Allergiker" unter den ausgedeuteten...(später merke ich bei näherer Betrachtung, dass diese welche Interessante auch allergisch ist, nur in einem frühen Stadium...)
Und was tun Sie, damit sich in Ihrem Bestand keine Krankheiten, Leukose und so, ausbreiten?
Sie: "Da hätte man ja nach vier Monaten was gemerkt."
Ich: "Nee, hätte man nicht, Sie, als "Züchterin", wissen schon, das das manchmal zehn Jahre dauert, bis das ausbricht, oder?!"
Sie: Schweigen. Offenbar denkt sie nach. Das kann dauern...
Ich: Und dann ist es ja zu spät, wenn man's merkt. Dann hat die Katze ja schon alle anderen angesteckt. Lauter Todgeweihte - sehr hübsch...
Gerade denke ich jetzt ist es Zeit, zum Punkt zu kommen, da sagt der Unschwager: Ohne Test (FIV, FIP, Leukose) nimmt er sie nicht, weil er ja auch immer meine Katze im Urlaub hütet, und ich seine, und wir wollen keine Seuchen. Basta.
Hmm, sagt sie, das ist aber Stress für die Katze, das Blutabnehmen.
Hmm, sag' ich, und wenn wir die Katze mitnehmen, zum Tierarzt bringen, testen lassen, sie krank ist, und ihnen wieder zurückbringen (denn Sie müssten uns dann schriftlich versichern, dass die Katze frei von den drei Erkrankungen ist, andernfalls wir ein Rückgaberecht und Anspruch auf "Geld zurück" haben), dann ist das ja Stress hoch drei für die Katze, oder?!
Hmm. Na gut.
Dem Unschwager fällt jetzt gerade ein, dass er morgen noch eine andere Katze angucken geht. Er meldet sich am Sonntag, und sagt der Dame, ob er die sechs-Sekunden-Katze nimmt.
Alles sehr dubios, ich überlege, ob ich da mal den Tierschutzverein vorbeischicke.
Noch Fragen?!
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Die gehen wir am Samstag anschauen.
Hoffentlich passt die - die letzte war 'ne Niete.
Was bin ich aufgeregt....
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Gestern.
Und hat dem Ungatten gleich ein paar von Frau F.s Katzenkekse aus dem Kreuz geleiert.
Mit der Wirkung, dass er heute schon wieder da war.
Holte sich seine Kekse, turnte mit mir durch den Garten, wollte am Ende gar direkt ins Wohnzimmer stürzen.
Angesichts solcher Dreistigkeiten verzog sich Frau F. sogleich ins erste OG.
Der Messerjocke aber sprang von der Gartenmauer auf meine Schulter, ließ sich spazieren tragen, herzte und schmuste, "gab Köpfchen" und drückte mir einen nassen Katzenkuss auf die
Dem Ungatten erstattete ich gleich telefonisch Bericht.
Erfreut verkündete er: "Den adoptieren wir!"
"Adoptieren kann man aber nur wen, der zur Adoption freigegeben ist", gab ich zu bedenken. "Du kannst höchstens Pate werden."
Jetzt fühlt sich der Ungatte schon als "Pedderich" - wie man den Patenonkel bei uns nennt.
...und tschüss!
Nachtrag: Messerjocke ist definitiv nicht identisch mit Blutsvente - das haben wir jetzt geklärt.
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Selbst äußerst geschickten und leichtgewichtigen Katzen unter 3kg Körpergewicht ist es dann nicht mehr möglich, über's Wasser zu wandeln.
Also selbst wenn sie geschickt wäre, hätte das trotzdem als Vollbad geendet...
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In Frau (von) F., die er nun auch schon über vier Jahre kennt.
Neulich hatte er Geburtstag und wünschte sich auch eine Katze. Nun kann ich ja in Katzendingen auf vielerlei Arten behilflich sein, aber die richtige Katze kann ihn nicht aussuchen, ohne dass er dabei ist - ist klar, oder?!
Also haben wir ihm das "Equipment" geschenkt: Katzenklo, Transportbox, Fressnäpfe, ein Körbchen mit Kissenfüllung und einen Gutschein für einen Leukose-, FIV- und FIP-Test.
(Für diejenigen, die jetzt keine Lust haben, sich durch das Katzen-Wiki zu klicken: Das sind die drei "wichtigsten" Erkrankungen bei Katzen, die manchmal auch erst nach Jahren ausbrechen.) Ich dachte mir, dass das ein sehr vernünftiges Geschenk ist, denn wenn die Katze diese Krankheiten schon mal nicht hat, ist das Risiko kleiner, dass sie einem wegstirbt, wenn man sich gerade an sie gewöhnt hat.
Parallel dazu vertrete ich nämlich die Ansicht, dass man lieber einem Tier aus dem Tierheim ein neues Zuhause geben sollte, als 300+ Euro für einen Welpen bei irgendeinem "Züchter" liegen zu lassen, und dort letztendlich genauso "die Katze im Sack zu kaufen", als ob man eine Katze im Internet "auswürfelt".
Rassekatzen haben im Gegensatz zur "Wald-Wiesen-Dach-Kreuzung" noch allerhand rassespezifische Malaisen und Empfindlichkeiten - der Magen von Frau F. lässt grüßen, und davon rate ich dem Unschwager bei Erwerb einer Erstkatze erstmal ab...
Das Ganze hab' ich schon vor einer Weile mit meinem Tierarzt besprochen, der Test ist nicht sehr teuer und die Ergebnisse liegen schnell vor.
Also ich
Das ist doch fair, oder?
In dem Tierheim, wo ich Frau F. her habe, war man recht aufgeschlossen. Ich könne doch aber auch das Tier nehmen und den Test dann von meinem Tierarzt durchführen lassen. Nee, sag' ich, dann ist es ja schon mein Tier und damit auch mein Problem. Und das habe ich zumindest schon nach einem Tag emotional. Und dann bring' ich das Tier wieder zurück, das ist ja alles auch Stress für die Katze, und 39 EUR Abgabegebühr muss ich dann auch nochmal entrichten. Genau das will ich dem Unschwager mit meinem Geschenk aber ersparen, dass er nämlich sein Herz von Anfang an an eine totgeweihte Katze hängt.
Ach so, ja klar, nee - wenn ich das bezahle ist das wohl kein Ding...
Im Tierheim 2 war man ganz übergerascht.
Leukose-Test...?
Den machen sie nur im Verdachtsfall. Sie wollen die Tiere ja "schnell vermitteln" und wenn man da noch Tests macht, dann "hängt das Tier noch tagelang da im Tierheim 'rum, es kommen ja ständig neue dazu". Außerdem hätte man demnächst ein Sommerfest, davor will man "sowieso noch so viele Tiere wie möglich vermitteln", um ihnen "den Stress des Besucheransturms" zu ersparen und außerdem müsste ich das mit der Leiterin Frau Dödelhannes-Hastenichtgesehen absprechen.
Toller Tierschutz - denn wenn Leukose-Symptome erstmal in Erscheinung treten, dann hat die Katze im Tierheim schon -zig andere Katzen angesteckt, und macht es eh' nicht mehr lange.
Und das bei 50 Katzen ständig!
Als ich vorgestern in der Tierklinik war, musste ich mich gleich über dieses Telefonat ereifern. Der Tierarzt wurde richtig zornig. Solche Argumente höre er ständig. "Die Tests kosten ja Geld und wenn das Tier positiv ist, will es keiner."
Na, das nenn' ich eine echte Milchmädchen-Rechnung.
Stellen Sie sich mal vor, Sie haben eine kerngesunde Katze und wollen noch eine zweite. Aus Tierfreundlichkeit entscheiden Sie sich für eine aus dem Tierheim. Die stirbt ihnen nun binnen paar Monaten und ihre vormals kerngesunde gleich mit. Ganz zu schweigen von der Rennerei und den Kosten, wenn sich die ersten Symptome zeigen und sie pausenlos zum Tierarzt düsen, bis Sie mal wissen, was eigentlich los ist. Da kann man ja wohl von "Kosten" für den Test gar nicht mehr reden - denn jeder vernünftige Mensch will sich und dem/den Tier(en) so ein "Schicksal" wohl gerne für ein paar Euro ersparen.
So eine Einstellung klingt für mich, mal ganz gehässig, nach Abzocke, und nicht nach Tierschutz.
Interessant, wo fast alle Tierheime vom Tierschutzvereinen unterhalten werden...
Jedenfalls waren wir heute in Frau Fs altem Tierheim. Mit ganz neuer Katzenanlage, echt geil.
Und wir haben wahrscheinlich auch schon eine Kandidatin...
Exkurs:
Mir ist dann noch was blödes passiert: Wir haben ja alle Katzenviecher angeguckt und kommen da so zu einem riesigen, weißen Fellwusch. Noch größer als Herr H. war - ein Trümmer von schneeweißem Langhaarkater, 9 Jahre alt.
(Hatte ich erwähnt, dass ich weiße Katzen eigentlich nicht mag, und langhaarige schon gar nicht?)
Jedenfalls bück' ich mich so, geh' in die Hocke, da stellt der Apparat schon seine Vorderfüße auf meinen Oberschenkel und gibt meiner rechten Brust mit seinem Kopf einen gewaltigen Schubser.
Die Frau vom Tierheim schreit noch "Halt!" - aber da war es schon passiert: Petersilie verliebt!
"Halt? Warum Halt?"
"Weil das ein äußerst aggressiver ist. Der war schon bei einer Familie, verdrosch dann aber Kind und Hund und attackierte die Hausfrau, wurde also wieder zurück gebracht."
Zehn Minuten habe ich mit dem geschmust. In Eintracht. Am liebsten hätte ich ihn gleich mitgenommen, aber das kann ich Frau F. nicht antun.
Schade.
Ich weiß jetzt schon, von wem ich die nächsten Wochen träume, ich fall' halt immer auf die selben Typen 'rein...
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