Frau F. hat Zahnschmerzen.
Also habe ich heute früh in der Tierklinik angerufen, und einen Termin für heute Abend gemacht, zum Checken, und sicherheitshalber noch gleich einen für eine etwaige Zahn-OP, am Mittwoch.
Nun landeten wir bei der äußerst netten jüngeren Tierärztin, die seit letztem Jahr da drin arbeitet.
Papperlapp - OP!
Eine Zahnfleischentzündung, ja, dagegen gab's eine Depotspritze Antibiotika. Fertig.
Wie alt Frau F. denn sei?
13 oder 14 (ich kann mir das nie merken).
"Im Leben nicht. Chef. Che-hef! Frau Petersilie sagt, diese Katze ist 13 oder 14."
"Ja", sagt der Chef, "das ist doch die Frau F., die kenn' ich doch, gute Pflege halt."
Die Tierärztin ist baff. "ich hätte geschworen, die ist höchstens acht oder neun. Hervorragend bemuskelt, Optimalgewicht (Anm.: 2,9kg), ganz klare Augen, keinerlei Linsentübung, gute Sprungkraft, dichtes Fell, die Haut kein bisschen lose (Anm.: Das Gegenteil wäre ein Anzeichen für eine Nierenschwäche) -perfekt. Mit der haben Sie noch viel Freude."
Hört man gerne.
Und Frau F. hat mir den Tierarztbesuch mittlerweile auch wieder verziehen...
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Frau F. sah es auch, und stürzte sofort wagemutig zur Fliegentür.
Was da geschlängelt hatte, war ein Katzenschwanz.
"Ha!", dachte ich, "so geht's aber nicht, schließlich ist das Frau Fs. Garten - da könnt' ja jeder kommen, den Katz verjag' ich mal."
Ich also zur Tür 'raus, und das Katz nahm auch gleich Reißaus. Allerdings nur bis zum nächsten Rosenbusch, denn bekanntermaßen wird man vom Verfolger nicht gesehen, wenn man den Verfolger erstmal nicht mehr sieht.
Dann suchte das Katz verzweifelt nach einem Ausweg aus dem Garten: Der Bretterzaun war zu hoch, die Mauer auch, also stellte sich das Katz nach einiger Verfolgung mitten in den Garten und fing an zu weinen.
Wer jetzt denkt: Wie saudumm kann so ein Vieh eigentlich sein - das dachte ich auch zuerst. Am Gemaunze hörte der Kenner aber unschwer, daß es sich hier nicht "wirklich" um einen Kater (wie anfangs vermutet) handelt, sondern daß wir es hier mit bestenfalls einem Halbstarken, eher noch einem halben Kind zu tun haben.
Da saß er nun, mitten im Garten, ein rotes Dreieckstuch um den Hals, weshalb der Ungatte und ich ihn gleich "Messer-Jocke" getauft haben (dieser Knilch ist tatsächlich noch meilenweit von einem "Seeräuberhauptmann Fabian" entfernt...)
So.
Ich hab' den lamentierenden "Piraten in Not" dann unter den Arm gepackt, denn er machte mehrfach Anstalten, die Gartenmauer hochzuspringen (über die wohl 'runtergekommen war), was in Känguruh-Sprüngen auf der Stelle seinen artistischen Höhepunkt nahm und entweder ein Signal für "der Geist ist stark, aber mein Fleisch ist noch zu schwach" sein sollte, oder aber tatsächlich komplette körperliche Hilflosigkeit war, ich hab' ihn also unter den Arm gepackt, und auf den Komposter gesetzt, der ist etwa ein Meter zwanzig hoch, und vom Komposter sind es höchstens noch 50cm bis auf die Gartenmauer. Da ist er dann hochgehüpft und hat den Rückweg angetreten.
"Den sehen wir nicht wieder," teilte ich dem Ungatten mit.
Am Mittwoch traf ich ihn aber schon wieder, ein paar Häuser von meiner Bäckerei entfernt. Das sind ungefähr 550m Fußweg und ich weiß das deshalb, weil mein Fahrrad einen Tacho hat und hin- und zurück zur Bäckerei sind es 1,2km.
"Hallo Messerjocke", sagte ich, und als er meiner Gewahr wurde, machte er, daß er sich unter einem Auto versteckte.
Frau F. fand die Aktion weniger lustig: Bis Dienstag traute sie sich nicht mehr in den Garten - Kind hin oder her, der Kerl ist fast einen Kopf größer als sie.
Erschwerend kommt hinzu, daß Frau F. nicht nur ein veritables Burgfräulein erster Kajüte ist, sondern auch ein furchtbarer Hosenscheißer. Oder wie nennen Sie eine Abneigung gegen Kinder, Katzen, Hunde, Postboten, Besuch, Männer und "Fremde"?
Ab Mittwoch wurde der Garten vorsichtig zurückerobert. Am Samstag war alles wieder im Lot.
Und dann kam der gestrige Sonntag, und raten Sie mal, wer da "mal kurz vorbeischaute"...!
Herr Messerjocke hatte sich nämlich den netten Onkel gemerkt, der einen so lieb herzt, wenn man angstmaunzt, und auch die Tante, die für einen den Lift zum Komposter spielt, wenn man selber nicht hochkommt. Da von diesen Zweifüßen offensichtlich keinerlei Gefahr ausgeht, betrachtet sie unser Teencat nun als willkommene Abwechselung im sonntäglichen Einerlei.
Während der Ungatte Herrn Messerjocke nun im Garten streichelte (was dieser übrigens schon mit einem richtig erwachsenen Schnurren dankt - das ist, wie wenn sich 15jährige das erste mal rasieren...), kam ich vom Haus durch die Garage ins Freie - im Schlepptau: Frau F.
Die sah den Ungatten mit dem Messerjocke Duziduzi-Machen und platzte noch an Ort und Stelle vor Eifersucht.
Wie eine Furie stürzte sie sich auf den gestrandeten Piraten, um ihn für alle Zeiten zu vergraulen.
Leider kapierte der Gute überhaupt nicht, was die alte Schachtel von ihm wollte und drückte ihr, wohl aus Ratlosigkeit oder vor Überraschung, erstmal einen nassen Kuss auf die Nase.
Frau F. blieb angesichts solch zügelloser Rüpelhaftigkeit kurz das Herz stehen, dann trat sie im Eilgang (nicht mehr sehr damenhaft) den Rückzug in die Garage an.
Womit keiner gerechnet hatte: Messerjocke joggte treudoof hinterher (man merkt: Diese Katze saß noch nie mal wirklich in der Falle, denn normalerweise muss für ein Katzentier ja immer erstmal eine Fluchtmöglichkeit gesichert sein, aber Messerjocke ist eben Azubi und weiß das nicht.
Und dann saßen sie da: Messerjocke unter dem Auti vom Ungatten, Frau F. neben dem Auti. Und starrten sich durch die Felge an. Und irgendwann wurde es Frau F. zu bunt, und sie fing an zu drohbrummen und zu fauchen. Und was machen Teenager? Richtig - sie machen alles nach, was Erwachsene machen!
Ein Ausbund an gelungener Kommunikation war das nicht gerade, man merkte dafür aber deutlich, daß Frau F. wirklich sauer war, während der Messerjocke die Aktion offensichtlich für ein spannendes Spiel hielt.
In einer letzten Verzweiflungstat hob sie dann noch den Vorderfuß, um noch furchteinflössender zu wirken. Normalerweise hätte er als der jüngere sich dann auf den Rücken legen, oder den Rückwärtsgang einlegen müssen, aber auch das weiß er wohl nicht. Stattdessen machte er es sich erstmal unter dem Audi gemütlich: Vorderfüsse einrollen ("Ich bin total ungefährlich und gemütlich, aber weg bekommst Du mich hier nur mit dem Schneeschieber..."), mal bequem hinsetzen, Schwanz einrollen - wer weiß, wie lange das hier dauert...?!
Nun, keine Minute.
Derartige Penetranz, Ignoranz und Impertinez veranlassten Frau F. umgehend den Weg ins Innere der Burg zu suchen ("...wenn sich das erstmal 'rumspricht, mit wem ich hier zu tun hab, ist der gute Ruf des Russischen Adels* für immer ruiniert...") und da hockt sie jetzt seit gestern.
Wir wurden abgestraft, indem wir sie gestern nicht berühren durften.
Das geht heute schon wieder. Aber in den Garten und in die Garage geht sie nicht mehr. "Nie wieder...!"
Den Messerjocke hat der Ungatte dann noch ungefähr zwölf mal auf die Gartenmauer gesetzt. Und jedesmal kam er wieder 'runter - ist ja so nett bei uns und immer was los.
Vom Acker gemacht hat er sich erst, als wir uns im Haus "versteckt" haben.
Da ist er selber todesmutig die Gartenmauer hochgesprungen - musste aber, um ganz hochzukommen, gen Ende einen gewaltigen Klimmzug machen.
Zwei Dinge bereiten mir nun große Sorge: Der Messerjocke zog nach rechts ab. Rechts wohnt der Nachbar, der so gartenverrückt ist. Leider duldet der keine Tiere in der Natur, die machen nämlich alles kaputt.
Wenn sein Sohn zu Besuch kommt, wir der Hund stundenlang am Kirschbaum angebunden - damit er seine Nase nicht in die Blumen und Beete steckt. Und wenn er Elstern sieht, dann hat er immer eine sandgefüllte PET-Flasche zur Hand, die er ihnen nachwirft - den Katzen auch. Vor zwei Jahren hat er sozusagen im Wahn (denn wirklich nachgedacht kann er da nicht haben) die PET-Flasche zu uns auf's Grundstück geworfen, wo ich gerade in der Hocke gärtnerte und wohl deshalb noch am Leben bin, denn die Flasche flog etwa 2cm an meinem Kopf vorbei und zerschlug einen Rolladen.
Im Moment ist dieser Nachbar in Urlaub, aber danach...?
Der Messerjocke ist ja das geborene Opfer für den, so zutraulich, wie der ist...
Die zweite Sorge bezieht sich auf den nächsten Sonntag. Aber das wird man einfach abwarten müssen...
* Frau F. gehört zu der Rasse "Russisch Blau" und das etwas Etepetete-Wesen ist bei denen so, man hat immer das Gefühl, die Katze bedenkt bei allem was sie tut ihren Stammbaum, kannste nix machen...Dafür sind das ganz furchtbar Liebe und Friedliche...
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(27 gute Ratschläge)
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Genauer gesagt, Frau F. hat es entdeckt.
Sie hat es dann auch bewacht, bis ich die Dickiekemm geholt hatte - was gar nicht nötig gewesen wäre - denn das war weiß Gott, kein Pilot vor dem Herrn.
Der Gesuchte ist etwa maikäfergroß (für Leser aus maikäferlosen Gebieten: Etwas so groß wie ein 2-EUR-Stück) und schimmert ganz golden und bronzen - also richtig wie mit Metallfarbe lackiert.
Die braunen Flecke waren nur getrocknete Erde.
Kennt den einer?
Oder ist das 'n Mutant?
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In meinem Rücken ertönt plötzlich Tastaturgeklapper.
Alleine?
Nicht ganz.
Frau F. ist auch da.
Und hinter mir, am anderen Ende des Raumes, steht eine Kommode. Darauf liegt eine ausgemusterte Tastatur.
Die hat Frau F. gerade bedient.
Bildungsexpansion?
Sollte ich der Katze ein eigenes eMail-account einrichten?
Vielleicht will sie mir was mitteilen?
Was?
Jetzt hat sie gerade eine alte Maus von der Kommode 'runtergeschmissen.
Ich glaube, sie will kein eMail-account, ich soll bloß mit in die Küche 'runterkommen, und sie füttern.
Oder zusammen fernsehen.
Tschüss dann.
Obwohl ich mich an dieses heimelige Geklapper gewöhnen könnte. Vielleicht sollten wir zusammen ein Buch schreiben, Frau F. und ich...
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Weiß jemand, ob man wegen sowas zum Tierarzt muss?
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(33 gute Ratschläge)
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Jedenfalls meinte ich gestern so.
Sonst ist sie wirklich verfressen, und gestern ist sie schon den zweiten Tag um den Napf geschlichen, hat bisschen was geleckt und mich dann angejaunzt.
"Es bringt ja alles nichts," hab' ich mir gedacht, "pack' die Katze ein und fahr' zum Doc."
Und deshalb steht es hier, weil, ich muß mal ein Loblied auf die weltbeste aller Katzen, ehemalige Queen of the Schisshases, singen.
Im Auto kein Gedöns, einmal gemaunzt (okay, heute fahre ich keine 70 mehr), kein Angstpippi, nix.
Es war zwar nicht der von mir befürchtete faule Zahn (die Geschichte muss sich nicht zwangsläufig wiederholen!), im Gegentum, die Zähne sind gar wunderprächtig, aber krank isse doch - der Doc meint "dicke Lymphknoten", irgend'ne Infektion (wir können ja leider nicht fragen, wo), es gab eine Spritze mit Entzündungshemmer und eine mit 'nem Antibiotikum, und auch hier: Kein Murren oder Wehklagen. Als sie im Januar geimpft wurde, und das war bei uns zu Hause, denn es war der Tag, als der Plüsch eingeschläfert wurde, hat sie ein Theater hoch 25 gemacht, war stundenlang nicht ansprechbar und einen Tag später noch sauer, daß wir diesen Katzenqäuler überhaupt zur Tür reingelassen haben.
Besonders sauer war sie, weil der Ungatte sie während der Impfspritzen festgehalten hat. Und nun: 180°-Kehre. Ganz ruhig, fast schon cool - na gut, als der Doc 'raus ist, das Antibiotikum aufziehen, hat sie sich ein bisschen zwischen meinem Pulli und meiner Jacke versteckt. Als sie gemerkt hat, daß sie nochmal 'ran muß und daß es nichts nützt, hat sie aber ziemlich schnell kooperiert.
Sehr nett fand' ich, daß der Doc gefragt hat, wie's uns so geht, nachdem Herr H. nun nicht mehr da ist.
Ich hab' ihm erzählt, daß es der Frau F. mächtig gefällt, daß sie sich total verändert hat, zutraulich und schmusig geworden ist, anhänglich und frech und daß sie mit mir überall hingeht, wie ein Hund (wenn ich nichts dagegen unternehme, sogar auf's Klo).
Der Tierarzt sagte, ja, das gäb's sehr oft, die Leute dächten meist, ein Kater und eine Katze, das sei ein schönes Pärchen. Aber die Praxis sage, man halte lieber zwei Kater oder zwei Kätzinnen, denn Kater seien in ihrem Temperament so anders, daß eine Katze in 99,9% der Fälle immer unterdrückt werde.
Eine Ausnahme seien wohl die Fälle, wo man Mutter und Sohn habe, denn da steht ja eigentlich schon vor der Geburt fest, wer die Respektsperson ist.
Was wir da jetzt sähen, sei körperliche und seelische Entspannung, wahrscheinlich habe Frau F. die letzten fünf Jahre in Angst und Schrecken zugebracht.
(Ich habe im Nachhinein ein schlechtes Gewissen ihr den Plüsch so lange zugemutet zu haben, ursprünglich wollte ich ihr ja was gutes tun, als ich sie nach über vier Monaten aus dem Tierheim geholt habe. Nun, mein schlechtes Gewissen wird die Vergangenheit nicht ändern, also: Weitermachen, Bessermachen ...)
Heute gibt's also nochmal zwo Spritzen, und dann sollte der Keks gegessen sein.
Ihr Frühstück hat sie jedenfalls ratzfatz runtergewixt.
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Denn Frau F., ehemalige Zweitkatze, nun Erstkatze, verbittet sich jeglich kätzische Konkurrenz im Haus.
Dafür wird sich der Unschwager demnächst eine Labrador-Dame zulegen.
Ein Labrador. Das ist eben...naja... ein Labrador.
Also nichts gegen Labradorses, die sind dankbare, unproblematische dogs.
Aber für mich wär' das nix.
Ich möchte mein Tier gern tragen können, wenn narkotisiert oder verletzt. Und ein Labrador ist mir zu schwer. Und dann muß man bei 'nem Hund ja immer drauf gefasst sein, daß er älter wird.
Man muß ihn also eventuell irgendwann die Treppen hochtragen, die er selber nicht mehr hochkommt.
Und dann ist ein Labrador ja eigentlich ein Retriever, also ein Jagdhund. Dann sollte man auch mit ihm auf die Jagd gehen. Oder ihn im Stadtpark ein paar Enten apportieren lassen.
Außerdem sei der Labrador einer, der gerne in die dreckigste Pfütze springt. Da sehe ich schon Konfliktstoff zwischen dem Unschwager, der sehr reinlich ist, und Frau Labrador.
Also ich unke mal: Einer von beiden wird auf die Dauer vermutlich nicht glücklich damit.
Mir persönlich gefällt ja am allerbesten ein Pointer oder ein Deutsch Kurzhaar.
Aber so ein Pointer oder Deutsch-Kurzhaar will täglich sehr viele Kilometerses spazieren, und das will ich nicht.
Ich will das nur bei gutem Wetter, aber das habe ich nicht immer.
Und so'n Pointer ist auch schwer zu lupfen, mit bis zu 30 Kilo.
Und dann werden die ja alle nicht sehr dolle alt.
Die Frau F., die wohnt jetzt seit fünf Jahren mit mir. Also quasi erst seit kürzlich. Wenn so ein Großhund dann nur acht wird, dann ist das nix für Petersilie, denn da hab' ich mich mit Ach und Krach grade an den Kerl gewöhnt.
Am Wochenende waren wir abends mit dem Unschwager aus, und da wurde der Name von Frau Labrador diskutiert.
Nur soviel: Wir liegen da nicht sehr auf einer Wellenlänge, der Unschwager und ich. Wer seinen Kater "Hindenburg" nennt, ist da eben schwierig.
Jedenfalls überraschte mich der Ungatte total, indem er plötzlich einen Namen nannte. Und augenblicklich erschien ein Hund dieses Namens vor meinem geistigen Auge. Und es war - ein Mops!
Nun finde ich einen Mops nicht gerade "hübsch", aber das gilt meines Erachtens sowieso für alle Molosser (Bullmastiff, Mastino, usw).
Aber er soll ja andere Qualitäten haben.
Der Mops ist landläufig keine Rasse, sondern ein Charakter und Loriot sagt:"Natürlich kann man ein Leben ohne Mops führen. Es macht bloß keinen Sinn."
Ein Spaßvogel soll er sein, der sich überall schnell zurechtfindet, und mit fast allen gut auskommt.
Also lieber habe ich einen hässlichen, cleveren Hund mit Humor, als eine dämliche Langweiler-Schönheit.
Jedenfalls hat mich der Gedanke an einen eigenen Mops seither überhaupt nicht mehr losgelassen.
Also hab' ich mal das Web nach Möpsen abgesucht.
Und dabei stieß ich auf eine Menge Leidensgeschichten von Mopsbesitzern.
Diese Rasse scheint mir durch Züchtung ziemlich "versaut" zu sein. Die Köpfe sind so kurz gezüchtet, daß der Hund oft schlecht Luft bekommt und deshalb auch ständig schnarcht. Es gibt sogar ein Fachwort dafür: Brachycephal, und der Mops gehört zu den brachycephalen Rassen - es gibt also noch mehr.
Auf der Nase ist so ein Hautwulst, Nasenfalte genannt, wo sich allerlei Pilze sammeln können. Der Hund hat herausstehende Glotzaugen, die er sich leicht verletzt. Die Augen sind so groß, daß manche Möpse sie nicht mal im Schlaf schließen können. Dadurch trocknet das Auge aus und neigt zu Dauerinfektionen.
Der Rücken ist so kurz, daß der herkömmliche Mops sich den Hintern nicht sauberlecken kann.
Der Hals ist kurz, wodurch so ein Hund im Sommer übermäßig schwitzt und zu Entzündungen im Hals-Rachen-Bereich neigt.
Schade, denn so einen will ich dann doch nicht.
Doch dann stieß ich auf den Retro-Mops .
Und da sah ich auch zum ersten mal wieder Bilder von Möpsen, wie sie in meiner Kindheit ausgesehen haben, nämlich irgendwie "mit" Schnauze.
So, bevor hier jetzt aber eine Grundsatz-Diskussion um Pro- oder Contra Retro-Mops ausbricht, mal so viel zur Klarstellung: Mir gefällt der "Retro-Mops" einfach besser, als der Normalmops, er wirkt insgesamt "gesünder", weil er etwas langbeiniger und nicht ganz so kurzgesichtig ist - eben ein Sportmops. Die Augen liegen tiefer, was ich für den Hund von Vorteil finde (denn Frau F's Augen sind gerade so grenzwertig groß - wären sie noch etwas größer, könnte sie sie auch nicht mehr zumachen), also: Kein Viech mehr mit Glotzaugen.
Mich haben jedenfalls die positiven Erfahrungen der Retro-Mops-Besitzer überzeugt.
Und falls hier ein eingefleischter Mops-Rassestandard-Vertreter vorbeikommt: Von mir aus ist der Retro-Mops ein "Mischling" - das ist mir aber piepegal, so einen, oder keinen.
Ich habe den Eindruck, diese Hunde haben einen Körper, mit dem sie glücklich werden können. Den Eindruck habe ich leider nicht nicht bei allen Standard-Möpsen.
Und glücklich muß er schon bei mir sein können, ein Hund, sonst kann ich gleich einen Irish Wolfhound mit 55kg anschaffen, dann sind zumindest meine Bedürfnisse nach Angeberei hinreichend befriedigt.
Den Hund fragen wir nicht, der wird Gottseidank sowieso nicht alt.
Retro-Mops.
Basta.
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Frau F. braucht einen Crashkurs.
Schließlich will ich ihr im Frühsommer teilweise die Erziehung eines (dato noch ungeborenen) Jungkaters vertrauensvoll in die grauen Pfoten legen.
Wer aber erziehen will/soll, der muß erstmal selber den Durchblick haben.
Zum allgemeinen Durchblick gehört auch eine solide politische Bildung.
Hier jedenfalls.
Daß es draußen in der Welt auch ohne geht, das weiß ich, aber Frau F. und der noch ungeborene Adoptivsohn müssen sich ja nicht "da draußen", sondern im Parsleyversum zurechtfinden. Und dies erfordert ein bestimmtes Maß an politischer Bildung.
Bisher konnte Frau F. sich in diesen Fragen immer drücken, wohingegen Herr H. eine klare (eher konservativ-anarchistische) Meinung hatte ("Es ist egal, ob man sich den Appetit auswärts oder daheim holt, und genauso egal, wo man dann frißt - wichtig ist, daß
Ich habe Frau F. also die Nachrichten vorgelesen und wir hören gemeinsam den Verkehrsfunk, damit keiner sagen kann, wir wären nicht up to date.
Da hab' ich gedacht, das Einfachste wird Learning by doing sein.
Politik hautnah: Frau F. beschnuppert den designierten neuen CSU-Vorsitzenden und Ministerpräsidenten
Bayerns
Danach hatten wir noch eine Diskussion, über den Edmund.
"Haste's kapiert?", hab' ich gefragt.
Frau F. stellt zum Beweis die politischen Ereignisse nach:
Erst fiel dieser Frau Dingens auf, daß der Edi stinkt.
"Da ist doch was faul...!"
Dann kam die dahinter, daß da ganz fiese Dinge laufen, und fand: Dem gehört doch eine Watschn!
Und am Ende war der Edi quasi gestürzt, und die Frau Dinges hat gelacht!
Tja - was sagste?
Hattse doch komplett korrekt zusammengefasst!
...wenn Frau F. so weitermacht, dann wird sie sich demnächst noch bei den "Grauen Panthern" engagieren - das Outfit hat sie ja schon...
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Ob's daran liegt, daß sie die Tüte am geschlossenen Ende und ganz vorsichtig schiebt?
Aber sie versucht's.
Schließlich hat Ihr Gatte fünf Jahre lang für sie mit alles Freßbare gestohlen.
Zwischendurch guckt sie mich an, und jammert, weil kein Keks 'rausfällt.
"Nicht lockerlassen!", sag' ich, "mach' ihn alle!"
Dann versucht sie, die Tüte mit der Nase aufzustupsen.
Und scheitert. Und jammert.
"Nimm' die Füße!", sag' ich, und tatsächlich:
Sie nimmt die Füße.
Schön, wenn ein gutgemeinter Rat mal angenommen wird.
Denn am Ende steht:
Die Belohnung für die Mühen.
Ausbaufähig?
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