Sonntag, 17. Juni 2007
Ludwigs Vorher/Nachher-Show
So, ich hatte ja neue Ludwigbilder versprochen.

Ich dachte, ich setz' einfach mal 'ne Ladung Bilder vom ursprünglichen Zustand 'rein, und kommentier' die ein wenig, und beizeiten ergänz' ich das dann durch neues Bildmaterial vom verbesserten Zustand.

VORHER:







Das ist die Motorhaube aus verschiedenen Perspektiven. Zum einen sieht man, wie verschraddelt die Emailleplakette ("Kühlerfigur") ist, (um den Kühlergrill fehlt der Zierring, der war 'ramponiert, aber denn haben wir abgebaut) der Grill selbst sieht schon etwas desolat aus. Wo die Lampen angebracht waren, ist ziemlich viel Rost.

NACHHER:





VORHER:





Auf diesen beiden Bildern sieht man, dass das seitliche Gitter total am Ärmel ist. Der Grund dafür ist, dass hinter diesem Gitter der Auspuff läuft, und zwar ist da genau die Schnittstelle Krümmer/Auspuff. Da war zum einen die Dichtung hin (die Dichtungen an den Traktoren waren früher meist aus Pappe, in Wasserglas getaucht - das hebt halt nicht ewig - ich glaube hier war eine aus was anderem, aber eben auch "durch"...) und der Auspuff hat dann 'nebenraus geblasen. So ist das Gitter immer heiß geworden und irgendwann durchgeschmurgelt. Der Zierring fehlte von Anfang an.

NACHHER:




VORHER:





Auf diesen beiden Bildern sieht man die nicht wirklich kunsthandwerklich erwähnenswerten Schweißarbeiten, die man dem Ludwig mal angetan hat: Die Schweißnaht vorne an der Haube war mit einer Art Dichtmasse gefüllt, die aber mit der Zeit 'rausgerüttelt wurde. Auf dem anderen Bild sieht man, wie da so fachmännisch die Haube zusammengeflickt ist. Sehr hübsch!

VORHER:











Man kann einen Traktor auch lackieren, indem man ihn wo hinstellt und einfach mir der Lackierpistole draufhält. Dann lackiert man eben die Gummiteile, wie hier diesen Haubenhalter, kurz mit. Ist dann halt nicht mehr besonders elastisch und scheppert etwas... Man beachte auch die dicken Schweißboppel ganz links und den schönen Knick im Blech (nicht serienmäßig...!).
Bei dem Detail von der Plakette sieht man schön, dass die Aluzierleiste einfach auf eine Roststelle geschraubt ist. Wenn man's nicht sieht, hört's erfahrungsgemäß irgendwann von selber auf, zu rosten ;-)

Das Tankblech hat auch lauter Dellen und gruselige Schweißstellen - die Kür ist das Typenschild ("angedübelt" mit fünf Nieten, eine Ecke weggebrochen), das wohl diese professionelle Schweißnaht "verdecken" soll.
Dass die Kabel von der Beleuchtung etwas "gammelig" sind, muß ich nicht extra erwähnen, oder?

NACHHER:




Durch die Stopfen rüttelt die Motorhaube nicht mehr...






VORHER:







Nochmal paar Details von dem Tankblech (oben auf einem der Bilder sieht man, dass der Dichtring vom Tank fehlt - den haben wir weggemacht, weil der auch irgendwie "lackiert" war)
Ja , diese wunderhübschen Sechskantschrauben in - hmm- asymmetrischer Kombination (der Effekt wird durch unterschiedliche Unterlegscheiben erzielt), und ganz unten dann nochmal der lackierte Habenhalter, eine Schweißstelle im Tankblech, und direkt drüber eine Stelle, die keiner mehr Lust hatte zu schweißen.

NACHHER:





VORHER:



...und so sah er von hinten aus.

Dann wurde der Sitz sandgestrahlt und vom Ungatten neu lackiert:



Die Ackerschiene und die Kupplung wurden verzinkt:




Ebenso die Spannketten. Die Spannkettenhalter sind entrostet und frisch lackiert:



Die Unterlenkerhubarme und die Oberlenker wurden entrostet und neu lackiert:





Als nächstest kommen die Kotflügel, die Sitzbank, sämtliche Blinker/Leuchten, überhaupt die ganze Elektrik, die Batterie und zum Schluss das Verdeck dran.

Haus und Hof
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Ich ziehe meinen Hut, Frau Petersilie! Der ist soooo schön und mit soviel Hingabe und Liebe zum Detail schon verschönert. Und dann der rote "Feuerstuhl"! Hinreißend!

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Danke - so viel Lob freut von Herzen.
Obwohl man es zu 90% ja für sich selbst macht, und nur zu 10% damit der Nachbar vor Neid platzt wegen der Bewunderung...

FERTIG ist er noch lange nicht, aber jetzt kommen so langsam die "schönen" Arbeiten. Ich hasse diese Pinöselei (Pipifaxkleinkram), wenn man noch so viel "Drumrum" machen muss.

Am meisten Arbeit steckt in den Oberlenkerarmen (letztes Bild), das denkt man gar nicht. Diese Mittelteile haben original einen blauen Knubbel und sind aus einem Stück, aber eins von unseren war kaputt, bzw. war eine von den Gewindestangen abgerostet, und wir brauchten nun längere so Teile, die gibt's aber so nicht.
Also haben wir längere gekauft, die waren aber gelb eloxiert. Natürlich ohne Knuddel. Knuddel gibt's nicht zu kaufen. Die hat der Ungatte per Zufall in einem Baumarkt gefunden, genau noch zwei Stück. Die waren für-an-Möbel-dran. Und Edelstahl. Und zufällig massiv (Vollmaterial). Erstmal musste mit der Drehmaschine der Fuß ab, der da dran war. Dann mußte ein Gewinde hineingeschnitten werden. Als ob das nicht Aktion genug wäre, brauchte man dazu auch noch Linksgewinde. Finden Sie das mal, in Deutschland, mit noch ausgerechnet dem Maß, das sie brauchen! Und dieses Gewinde ist außerdem nicht metrisch, sondern Zoll. Es gibt aber amerikanisches und britisches Zoll. Nun sollte man denken ein Inch sei ein Inch sei ein Inch. Ist es auch. Der Unterschied liegt in der Steigung. So kann es sein, dass ein amerikanisches Gewinde auf einem Zentimeter vier Gewindegänge hat, das entsprechende britische vier einhalb. Was das stört? Ganz einfach, das Gegenstück muss ja für immer auf-und zudrehbar sein, also braucht man schon die Steigung, die da ganz genau passt, sonst ochst man das einmal zu und verbiegt alles.
Glücklicherweise gibt es zwei oder drei Größen, wo amerikanisches und britisches Gewinde identisch in der Steigung sind. 5/8-Inch ist so eine... ;-)
Und dann die Sicherungsmuttern!
Wie man sieht, haben die da so einen Griff dran. Der war aber ab, an einer der Mutter. Gibt's nicht nach, muss man schweißen lassen. Muss aber WIG-geschweißt werden, das Equipment hat normal nur ein Profi.
Dieses U-förmige Eisen am Ende haben wir noch als Ersatzteil bekommen (da gibt's übrigens ein linkes und ein rechtes, da braucht man auch noch Glück!), dann musste alles auseinandergebaut, entrostet, grundiert und neu gestrichen werden.
Ich glaube diese Teile haben uns mindestens 14 Tage in Atem gehalten...

Das spannende ist: Sie bauen was voneinander, und wissen nie, ob das nur vom Rost/Dreck zusammengehalten wird, oder ob noch "Fleisch" (Masse/Material) unter dem Rost vorhanden ist, auf das man wieder aufbauen kann. Wenn man Pech hat, entrostet man was, und hat hinterher lauter lustige Einzelbröckchen, die können Sie höchstens dem Alteisenmann mitgeben. Nicht nur dass die Mühe dann umsonst war, sondern dass dann die Überlegungen losgehen, wo man so ein Teil jetzt wohl beifuggern könnte...

Das macht so ein "dröges" Hobby geradezu detektivisch spannend... ;-)

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das ist aber ein Hübscher. Und wo ist das wlan eingebaut oder der Einschub für UMTS? Ich denke doch es wird LIVE gebloggt, demnächst...

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Frau Midori nimmt mir die Worte aus dem Mund. Das gleiche wollte ich auch schreiben. Ludwig ist ein echter Adonis und kann sich glücklich schätzen, in so guten Händen gelandet zu sein. Wunderschön! Wirklich!

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"Adonis...!"

*strahl*

Das sag' ich ihm...!

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