Donnerstag, 26. April 2007
Klassischer DoDo
petersilie, 15:18h
Einen klassischen DoDo, einen Doofen Donnerstag, hat man zum Beispiel, wenn man seit einer Woche ein flaues Gefühl im Bauch hat, Mittwoch abends Schmerzen, in der Nacht nicht schläft, darauf am Donnerstag um 9 Uhr zur Frau Landarzt geht, um eine Salbe gegen diese Muskelzerrung zu besorgen und um 13 Uhr mit einem Nabelbruch vom Chirurgen zurück kommt.
Noch Fragen zum DoDo?
Noch Fragen zum DoDo?
Landleben 2.0
... guten Rat geben
the great gate,
Donnerstag, 26. April 2007, 15:50
Gute Besserung
Komische Donnerstags-Koinzidenz. Vor zwei Stunden schreibt mir ne Bekannte per SMS, sie liege frisch operiert in einem Kankenhaus und könne nicht, wie gestern noch geplant morgen auf ne Geburtstgsfeier, denn ihr gehe es nicht gut. Hilft Ihnen jetzt zwar Null, schaden wirds aber auch nicht können. Wie gesagt
Gute Besserung.
Sind Sie auch bettlägrig?
Gute Besserung.
Sind Sie auch bettlägrig?
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petersilie,
Donnerstag, 26. April 2007, 15:54
Nee.
Das hat man mit mir zwar schon versucht, es funktioniert aber nur in Vollnarkose. ;-)
Ja - jetzt sollte ich binnen 14 Tagen einen OP-Termin vereinbaren... MIT Vollnarkose.
Das hat man mit mir zwar schon versucht, es funktioniert aber nur in Vollnarkose. ;-)
Ja - jetzt sollte ich binnen 14 Tagen einen OP-Termin vereinbaren... MIT Vollnarkose.
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the great gate,
Donnerstag, 26. April 2007, 16:03
Aua. Vollnarkose? Meine Güte, da hätte ich echt ein Problem. Den Grün- und Weißkitteln völlig wehrlos ausgeliefert. Aber vergessen Sie´s! Denken Sie sich einfach NICHTS. Wird schon schief gehen.
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petersilie,
Donnerstag, 26. April 2007, 16:07
Ich sag' mal so: Wenn die die Narkose weglassen, hab' ich bestimmt das GRÖSSERE Problem - ich bin ja kein Masochist, und eine Operation an der offenen Petersilie, das würde ich vielleicht auch gar nicht so genau wissen wollen...
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schlotte,
Donnerstag, 26. April 2007, 16:08
Gute Besserung auch von mir....wie kommt man denn an einen Nabelbruch?Hast Du Dich verhoben oder so was?
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the great gate,
Donnerstag, 26. April 2007, 17:26
"Operation an der offenen Petersilie". Lach mich kaputt. Na immerhin ist Ihnen Ihr Humor geblieben. Denn ohne den geht ja gar nichts. Und Lachen soll ja auch gesund sein – da können Se jetzt also mal davon ausgehen, dass Se wenigstens gesund entschla - äh scheiden können, wer von den Menschenmetzgern Ihnen denn nun als der kompetenteste Narkotiker bzw. Skalpellschwinger vorkommt.
Sind Sie überhaupt zeitgemäß versichert? So überlebenstechnisch gefragt.
Sind Sie überhaupt zeitgemäß versichert? So überlebenstechnisch gefragt.
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suse meyer,
Donnerstag, 26. April 2007, 20:06
Ihhbah! Nee - das ist ja wirklich ein DoDo.... Aber ich tendiere auch eher zu einer Narkose. Die Patienten werden ohne immer so unruhig, zappeln und dann schnippelt man versehentlich noch "gute Teile" weg - und Petersilienstummel regenerieren so schlecht....
Besser ist es mit!
Ach ja - und ein Nabelbruch entsteht meist durch eine Bindegewebsschwäche, sogar Säuglinge können schon daran erkranken. Meist sind die kleineren Hernien die gefährlicheren, weil es leichter zu einer Einklemmung des Darmes kommen kann. Deshalb ist eine OP in diesen Fällen auch dringend angeraten.
Nur Mut, wird schon werden. Wir gießen das Gemüsebeet und Petersilie wird gesund, ist das ein Deal....?
Besser ist es mit!
Ach ja - und ein Nabelbruch entsteht meist durch eine Bindegewebsschwäche, sogar Säuglinge können schon daran erkranken. Meist sind die kleineren Hernien die gefährlicheren, weil es leichter zu einer Einklemmung des Darmes kommen kann. Deshalb ist eine OP in diesen Fällen auch dringend angeraten.
Nur Mut, wird schon werden. Wir gießen das Gemüsebeet und Petersilie wird gesund, ist das ein Deal....?
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petersilie,
Donnerstag, 26. April 2007, 21:54
Sind Sie überhaupt zeitgemäß versichert? So überlebenstechnisch gefragt.
Hallo?
Herr Kaiser?
Sind Sie das???
Also ich persönlich kenne keine Versicherung, die irgendein Überleben von irgendwas garantiert. Hab' ich jetzt wieder was verpasst?
(Aber um Sie zu beruhigen: ich bin Mitglied in einem Verein, der hinterher die Kosten übernimmt. Und falls ich es nicht überlebe, ist mir das hinterher eh' egal...)
@Schlotte und Suse
Das kann sein, daß das in den meisten Fällen von einer Bindegewebsschwäche her kommt - in meinem Fall muss ich leider sagen: Selber Schuld, denn ich habe mir im wahrsten Sinne des Wortes "einen Bruch gehoben". Los ging alles im Februar, als der Ungatte und ich eine komplette Ersatz-Vorderachse für den Traktor erstanden haben, und den Ehrgeiz hatten, die zu zweit abzuladen.
Da hat es deutlich "ratsch" gemacht, aber man will ja keine Memme sein, also vertraut man darauf, daß das in ein paar Tagen wieder wird.
Wurde auch, aber ganz ging's eben nicht weg.
Dann musste ich neulich auf eigene Faust das Haus verhübschen, und alleine Möbel ziehen, und da kam "ratsch" Nummer zwei.
Auch das ging einigermaßen wieder weg, aber dann, beim Schlagraum machen im Wald, hab' ich ein paar besonders schwere Prügel erwischt, und der Unschwiegerpaps sagt noch: "Lass' das, Du kriegst noch 'nen Nabelbruch", sprach's, und ab diesem Abend konnte man dann schon von "Schmerzen" reden.
Was das Gemüsebeet betrifft: Ich danke herzlichst für das generöse Angebot, und werde bei unpassender Gelegenheit darauf zurückkommen, aber ich denke, die 20 Minuten, die die OP dauert (bzw. die 60 Minuten, bis die Narkose wieder 'rum ist) wird meine Abwesenheit gar nicht groß auffallen.
Das macht hier ein Doc, in der benachbarten "Stadt", direkt auf dem Marktplatz... ;-)
Und nochmal an HerrnKaiser Great Gate:
Ein Anästhesist ist doch so einschläfernd, wie der andere... ;-)
Hallo?
Herr Kaiser?
Sind Sie das???
Also ich persönlich kenne keine Versicherung, die irgendein Überleben von irgendwas garantiert. Hab' ich jetzt wieder was verpasst?
(Aber um Sie zu beruhigen: ich bin Mitglied in einem Verein, der hinterher die Kosten übernimmt. Und falls ich es nicht überlebe, ist mir das hinterher eh' egal...)
@Schlotte und Suse
Das kann sein, daß das in den meisten Fällen von einer Bindegewebsschwäche her kommt - in meinem Fall muss ich leider sagen: Selber Schuld, denn ich habe mir im wahrsten Sinne des Wortes "einen Bruch gehoben". Los ging alles im Februar, als der Ungatte und ich eine komplette Ersatz-Vorderachse für den Traktor erstanden haben, und den Ehrgeiz hatten, die zu zweit abzuladen.
Da hat es deutlich "ratsch" gemacht, aber man will ja keine Memme sein, also vertraut man darauf, daß das in ein paar Tagen wieder wird.
Wurde auch, aber ganz ging's eben nicht weg.
Dann musste ich neulich auf eigene Faust das Haus verhübschen, und alleine Möbel ziehen, und da kam "ratsch" Nummer zwei.
Auch das ging einigermaßen wieder weg, aber dann, beim Schlagraum machen im Wald, hab' ich ein paar besonders schwere Prügel erwischt, und der Unschwiegerpaps sagt noch: "Lass' das, Du kriegst noch 'nen Nabelbruch", sprach's, und ab diesem Abend konnte man dann schon von "Schmerzen" reden.
Was das Gemüsebeet betrifft: Ich danke herzlichst für das generöse Angebot, und werde bei unpassender Gelegenheit darauf zurückkommen, aber ich denke, die 20 Minuten, die die OP dauert (bzw. die 60 Minuten, bis die Narkose wieder 'rum ist) wird meine Abwesenheit gar nicht groß auffallen.
Das macht hier ein Doc, in der benachbarten "Stadt", direkt auf dem Marktplatz... ;-)
Und nochmal an Herrn
Ein Anästhesist ist doch so einschläfernd, wie der andere... ;-)
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schlotte,
Donnerstag, 26. April 2007, 22:40
Da muss man Dich doch sicher nicht ganz aufschneiden,das geht doch hoffentlich mit Laparaskopie?
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gutemine,
Freitag, 27. April 2007, 00:50
Aua, Sie Arme, klingt nicht gut ... meine besten Wünsche und eine gute Besserung !!!
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the great gate,
Freitag, 27. April 2007, 02:27
Um mal den Schnitt von unten nach oben anzusetzen. Ein Anästhesist ist so einschläfernd wie der andere, sagen Sie, und wer wäre ich, Ihnen da Widerworte geben zu wollen. Ich drehe ja auch bei Hütchenspielern die Hand nicht um sozusagen. Allein die Dosis makes the difference, wie dem alten Paraceslus nach dem sechzehnten Jägermeister bekanntlich auffiel. Was transponiert in die Welt der sie von Berufs wegen betäuben werdenden Herrschaften – und damit nähere ich mich vorsichtig der sensiblen Zone des Versicherungsproblems – wohl auch bedeutet, welches Dealer-Kartell den Obermuffti des für Sie zuständigen Krankenhauses mit welchen nicht ablehnbaren Angeboten so sehr überzeugt, dass er den Stoff – aber halt. Machen Sie sich keine unnötigen Sorgen. Ich wollte Ihnen jetzt nur etwas Angst einjagen, um mich zu revanchieren. Ich möchte nicht in die Nähe der Versicherungswirtschaft und ihrer willigen Helfer in Universität, Funk und Fernsehen gerückt werden. Da werde ich nämlich gleich selbst zum überreagierenden Immunsystem und schütte hyperautoallergen wirkende Histamine aus, dass es nur so nach Desensibilisierung schreit. Herr Kaiser! Tss! Warum nicht gleich Lügner! Oder noch schlimmer: Renten-Miegel bzw. Professsor Doktor Sinn, Sie wissen schon, der Ein-Euro-Fuffzich-Arbeitsmarkt-Experte der Allianz-Zweigstelle Ifo-Institut.
So, Schwester Brigitte, das wars. Jetzt können Se wieder zunähen, hamse neulich auch doch tiptop hinjekricht, der Kollähsche kann ja momentan nit wäsch, weje dem mit dä Motorsäsche in dä Notaufnahme. Aber passen Se uff Brigittche, dass Se de Dame keene Narbe steche, weil det wär unschön. Aber Se könne des ja, Mädche, nich wahr, Schwester Brigittche, na ebe, jenau, da nehmense jetz de Klammer und da klammern Se das da fest, dat et hält, wenn se, jenau, und jenau, jetz de Nadel in de eene Hand und de Fade, ebe, Se sajen es, wie mit de Knöppe, so unde jetz sach ich ma toi toi toi
So, Schwester Brigitte, das wars. Jetzt können Se wieder zunähen, hamse neulich auch doch tiptop hinjekricht, der Kollähsche kann ja momentan nit wäsch, weje dem mit dä Motorsäsche in dä Notaufnahme. Aber passen Se uff Brigittche, dass Se de Dame keene Narbe steche, weil det wär unschön. Aber Se könne des ja, Mädche, nich wahr, Schwester Brigittche, na ebe, jenau, da nehmense jetz de Klammer und da klammern Se das da fest, dat et hält, wenn se, jenau, und jenau, jetz de Nadel in de eene Hand und de Fade, ebe, Se sajen es, wie mit de Knöppe, so unde jetz sach ich ma toi toi toi
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petersilie,
Freitag, 27. April 2007, 12:27
Nabelbruch für Einsteiger
@Schlotte
Nee, eine Laparoskopie wäre ja ein viel größerer Aufwand, als das, was die da vorhaben, denn da braucht man ja gleich eine VIELZAHL von Löchern - eins für's Lämpchen, eins für's Schnitzbesteck, eins für die Kamera und eins für den Luftschlauch, um den Bauch soweit aufzupumpen, daß der Operateur auch Platz zum Wurschteln im Gedärm hat.
Hingegen sieht man viel mehr vor, eine alte Narbe einer alten (laparoskopischen) Kriegsverletzung von zweieinhalb Zentimetern erneut zu öffnen , diese gerissenen Dingsbumse aufeinanderzutackern und die Petersilie wieder säuberlich zu verschließen.
@Gutemine
Das hab' ich dem gestern auch gesagt, Lokalanästhesie (das mit dem Liveblogging wollte ich ihm erst schonend während der OP beibringen), aber er meinte gleich neinneinnein, die Patienten verkrampfen dann trotzdem immer so in der Bauchgegend, da kann man nicht vernünftig arbeiten, und außerdem kann es ja sein, daß man ein Stück Gedärm wieder in die Petersilie zurückschubsen muß, und da ist es ihm lieber, ich schlafe richtig.
@HerrKaiser Great Gate:
Das mit dem Krankenhaus habe ich dieses mal elegant umschifft, das wird nämlich bei dem Docim Schlachthaus vor Ort in der Praxis gemacht, und weil der an dem Tag noch paar Leute mehr operieren will, aber nur zwei OPs hat, wird sein Anästhesist (ich hab' den gestern gesehen: ist so ein 202cm-Mann, wahrscheinlich haut der einen mittels gezieltem Doppelnelson für exakte 62 Minuten K.O.) schon schauen, daß er da nix falsches dosiert, was einen zu lange da aufhält, ich fahr' ja nach 'ner Stunde wieder heim. Also leider nix Schwester Brigitte und so, hier kocht der Chef noch selbst...
Und die ganzen Voruntersuchungen macht meine Frau Forstarzt hier in Gemüsebeethausen, und die hat keine Lust, daß ich später komme und ihren Laden aufmische.
Aber ich bin da völlig unbesorgt, denn bisher war alles goldrichtig, was die mit mir so gemacht hat (im Gegensatz zu den ganzen Fachidiotenärzten in der Stadt, wo es schon gar keine Allgemeinmediziner mehr gibt, und wo Dich ein Internist wegen einem Husten jedesmal an den Kollegen Lungenfacharzt überweist, der Dich wiederum, (aber erst wenn er vom Radiologen gegenüber das Roentgen gesehen hat), wenn sich noch ein Schnupfen dazugesellt, an Frau HNO weiterschickt.
Hör'nse doch auf - in der Stadt darfste keine Grippe kriegen, auf'm Land kriegste was dagegen verschrieben.
In der Stadt waren meine grippalen Infekte immer von alleine weg, bevor ich den letzten, zu dem man mich 'rumüberwiesen hat, aufsuchen konnte - eine wochenlange Odyssee, und jedes Sprechstundenschnepf sagt einem: "Ach, keinen Termin? Da müssen Sie mit drei bis vier Stunden Wartezeit rechnen." Und weil man ein Idiot ist, der seine grippalen Infekte nicht vierzehn Tage im Voraus plant, hockt man dann vier Stunden lang mit 39,6 beim Radiologen, und wenn man schließlich im Wartezimmer umkippt, dann fragen alle ganz erstaunt, warum man denn nicht gesagt hat, daß man krank ist...
Die Frau Forstarzt hat den Nabelbruch gestern "blind" ertastet, und der Herr Chirurg hat ihn erst mit dem Ultraschall gefunden (das ist quasi ein "Nabelbruch light", den ich da habe.)
Und ich weiß gar nicht, was Sie an Herrn Kaiser so stört.
Das war doch seinerzeit ein kompetenter Sympath, der einem lauter nutzlose Versicherungen andrehen wollte. Im Gegensatz dazu gibt es in freier Wildbahn ja jede Menge inkompetente Unsympathen, die genau das gleiche wollen.
Herr Kaiser ist doch ein vergleichsweise kleines Übel - denken Sie mal, heute fragen Sie, wo die nächste Spaßkasse ist, und werden gleich gekinappt und per Hubschrauber nach Disneyland Paris oder sonstwohin verschleppt. Und wenn's ganz blöd kommt, berät Sie auch noch Günter Netzer...!
Und "Lügner" - sowas gibt's ja heute auch nicht mehr, das sind vorsintflutliche Vorstellungen, die seit Helmut Kohl ganz eindeutig der Vergangenheit angehören. Heutzutage "irrte" man eben mal, "war sich nicht im klaren", "vergaß anzugeben und zu versteuern", hatte einen Blackout oder war gerade auf Koks.
Willkommen im 21.Jahrhundert!
Nee, eine Laparoskopie wäre ja ein viel größerer Aufwand, als das, was die da vorhaben, denn da braucht man ja gleich eine VIELZAHL von Löchern - eins für's Lämpchen, eins für's Schnitzbesteck, eins für die Kamera und eins für den Luftschlauch, um den Bauch soweit aufzupumpen, daß der Operateur auch Platz zum Wurschteln im Gedärm hat.
Hingegen sieht man viel mehr vor, eine alte Narbe einer alten (laparoskopischen) Kriegsverletzung von zweieinhalb Zentimetern erneut zu öffnen , diese gerissenen Dingsbumse aufeinanderzutackern und die Petersilie wieder säuberlich zu verschließen.
@Gutemine
Das hab' ich dem gestern auch gesagt, Lokalanästhesie (das mit dem Liveblogging wollte ich ihm erst schonend während der OP beibringen), aber er meinte gleich neinneinnein, die Patienten verkrampfen dann trotzdem immer so in der Bauchgegend, da kann man nicht vernünftig arbeiten, und außerdem kann es ja sein, daß man ein Stück Gedärm wieder in die Petersilie zurückschubsen muß, und da ist es ihm lieber, ich schlafe richtig.
@Herr
Das mit dem Krankenhaus habe ich dieses mal elegant umschifft, das wird nämlich bei dem Doc
Und die ganzen Voruntersuchungen macht meine Frau Forstarzt hier in Gemüsebeethausen, und die hat keine Lust, daß ich später komme und ihren Laden aufmische.
Aber ich bin da völlig unbesorgt, denn bisher war alles goldrichtig, was die mit mir so gemacht hat (im Gegensatz zu den ganzen Fach
Hör'nse doch auf - in der Stadt darfste keine Grippe kriegen, auf'm Land kriegste was dagegen verschrieben.
In der Stadt waren meine grippalen Infekte immer von alleine weg, bevor ich den letzten, zu dem man mich 'rumüberwiesen hat, aufsuchen konnte - eine wochenlange Odyssee, und jedes Sprechstundenschnepf sagt einem: "Ach, keinen Termin? Da müssen Sie mit drei bis vier Stunden Wartezeit rechnen." Und weil man ein Idiot ist, der seine grippalen Infekte nicht vierzehn Tage im Voraus plant, hockt man dann vier Stunden lang mit 39,6 beim Radiologen, und wenn man schließlich im Wartezimmer umkippt, dann fragen alle ganz erstaunt, warum man denn nicht gesagt hat, daß man krank ist...
Die Frau Forstarzt hat den Nabelbruch gestern "blind" ertastet, und der Herr Chirurg hat ihn erst mit dem Ultraschall gefunden (das ist quasi ein "Nabelbruch light", den ich da habe.)
Und ich weiß gar nicht, was Sie an Herrn Kaiser so stört.
Das war doch seinerzeit ein kompetenter Sympath, der einem lauter nutzlose Versicherungen andrehen wollte. Im Gegensatz dazu gibt es in freier Wildbahn ja jede Menge inkompetente Unsympathen, die genau das gleiche wollen.
Herr Kaiser ist doch ein vergleichsweise kleines Übel - denken Sie mal, heute fragen Sie, wo die nächste Spaßkasse ist, und werden gleich gekinappt und per Hubschrauber nach Disneyland Paris oder sonstwohin verschleppt. Und wenn's ganz blöd kommt, berät Sie auch noch Günter Netzer...!
Und "Lügner" - sowas gibt's ja heute auch nicht mehr, das sind vorsintflutliche Vorstellungen, die seit Helmut Kohl ganz eindeutig der Vergangenheit angehören. Heutzutage "irrte" man eben mal, "war sich nicht im klaren", "vergaß anzugeben und zu versteuern", hatte einen Blackout oder war gerade auf Koks.
Willkommen im 21.Jahrhundert!
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midori,
Freitag, 27. April 2007, 12:35
Oha!
Da wünsche ich Ihnen mal eine komplikationslose Op!
Ich dachte immer, vom schweren Heben bekommt man einen Leistenbruch oder so. Also von Nabelbruch hatte ich bislang noch nichts gehört, aber man lernt ja nie aus....
Da wünsche ich Ihnen mal eine komplikationslose Op!
Ich dachte immer, vom schweren Heben bekommt man einen Leistenbruch oder so. Also von Nabelbruch hatte ich bislang noch nichts gehört, aber man lernt ja nie aus....
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diagonale,
Freitag, 27. April 2007, 17:50
Ich fand meine bisherigen Vollnarkosen ja immer lustig, weil ich danach immer hyperaktiv und fröhlich werde und das Krankenhaupersonal durch wilden Aktivismus verwirre.
Ach, das wird schon alles prima mit Ihrem Bauch. Ich denke an Sie!
Ach, das wird schon alles prima mit Ihrem Bauch. Ich denke an Sie!
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the great gate,
Freitag, 27. April 2007, 19:45
Diesmal –
geben Sie gut Obacht, Brigitte, das steht jetzt nicht in Ihrem Schwestern-Handbuch – schneide ich von der Mitte, hörn´Se mir eigentlich zu? In der Stadt nämlich, sind wir schon drei Schritte weiter. Da würde so ein gebrochener Nabel nun gar nicht mehr operativ wieder eingerenkt, sondern ganz elegant weggewedelt oder durch einfaches Handauflegen geheilt (müssen natürlich zertifizierte heilende Hände sein, klar). Grippe als Krankheit kennen wir in der Stadt gar nicht mehr. Wir sind entweder befundfrei oder unheilbare Allergiker in der 3. Generation auf dem Wege zum schweren chronischen Asthma und wären froh und stolz, so was altmodisches wie so eine gute alte Grippe wortlos wegstecken zu können. Grippe. Allein der Begriff ist doch so was von oldschool und 19. Jahrhundert, dass man sich da nur nießend in Schweigen hüllt, wenn überhaupt noch genießt werden muss, bei all den schicken Sprays und so. Hätten Sie Vogelgrippe gesagt, morbus influencia oder sonstwas, wozu sich ein Hüsteln lohnt, hätten wir darüber reden können. Aber nur Grippe. Pah!
So, Brigitte, und jetzt schauen Se genau hin, ich setz den Schnitt jetzt von oben, sehen Sie, das hab ich mir gedacht, dass es da kein Krankenhaus gibt. Dass mit dem Doppel-Nelson sollten Sie mit Ihrem Anäsy noch mal besprechen. Auch wenn der tatsächlich nur 202 cm hoch sein sollte. Mit dem Doppel-Nelson legt er Sie vielleicht aufs Keuz bzw. die Matte, bzw. flach aber bewusstlos werden Sie so nicht, wenn mich mein Allgemeinwissen über griechisch-römische Ringsportarten nicht täuscht. Mein Tipp wäre: Sie setzen sich aufrecht vor den Kleinen an den Bettrand und der verpasst Ihnen einen rechten Haken an den Kinnwinkel. Aber voll durchgezogen. Und um sicher zu gehen gibt er Ihnen im Gegenschwung eine nicht ganz so harte kombinierte linke Gerade an die Schläfe mit. Das sind zwei klassische Wirkungstreffer. Da müssten Sie dann mit Sicherheit zuerst die berühmten Sternlein kreisen sehen, und dann sind Sie die Stunde im Gagaland, wo Ihnen dann nichts mehr weh tut.
(Und nur, dass Sie nicht überrascht sind, die Sternlein kreisen wirklich, weiß ich aus Erfahrung, linke Gerade, eigentlich unabsichtlich aber umso genauer ans Kinn, wumm, da gehn die Lichter erst aus, dann fängt eben das Sternchenkarussel an, und dann merken Sie sozusagen nur noch, wie Sie sanft wie in Zeitlupe in die Knie gehen. Wie gesagt, ohne Absicht passiert, ich dachte, ich hätte den Gong gehört, nehm die Deckung runter und der Sparringspartner hat eben den Gong nicht gehört; hieß übrigens Jim, junger Schwarzer, total netter Bursche, dem sein Lehrbuch-k.o natürlich schon auch peinlich war, denn natürlich hatte ich mich nicht verhört.) Ja, Schwester Brigitte, so war das also gewesen in der guten alten Zeit, so im 20. Jahrhundert, Tupfer bitte, danke. Und jetzt muss ich mich mal ein wenig konzentrieren, sonst wird das hier noch ein Kaiserschnitt ch, ch, ch.
Kompetenter Sympath!
Der einem nutzlose Versicherungen andrehen will!
Wol – also würden Sie so einen in Ihrem Gemü –
Oder andersrum: Kennen Sie so eine patente, technisch und im fröhlichen Umgang mit dem Mitmensch immer auf Zack gewesene Elektrotechnik-Fachfrau namens Clementine?
Eben. Das will ich aber jetzt auch meinen, Cle, äh – Brigitte, dass das hier besser verheilt als bei dem Kollegen, der immer so tief hineinschippselt. Wie weit sind die jetzt eigentlich in der Notaufnahme? Hamse die Hand jetzt wieder dran? Ja, diese Nebenerwerbslandwirte! Na wenigstens schreit der arme Kerl nicht mehr. Übrigens. Nur für den Notfall: Ich möchte in den Operationsberichten nie mehr Wendungen wie "irrte sich", "nicht im Klaren sein", "vergaß anzugeben", "Blackout" oder "auf Koks" lesen müssen. So was gibt es bei uns hier in der Klinik nicht. Merken Sie sich das, liebe Brigitte. Nein, auch nicht intern und so als Vorlage und zur Orientierung, dass Sie Bescheid wissen, was passiert ist, wenn Sie mit dem Kollegen, nein – so geht das nicht. Sie schreiben entweder gar nichts oder eben das, was im Formblatt steht. Dann müssen Sie auch nicht lügen. Was wollen Sie mir damit überhaupt sagen, Schwester Brigitte? Nochmal den Tupfer bitte, danke. Aha!
Sehr schön. Das sieht doch gut aus.
Aber sicher! Sicher wird sich die Dame bedanken, dass jetzt auch noch gleich der Blinddarm gemacht ist. Wegen dem bisschen Nabelbruch hätte die gute Frau doch nicht ne ganze Stunde im Koma liegen müssen. Ja natürlich musste der auch raus. Ja was denn sonst?
Selbstverständlich geht das so in Ordnung. Aber hallo!
Was Sie der Dame sagen sollen, wenn Se wieder aufwacht?
Na sagen Se doch als erstes einfach mal was nettes, so was wie:
Willkommen im 21. Jahrhundert!
So, Brigitte, und jetzt schauen Se genau hin, ich setz den Schnitt jetzt von oben, sehen Sie, das hab ich mir gedacht, dass es da kein Krankenhaus gibt. Dass mit dem Doppel-Nelson sollten Sie mit Ihrem Anäsy noch mal besprechen. Auch wenn der tatsächlich nur 202 cm hoch sein sollte. Mit dem Doppel-Nelson legt er Sie vielleicht aufs Keuz bzw. die Matte, bzw. flach aber bewusstlos werden Sie so nicht, wenn mich mein Allgemeinwissen über griechisch-römische Ringsportarten nicht täuscht. Mein Tipp wäre: Sie setzen sich aufrecht vor den Kleinen an den Bettrand und der verpasst Ihnen einen rechten Haken an den Kinnwinkel. Aber voll durchgezogen. Und um sicher zu gehen gibt er Ihnen im Gegenschwung eine nicht ganz so harte kombinierte linke Gerade an die Schläfe mit. Das sind zwei klassische Wirkungstreffer. Da müssten Sie dann mit Sicherheit zuerst die berühmten Sternlein kreisen sehen, und dann sind Sie die Stunde im Gagaland, wo Ihnen dann nichts mehr weh tut.
(Und nur, dass Sie nicht überrascht sind, die Sternlein kreisen wirklich, weiß ich aus Erfahrung, linke Gerade, eigentlich unabsichtlich aber umso genauer ans Kinn, wumm, da gehn die Lichter erst aus, dann fängt eben das Sternchenkarussel an, und dann merken Sie sozusagen nur noch, wie Sie sanft wie in Zeitlupe in die Knie gehen. Wie gesagt, ohne Absicht passiert, ich dachte, ich hätte den Gong gehört, nehm die Deckung runter und der Sparringspartner hat eben den Gong nicht gehört; hieß übrigens Jim, junger Schwarzer, total netter Bursche, dem sein Lehrbuch-k.o natürlich schon auch peinlich war, denn natürlich hatte ich mich nicht verhört.) Ja, Schwester Brigitte, so war das also gewesen in der guten alten Zeit, so im 20. Jahrhundert, Tupfer bitte, danke. Und jetzt muss ich mich mal ein wenig konzentrieren, sonst wird das hier noch ein Kaiserschnitt ch, ch, ch.
Kompetenter Sympath!
Der einem nutzlose Versicherungen andrehen will!
Wol – also würden Sie so einen in Ihrem Gemü –
Oder andersrum: Kennen Sie so eine patente, technisch und im fröhlichen Umgang mit dem Mitmensch immer auf Zack gewesene Elektrotechnik-Fachfrau namens Clementine?
Eben. Das will ich aber jetzt auch meinen, Cle, äh – Brigitte, dass das hier besser verheilt als bei dem Kollegen, der immer so tief hineinschippselt. Wie weit sind die jetzt eigentlich in der Notaufnahme? Hamse die Hand jetzt wieder dran? Ja, diese Nebenerwerbslandwirte! Na wenigstens schreit der arme Kerl nicht mehr. Übrigens. Nur für den Notfall: Ich möchte in den Operationsberichten nie mehr Wendungen wie "irrte sich", "nicht im Klaren sein", "vergaß anzugeben", "Blackout" oder "auf Koks" lesen müssen. So was gibt es bei uns hier in der Klinik nicht. Merken Sie sich das, liebe Brigitte. Nein, auch nicht intern und so als Vorlage und zur Orientierung, dass Sie Bescheid wissen, was passiert ist, wenn Sie mit dem Kollegen, nein – so geht das nicht. Sie schreiben entweder gar nichts oder eben das, was im Formblatt steht. Dann müssen Sie auch nicht lügen. Was wollen Sie mir damit überhaupt sagen, Schwester Brigitte? Nochmal den Tupfer bitte, danke. Aha!
Sehr schön. Das sieht doch gut aus.
Aber sicher! Sicher wird sich die Dame bedanken, dass jetzt auch noch gleich der Blinddarm gemacht ist. Wegen dem bisschen Nabelbruch hätte die gute Frau doch nicht ne ganze Stunde im Koma liegen müssen. Ja natürlich musste der auch raus. Ja was denn sonst?
Selbstverständlich geht das so in Ordnung. Aber hallo!
Was Sie der Dame sagen sollen, wenn Se wieder aufwacht?
Na sagen Se doch als erstes einfach mal was nettes, so was wie:
Willkommen im 21. Jahrhundert!
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petersilie,
Samstag, 28. April 2007, 00:35
Jetzt verstehe ich auch...
...warum auf diesem OP-Formblatt da noch eine halbe Seite Platz ist, wo der Patient Bemerkungen eintragen kann.
Das ist das Feld, wo man einträgt, daß der Blinddarm, die Gebärmutter, die Nieren, Leber und überlebenswichtige Teile des Gehirns nicht gleich mitentfernt werden sollen, richtig?
Das ist quasi Chirurgie 2.0 (die Krankenkassen nennen das, glaube ich, mittlerweile "Wahlleistungen"....).
So, wie die Friseure immer so im Nebensatz fragen, ob sie einem gleich noch die Augenbrauen zupfen und die Wimpern'rausreißen färben sollen, und dann wundert man sich an der Kasse, daß da dreimal 7 Euro extra berechnet werden...
Und für Brigittes Formblatt: Im Zweifelsfall macht man einfach das Kreuzchen bei "...verstarbwährend kurz nach dem Eingriff an Herzversagen" - daran sterben wir schließlich alle...
(ehrlich gesagt ist es mir ganz recht, daß ich das 22.Jahrhundert verpassen werde...)
Und ja, Sie haben natürlich Recht, kein Doppel-Nelson, sondern ein Kinnhaken...
Das ist das Feld, wo man einträgt, daß der Blinddarm, die Gebärmutter, die Nieren, Leber und überlebenswichtige Teile des Gehirns nicht gleich mitentfernt werden sollen, richtig?
Das ist quasi Chirurgie 2.0 (die Krankenkassen nennen das, glaube ich, mittlerweile "Wahlleistungen"....).
So, wie die Friseure immer so im Nebensatz fragen, ob sie einem gleich noch die Augenbrauen zupfen und die Wimpern
Und für Brigittes Formblatt: Im Zweifelsfall macht man einfach das Kreuzchen bei "...verstarb
(ehrlich gesagt ist es mir ganz recht, daß ich das 22.Jahrhundert verpassen werde...)
Und ja, Sie haben natürlich Recht, kein Doppel-Nelson, sondern ein Kinnhaken...
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... guten Rat geben