Dienstag, 17. April 2007
Maikäfer, flieg nicht
So ein Maikäfer ist ja schon was Widerliches.
Überall wo man über den Rasen läuft, kriechen derzeit die braunen Ungetüme aus der Erde.
Seit gestern liegt die ganze Terrasse voll davon - die "schlafen" alle auf dem Rücken. Manchmal schlafen sie anscheinend wirklich nur. Man nähert sich den vermeintlichen Leichen mit dem großen Saalbesen, und plötzlich fängt der Dinger an zu strampeln und zu brummseln - *schüttel*.

Nun hassen hier in Gemüsebeethausen alle die Maikäfer auf's Intensivste.
Das liegt an den Quetten.
Quetten heißen auf hochdeutsch "Engerlinge" und sind Maikäferlarven. Im Schnitt frisst die Quette vier Jahre lang, und zwar alles, was ihr in die Quere kommt, und was in der Erde steckt. Von zehn Pflanzen, die Du kaufst und einpflanzt, fressen die Engerlinge bei neun Stück die Wurzel ab, und zwar binnen Tagen.
Wir sind ein verbrieftes Maikäferkatastrophengebiet - das hab' ich gerade ganz erstaunt sogar da gelesen (3. Absatz). Und wer's nicht selber nachlesen will: 2-4 Engerlinge pro Quadratmeter sind laut dem Artikel "verträglich", Probebohrungen bei uns haben 80 Stück auf der selben Fläche ergeben.

Unser Nachbarort hat letztes Jahr mit so kleinen Flugzeugen ein Gift ausgesprüht, das dürfen aber nur soundsoviel Gemeinden pro 100 Quadratkilometer und ich glaube, dieses Jahr dürfen dann wir.

Und ich würde den Reinhard Mey mal gerne hierher einladen, von wegen Es gibt keine Maikäfer mehr - pah!
Meine kann er gerne haben, und die vom Nachbarn sicher auch; ich glaube, er würde staunen, was so ein larvendurchsetzter Quadratmeter Erde aus meinem Garten binnen drei Monaten aus seinem Garten machen könnte.

(Dann würde er bestimmt dichten Es gibt keine Grünpflanzen mehr...)

Also, Herr Mey, falls Sie das lesen: Sie können gerne bei mir vorbeikommen und alle Maikäfer nebst Engerlingen abholen. Kurzes mail genügt.

Einstweilen kehr' ich die Biester zusammen und sammle die für Sie in dieser großen, schwarzen Tonne.

*schüttel*

Landleben 2.0
... guten Rat geben

 
Die galten eine Weile als extrem selten
Ist schon witzig, wenn einstmals bedrohte Tierarten plötzlich wieder zur Plage werden...

Wenn Sie's über sich bringen, schalten Sie die Digitalknipse auf Makro und machen Sie Bilder. Es gibt irgendwie verschiedene Farben des Nackenschildes, schwarz und weiß, Schornsteinfeger und Müller...

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Ich bezweifle
daß man den Nackenschild sieht, wenn diese Mistviecher auf dem Rücken liegen.
Verlangen Sie bitte nicht von mir, daß ich die 'rumdrehe - der Ekel ist wirklich zu groß.

Aber ab und an liegt auch einer (eigentlich mehr eine - so wie das bei Tante Vicky aussieht) "richtichrum".

Und dann werde ich mich überwinden.
Der Wissenschaft zuliebe.

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Schornsteinfeger.
Definitiv schwarz (dieses drollige Dreieck im Nacken zwischen den Flügelansätzen - das meinten Sie doch, oder?)

Bilder gibt's morgen - die Terrasse liegt voller Maikäferleichen, der Ungatte hat angekündigt, daß er morgen daraus ein prächtiges Mosaik für ein Bild im blog legen wird.
Ich finde auch, daß derartige Spielereien Männersache sind und bleiben können.

...aber gewissenhaft dokumentieren werde ich es...

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Das wird ein interessanter Anblick, um es mal milde zu formulieren. Dan harre ich mal der Gruselbilder...

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Ich harre dem Ausleben des Spieltriebs.

Solche Beobachtungen halte ich von jeher für sehr lehrreich - da weiß ich was kommt, wenn ich vor ihm den Löffel abgebe ;-)

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Es ist so lange her, das ich einen Maikäfer sah.

Bin schon sehr gespannt auf die Bilder....

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Warum liegen die denn da und krabbeln nicht mehr? Oder hab ich was falsch verstanden?

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Wenn die erst einmal auf dem Rücken liegen, kommen sie nicht mehr hoch diese fetten, ekeligen Biester.

Allein dieses Gebrummel, wenn sie schwerfällig daher gefolgen kommen. Man sitzt gemütlich mit nem Weizen auf der schönen Dachterasse und son fieses Teil fliegt nah an deinem Ohr vorbei direkt in die Kerze und fängt an zu stinken uuäääh!!

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Weil das das faulste Pack ist,
was der Herrgott erschaffen hat, schätze ich.

Sehnse mal, so



lag dieser Käfer jetzt drei Tage an der selben Stelle in unserem Hof.
Dann schnappte der Ungatte seine "Leiche" für diese lustige Fotosession, und drapierte sie neben diese Leiche,



die zugegebenermaßen tatsächlich etwas "verdörrt" und hohl klang, beim Absetzen.

Das Ganze resultierte in diesem wunderschönen "Arranschemang"

.

Und dann war das Photoshooting eigentlich zu Ende und der Ungatte holte die Kehrschaufel um diese Plagen zu entsorgen, und was macht der Käfer, der da drei Tage an der selben Stelle im Hof auf dem Rücken lag?

Marschiert plötzlich davon!



Oder gibt es dafür eine wissenschaftliche Erklärung?
Meine Großtante sagte nämlich früher immer, wenn es um jemanden ging, der total hilflos war, er sei "wie ein Maikäfer auf dem Rücken".
Solche Binsenweisheiten und Redensarten haben ja meistens einen realen Hintergrund.

Ist das am Ende vielleicht von der Natur beabsichtigt?
Ein Folge von "zu viel Maikäfersex"?
Erschöpfung nach der Eiablage?

Gift wurde bei uns in der Gemeinde dieses Jahr definitiv noch keines ausgebracht, das habe ich mittlerweile eruiert. Die sterben also "von Natur aus", bzw. "von selbst".

Ich frage mich bloß, warum sie alle auf dem Rücken landen.
Dummheit?
Fluguntauglich?
Flaugtauglich, aber Probleme bei der Landung?

Kann mal jemand Frau Diagonale und mich aufklären?
Sonst muss ich an die Maus oder an Galileo oder so schreiben...

Danke.

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Warum landet eine gschmierte Schreibe Brot immer auf der gebutterten Seite? Schwerkraft? Gravitation? Dingens? Dingens!

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Allein dieses Gebrummel, wenn sie schwerfällig daher gefolgen kommen. Man sitzt gemütlich mit nem Weizen auf der schönen Dachterasse und son fieses Teil fliegt nah an deinem Ohr vorbei direkt in die Kerze und fängt an zu stinken uuäääh!!

Uuuuäääääh!
Genau.

...oder diese KLAPONK, wenn sie gegen die Scheiben vom Wintergarten düsen!

*schüttelschüttelschüttel*

Ach so: Dingens!

Frau Diagonale?
Es liegt am Dingens!

@pommesrot: "Pech" ??? ;-))
Das ist zumindest eine (wissenschaftliche) Erklärung.
Und ich brauche dringend einen neuen Beitrag für mein Blog, weil mir nämlich schon bei den Bildern kreuzschlecht wird.

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RICHTICH!

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Es lässt mir trotzdem keine Ruhe, jetzt habe ich ein bisschen rumgegoogelt und jetzt schaudert es mich noch mehr: Während Wikipedia von 10-30 Eiern pro Maikäferdame redet, erwähnt diese Maikäferseite 60-80 Eier pro Käferin und Saison.

*igitt*

Die Idee, sich auf den Rücken zu legen und zu sterben kann ich daher nur begrüssen.

Möglich, daß es auch mit diesem Umstand zusammenhängt: Die Maikäferdamen haben wohl "unterentwickelte" Flügel, sind also anscheinend tatsächlich die (biologisch) schlechteren Piloten.
Wenn es nun so viele gibt, wie derzeit bei uns, dann sind die womöglich sowieso rundum schlecht entwickelt. Gepaart mit dem schlechteren Flugapparat sind die Chancen gut, daß es so eine Käferin nicht lange macht.

Es ist halt wie im Leben, die Männer sind mal wieder klar im Vorteil ;-)

Oder gibt's hier irgenwelche Biologen, die einen besseren Erklärungsansatz haben?

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Bin ich froh,dass es hier keinen einzigen Maikäfer mehr gibt-wie eklig...solche Mengen da bei Euch.Bah.

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Also,
ich habe ja mal nicht dolle viel Ahnung von Maikäfern, aber dieses "Dingens", das Ihr da oben erwähnt habt, das dafür sorgt, dass immer alles auf der falschen Seite landet, das heißt bei uns Murphy's law.

Ansonsten kenne ich nur Kartoffelkäfer - die "durfte" ich als Kind sammeln und wurde pro Stück bezahlt (oder genau genommen pro 5 Stück=1 Pfennig) . Die haben wir 1.000erweise von den Kartoffelpflanzen geklaubt und vielleicht führte diese traumatisierende Kindheitserfahrung dazu, dass ich die Viecher nicht eklig, sondern nur lästig finde. Die Erwachsenen dachten nämlich, dass wir Kinder jubeln vor Freude über diese phantastische Nebenerwerbsquelle, aber für 50 Pfennig musste ich 250 Käfer sammeln und auch wenn 50 Pfennig damals viel Geld waren, so waren doch 250 Käfer immer noch 250 Käfer, und an denen sammelte man recht lange.
Eigentlich hätte ich mich also lieber vor der Arbeit gedrückt und auf den Reichtum verzichtet, zumal ich eine viel bessere Einnahmequelle hatte, die alte Frau Blißner zahlte nämlich 10 Pfennig, wenn man ihren asthmatischen Dackel Gassi führte und das war wahrhaft leicht verdientes Geld, der konnte nämlich immer nur bis zum nächsten Baum laufen, dann schnaufte er wie wild und legte sich hin. Nach 10 Minuten brachte man dann den Hund wieder zurück und kassierte 'n Groschen. Wer solche Erwerbsmöglichkeiten hatte, brauchte eigentlich keine Käfer zu sammeln, aber drücken galt es nicht, alle Kinder mussten ran und deshalb sind diese Käfer in meiner Erinnerung nur lästig und deshalb bin ich heilfroh, dass ich hier in meinen Gefilden von Käfern jeder Art verschont bleibe.

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In unserer Gegend hier sieht man niemals nicht so blöde Maikäfer. Meine Mom kauft die sogar als Schoko-Deko zum ersten Mai. Dieses Jahr werde ich allein wegen der Autentizität hingehen und sie alle auf den Rücken drehen. Ich weiß jetzt schon, dass ich meine Mom damit wahnsinnig machen werde. ;o)

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@Anje

Kartoffelkäfer!
Die hab' ich echt lange nicht gesehen.
Und ich muß sagen: Kein bisschen hab' ich die vermisst...

@Diagonale
Da bin ich jetzt aber gespannt wie ein Schirm.
Zur Not werd' ich Sie am 30.4. nochmal ans Käferdrehen erinnern.
Mütter können wegen sowas ja buchstäblich am Stock gehen...

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@diagonale:
Seinse froh, dass die hier am Niederrhein seltener sind. Ich hatte mir die letzte Plage vor vier Jahren in der Nähe von Lampertheim mal genauer angeguckt. Das war schon ziemlich eklig irgendwie.

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Was sprühen die denn da per Flieger übers Gebiet, das man nur alle Jubeljahre sprühen darf und dann wieder die Nachbarkommune drankommt?

Das würde ich mich fragen. Engerlinge hin oder her.

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"Maikäfer-Ex" ;-)

Es ist wohl irgendso'ne Pilzspore, die die Quette nicht gut verträgt.

Man hat wohl auch mal 'rumexperimentiert mit einer Substanz, die die Maikäfer unfruchtbar macht.
War aber wohl nicht besonders effektiv und vor der Zeit, in der ich hier wohnte.

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Rätsel gelöst:
Ich wollte nur mal sagen, daß ich jetzt weiß, warum die Maikäfer immer auf dem Rücken liegen.

Das liegt daran, daß die bis zu 14 mal am Stück gegen die Kupferdachkandel fliegen (und ich dachte schon, das Haus knackt), und zwar mit Schwung.
Wenn das Material dann versagt, muss man sich eigentlich nicht mehr wundern, oder?

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Um DIESE Uhrzeit? Hat Sie das Geräusch geweckt?

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Nicht wirklich.
Ich war bis jetzt noch gar nicht im Bett.

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