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Donnerstag, 24. Januar 2008
Ersatzteile - Teil 1
petersilie, 10:10h
Ich glaube ich habe es schon mal erwähnt: Du kriss keine Ersatzteile mehr für nix.
Der Unschwager und der Unschwiegervater haben jüngst bei Knittlingen (Kennen Sie Knittlingen? Bei Oberderdingen? Also ich kannte es nicht, obwohl es ganz nah ist...) einen 2achsigen Anhänger, gebremst, gekauft - zum an den Ludwig hängen und richtig viel Holz auf einmal machen.
Das Dingen ist zwar Baujahr 1981, aber so gut wie neu, also nicht viel gebraucht, nur die Bremsbeläge sind nach 25 Jahren bisschen hart, wen wundert's?!
Gottseidank war da ein Typenschild vom Hersteller drauf, genau mit Fahrgestellnummer und Typ und Pipapo.
Erste positive Überraschung: Den Hersteller gibt es noch. Heutzutage sind ja sonst alle schon längst pleite.
Der Unschwager also bei [Anhängerhersteller] (Obacht: Schwaben!) angerufen, und Bremsbeläge bestellen wollen.
Die Schwabenliesel an dem Telefon betonte gleich, dass sie da nicht zuständig seien, sie hätten ja nur den Anhänger da drauf gebaut, der ganze Unterbau sei ja von [Achsenfirma], da müsste er mal dort anrufen.
Merke: Wenn Du mit Schwaben telefonierst, ist alles "anders wie normal". Obwohl die Schwabenfirma beispielsweise in einem Branchenbuch drinsteht, will eine Schwabenfirma eigentlich nichts verkaufen. Man wird Dir von der ersten Telefonsekunde an durch sich minütlich steigernde Unfreundlichkeit und dilettantische Abwimmelungsversuche zu verstehen geben, dass Du als Kunde den Geschäftsablauf störst, und dass Unterbrechungen dieser Geschäftstätigkeit durch lästige Verkäufe unerwünscht sind.
Außerdem dementiert der Schwabe, insbesondere die gemeine Telefonschwäbin, grundsätzlich erstmal alles, schiebt die Schuld ratzfatz auf andere, am besten gleich auf Dich und störende Kunden im Allgemeinen.
(Philosophische Randbemerkung:
Das gilt übrigens für schwäbische Unternehmen jeder Größe, ich sag' nur: Versuch' mal bei Daimler oder Porsche schnell ein Ersatzteil beizubringen, da lernst Du aber, wie "Service" auf schwäbisch buchstabiert wird - nämlich rückwärts.
Wahrscheinlich stammt daher auch die Mär vom Geiz der Schwaben. Die sind nämlich gar nicht so geizig, das Problem ist bloß: Sie wollen zwar was verkaufen, mögen aber keine Kunden.)
Wenn Du mal ein Gespräch mit einer unfreundlichen Telefonschnepfe führst, die sämtliche Regeln, die so Telefontanten normalerweise in 3tägigen Seminaren beigebracht bekommen, außer Acht lässt, und die dabei noch bestreitet, dass sie gerade telefoniert (und mit Dir schon dreimal gar nicht!), und die das Ganze zu unterstreichen versucht, indem sie in jedem Satz fünfmal "nädde" sagt, dann bist Du an die gemeine Telefonschwäbin geraten. Pech für Dich. So.
Also der Unschwager hatte die Telefonschwäbin von [Anhängerhersteller] an der Strippe, und die dementierte jede Zuständigkeit und schickte ihn weiter zu [Achsenhersteller] im Bergischen. Bei [Achsenhersteller] erklärte man ihm, dass die Bremsbeläge jetzt in Ungarn gefertigt würden. Man würde ihn prinzipiell jetzt gerne telefonisch nach Ungarn verbinden, dort solle er sein Anliegen schildern, die würden dann die Teile ins Bergische schicken und von dort aus zu uns. Leider sei jetzt aber Freitagnachmittag, und alle Ungarn schon zu Hause. Er solle doch am Montag nochmal anrufen, dann würde man ihn direkt nach Ungarn durchstellen. Etwaige Bedenken des Unschwagers bezüglich der Kommunikation mit Ungarn zerstreute man, indem man ihm versicherte, dass diese Ungarn alle perfekt Deutsch sprächen.
Nun arbeitet der Unschwager aber in einem Büro, in dem er verständlicherweise bei schlechter Leitung nicht bis Ungarn herumbrüllen will, dass es jeder Kollege mitbekommt, und der Chef im Nebenzimmer an seinem Schreibtischgeweckt bei seiner wichtigen Arbeit gestört wird.
Der Zuschlag für diesen Ritterkreuzauftrag ging also an mich.
Ich also voller Elan bei [Achsenhersteller] angerufen, mich mit Ungarn verbinden lassen.
Es tutete, dann sagte ein Mann sowas wie "Kekesmet", ich mein Sprüchlein aufgesagt, vom Bremsbelag. Daraufhin sagte der Mann, meines deutschen Redeflusses gewahr:"Ahhh - Mommännt!" und ich wurde weiterverbunden.
Der nächste sagte wieder "Kekesmet", ich sagte wieder meinen Bremsbelagspruch, er sagte: "Ahhh - Mommännt!" und ich wurde weiterverbunden.
Beim nächsten erging es mir genauso, auch beim nächsten und noch beim nächsten und dann kam ich irgendwann an eine Frau.
Die sagte: "Kekesmet", ich sagte zum hundertsten mal meinen Bremsbelagspruch, sie sagte: "Ahhh - kleinnn Mommännt!" und ich wurde nochmal weiterverbunden.
Dann hatte ich die nächste Frau, und diesagte wieder "Kekesmet", und ich, gleich einem Papagei, sagte zum letzten mal meinen Bremsbelagspruch, und sie sagte: "Da sind Sie leidääär völlig falsch, hier ist das Pärrrsonalbüro, aber ich verbinde Sie weitärr", und dann flog ich aus der Leitung.
Also hab' ich wieder bei [Achsenhersteller] angerufen.
Diesmal hatte ich Glück, ich geriet an einen total hilfsbereiten Herrn, der mit mir zusammen den passenden Bremsbelag zu eruieren versuchte.
Das Problem, so stellte sich heraus, war, herauszubekommen, welchen Bremsbelag [Anhängerhersteller, schwäbisch] verbaut hatte, denn [Achsenhersteller] hatte zwar die Achse und den Bremsbelag geliefert, aber an diesen Achsen werden verschiedene Beläge verbaut, je nachdem ob auf der Achse hinterher eine simple Ladefläche oder ein Bauwagen oder ein Wohnmobilaufsatz thront. Grade weiß das normalerweise wieder der Hersteller des Anhängers.
Also hab' ich selber mal bei [Anhängerhersteller, schwäbisch] angerufen.
Die Telefonschwäbin dementierte gleich, dass [Anhängerhersteller, schwäbisch] den Anhänger hergestellt habe. Als ich dann fragte, warum dann ein Typenschild von [Anhängerhersteller] auf dem Anhänger sei, wurde ich dreimal ungläubig "von UNS???" gefragt [= dilettantischer Abwimmelungsversuch, Teil 1]. Dann sagte mir die Gute, dass ich mich mit meinem Anliegen doch an [Achsenhersteller] wenden solle [= dilettantischer Abwimmelungsversuch, Teil 2]. Es gefiel ihr gar nicht, dass ich ihr prompt erklärte, dass der mich ja zu ihr schicke und mir den Rat gegeben habe, mich mit der technischen Dokumentationsabteilung verbinden zu lassen.
Daraufhin erklärte sie mir, sowas hätten sie "nädde", und der Mensch, der sich da auskenne, sei gerade krank.
Unwillig erklärte sie sich bereit, einen anderen "Meischder" ausfindig machen zu wollen, nahm widerwillig meine Fahrzeugdaten auf, und versprach Rückruf, aber nicht zu bald.
In der Zwischenzeit konferierte ich nochmal mit dem netten Herrn von [Achsenhersteller].
Der kramte dann irgendwo aus seinem Fundus Explosionszeichnungen, verschiedene Maße und Bestellnummern hervor und faxte mir das Ganze durch.
Ergebnis: Ein Rad abmontieren, Bremsbelag ausmessen, Bremstrommeldurchmesser 'rausfinden, passende Bestellnummer 'raussuchen, in Heilbronn (oh Gott, noch mehr Schwaben!) anrufen, Teile bestellen.
Mittlerweile meldete sich die Telefonschwäbin zurück.
Ja, der Anhänger sei ja schon älter...
"Ja logo", sag' ich der, "wäre der fabrikneu, bräuchte ich ja keine neuen Bremsbeläge! Soll ich wegen ein paar Bremsbelägen vielleicht das ganze Fahrzeug verschrotten?"
Ich müsse schon entschuldigen, über sooo alte Sachen hätten sie keine Unterlagen ("nädde"), tut ihr sorry, tschüss.
Und das, wo die Schwaben doch sonst über jeden Sch**ß Buch führen, sogar über die Reihenfolge, wer mit Treppeputzen dran ist...
Am Wochenende haben die Männer dann mal montiert und gemessen, und Dank der Liste von dem netten Herrn waren auch schnell die passenden Beläge gefunden.
Am Montag drauf rief ich den, wie verabredet, nochmal an, dann gab er mir also die Telefonnummer von den Schwaben, von [Bremsbelaganendkundenverkäufer].
Also schicken können sie mal gar nix, eigentlich wollen sie mir auch nur ungern was verkaufen, weil, eigentlich ist Mannheim für meinen Bezirk zuständig.
Ich darf aber in den Materialverkauf gefahren kommen und dort direkt gegen Bares meine Bremsbeläge bei denen abholen. Aber: einen Tag vorher anrufen, sonst haben sie die Dinger nicht da, denn die kommen ja bekanntermaßen von [Achsenhersteller] im Bergischen, die, wie ich weiß, Bremsbeläge in Ungarn produzieren.
Und, ist Ihnen was aufgefallen?
Richtig, dieser Schwabe hat vergessen zu dementieren, dass sie sowas überhaupt verkaufen.
Das lag vermutlich an den Grüßen, die ich einem bestimmtem Mitarbeiter von dem netten Herrn von [Achsenhersteller] gleich als Gesprächseinleitung bestellt habe, sowas bringt das schwäbische Konzept durcheinander.
So.
Und nächste Woche dann: Auf zu den Schwaben.
Vorher das Anrufen nicht vergessen, die Teile kommen schließlich aus Ungarn...
Der Unschwager und der Unschwiegervater haben jüngst bei Knittlingen (Kennen Sie Knittlingen? Bei Oberderdingen? Also ich kannte es nicht, obwohl es ganz nah ist...) einen 2achsigen Anhänger, gebremst, gekauft - zum an den Ludwig hängen und richtig viel Holz auf einmal machen.
Das Dingen ist zwar Baujahr 1981, aber so gut wie neu, also nicht viel gebraucht, nur die Bremsbeläge sind nach 25 Jahren bisschen hart, wen wundert's?!
Gottseidank war da ein Typenschild vom Hersteller drauf, genau mit Fahrgestellnummer und Typ und Pipapo.
Erste positive Überraschung: Den Hersteller gibt es noch. Heutzutage sind ja sonst alle schon längst pleite.
Der Unschwager also bei [Anhängerhersteller] (Obacht: Schwaben!) angerufen, und Bremsbeläge bestellen wollen.
Die Schwabenliesel an dem Telefon betonte gleich, dass sie da nicht zuständig seien, sie hätten ja nur den Anhänger da drauf gebaut, der ganze Unterbau sei ja von [Achsenfirma], da müsste er mal dort anrufen.
Merke: Wenn Du mit Schwaben telefonierst, ist alles "anders wie normal". Obwohl die Schwabenfirma beispielsweise in einem Branchenbuch drinsteht, will eine Schwabenfirma eigentlich nichts verkaufen. Man wird Dir von der ersten Telefonsekunde an durch sich minütlich steigernde Unfreundlichkeit und dilettantische Abwimmelungsversuche zu verstehen geben, dass Du als Kunde den Geschäftsablauf störst, und dass Unterbrechungen dieser Geschäftstätigkeit durch lästige Verkäufe unerwünscht sind.
Außerdem dementiert der Schwabe, insbesondere die gemeine Telefonschwäbin, grundsätzlich erstmal alles, schiebt die Schuld ratzfatz auf andere, am besten gleich auf Dich und störende Kunden im Allgemeinen.
(Philosophische Randbemerkung:
Das gilt übrigens für schwäbische Unternehmen jeder Größe, ich sag' nur: Versuch' mal bei Daimler oder Porsche schnell ein Ersatzteil beizubringen, da lernst Du aber, wie "Service" auf schwäbisch buchstabiert wird - nämlich rückwärts.
Wahrscheinlich stammt daher auch die Mär vom Geiz der Schwaben. Die sind nämlich gar nicht so geizig, das Problem ist bloß: Sie wollen zwar was verkaufen, mögen aber keine Kunden.)
Wenn Du mal ein Gespräch mit einer unfreundlichen Telefonschnepfe führst, die sämtliche Regeln, die so Telefontanten normalerweise in 3tägigen Seminaren beigebracht bekommen, außer Acht lässt, und die dabei noch bestreitet, dass sie gerade telefoniert (und mit Dir schon dreimal gar nicht!), und die das Ganze zu unterstreichen versucht, indem sie in jedem Satz fünfmal "nädde" sagt, dann bist Du an die gemeine Telefonschwäbin geraten. Pech für Dich. So.
Also der Unschwager hatte die Telefonschwäbin von [Anhängerhersteller] an der Strippe, und die dementierte jede Zuständigkeit und schickte ihn weiter zu [Achsenhersteller] im Bergischen. Bei [Achsenhersteller] erklärte man ihm, dass die Bremsbeläge jetzt in Ungarn gefertigt würden. Man würde ihn prinzipiell jetzt gerne telefonisch nach Ungarn verbinden, dort solle er sein Anliegen schildern, die würden dann die Teile ins Bergische schicken und von dort aus zu uns. Leider sei jetzt aber Freitagnachmittag, und alle Ungarn schon zu Hause. Er solle doch am Montag nochmal anrufen, dann würde man ihn direkt nach Ungarn durchstellen. Etwaige Bedenken des Unschwagers bezüglich der Kommunikation mit Ungarn zerstreute man, indem man ihm versicherte, dass diese Ungarn alle perfekt Deutsch sprächen.
Nun arbeitet der Unschwager aber in einem Büro, in dem er verständlicherweise bei schlechter Leitung nicht bis Ungarn herumbrüllen will, dass es jeder Kollege mitbekommt, und der Chef im Nebenzimmer an seinem Schreibtisch
Der Zuschlag für diesen Ritterkreuzauftrag ging also an mich.
Ich also voller Elan bei [Achsenhersteller] angerufen, mich mit Ungarn verbinden lassen.
Es tutete, dann sagte ein Mann sowas wie "Kekesmet", ich mein Sprüchlein aufgesagt, vom Bremsbelag. Daraufhin sagte der Mann, meines deutschen Redeflusses gewahr:"Ahhh - Mommännt!" und ich wurde weiterverbunden.
Der nächste sagte wieder "Kekesmet", ich sagte wieder meinen Bremsbelagspruch, er sagte: "Ahhh - Mommännt!" und ich wurde weiterverbunden.
Beim nächsten erging es mir genauso, auch beim nächsten und noch beim nächsten und dann kam ich irgendwann an eine Frau.
Die sagte: "Kekesmet", ich sagte zum hundertsten mal meinen Bremsbelagspruch, sie sagte: "Ahhh - kleinnn Mommännt!" und ich wurde nochmal weiterverbunden.
Dann hatte ich die nächste Frau, und diesagte wieder "Kekesmet", und ich, gleich einem Papagei, sagte zum letzten mal meinen Bremsbelagspruch, und sie sagte: "Da sind Sie leidääär völlig falsch, hier ist das Pärrrsonalbüro, aber ich verbinde Sie weitärr", und dann flog ich aus der Leitung.
Also hab' ich wieder bei [Achsenhersteller] angerufen.
Diesmal hatte ich Glück, ich geriet an einen total hilfsbereiten Herrn, der mit mir zusammen den passenden Bremsbelag zu eruieren versuchte.
Das Problem, so stellte sich heraus, war, herauszubekommen, welchen Bremsbelag [Anhängerhersteller, schwäbisch] verbaut hatte, denn [Achsenhersteller] hatte zwar die Achse und den Bremsbelag geliefert, aber an diesen Achsen werden verschiedene Beläge verbaut, je nachdem ob auf der Achse hinterher eine simple Ladefläche oder ein Bauwagen oder ein Wohnmobilaufsatz thront. Grade weiß das normalerweise wieder der Hersteller des Anhängers.
Also hab' ich selber mal bei [Anhängerhersteller, schwäbisch] angerufen.
Die Telefonschwäbin dementierte gleich, dass [Anhängerhersteller, schwäbisch] den Anhänger hergestellt habe. Als ich dann fragte, warum dann ein Typenschild von [Anhängerhersteller] auf dem Anhänger sei, wurde ich dreimal ungläubig "von UNS???" gefragt [= dilettantischer Abwimmelungsversuch, Teil 1]. Dann sagte mir die Gute, dass ich mich mit meinem Anliegen doch an [Achsenhersteller] wenden solle [= dilettantischer Abwimmelungsversuch, Teil 2]. Es gefiel ihr gar nicht, dass ich ihr prompt erklärte, dass der mich ja zu ihr schicke und mir den Rat gegeben habe, mich mit der technischen Dokumentationsabteilung verbinden zu lassen.
Daraufhin erklärte sie mir, sowas hätten sie "nädde", und der Mensch, der sich da auskenne, sei gerade krank.
Unwillig erklärte sie sich bereit, einen anderen "Meischder" ausfindig machen zu wollen, nahm widerwillig meine Fahrzeugdaten auf, und versprach Rückruf, aber nicht zu bald.
In der Zwischenzeit konferierte ich nochmal mit dem netten Herrn von [Achsenhersteller].
Der kramte dann irgendwo aus seinem Fundus Explosionszeichnungen, verschiedene Maße und Bestellnummern hervor und faxte mir das Ganze durch.
Ergebnis: Ein Rad abmontieren, Bremsbelag ausmessen, Bremstrommeldurchmesser 'rausfinden, passende Bestellnummer 'raussuchen, in Heilbronn (oh Gott, noch mehr Schwaben!) anrufen, Teile bestellen.
Mittlerweile meldete sich die Telefonschwäbin zurück.
Ja, der Anhänger sei ja schon älter...
"Ja logo", sag' ich der, "wäre der fabrikneu, bräuchte ich ja keine neuen Bremsbeläge! Soll ich wegen ein paar Bremsbelägen vielleicht das ganze Fahrzeug verschrotten?"
Ich müsse schon entschuldigen, über sooo alte Sachen hätten sie keine Unterlagen ("nädde"), tut ihr sorry, tschüss.
Und das, wo die Schwaben doch sonst über jeden Sch**ß Buch führen, sogar über die Reihenfolge, wer mit Treppeputzen dran ist...
Am Wochenende haben die Männer dann mal montiert und gemessen, und Dank der Liste von dem netten Herrn waren auch schnell die passenden Beläge gefunden.
Am Montag drauf rief ich den, wie verabredet, nochmal an, dann gab er mir also die Telefonnummer von den Schwaben, von [Bremsbelaganendkundenverkäufer].
Also schicken können sie mal gar nix, eigentlich wollen sie mir auch nur ungern was verkaufen, weil, eigentlich ist Mannheim für meinen Bezirk zuständig.
Ich darf aber in den Materialverkauf gefahren kommen und dort direkt gegen Bares meine Bremsbeläge bei denen abholen. Aber: einen Tag vorher anrufen, sonst haben sie die Dinger nicht da, denn die kommen ja bekanntermaßen von [Achsenhersteller] im Bergischen, die, wie ich weiß, Bremsbeläge in Ungarn produzieren.
Und, ist Ihnen was aufgefallen?
Richtig, dieser Schwabe hat vergessen zu dementieren, dass sie sowas überhaupt verkaufen.
Das lag vermutlich an den Grüßen, die ich einem bestimmtem Mitarbeiter von dem netten Herrn von [Achsenhersteller] gleich als Gesprächseinleitung bestellt habe, sowas bringt das schwäbische Konzept durcheinander.
So.
Und nächste Woche dann: Auf zu den Schwaben.
Vorher das Anrufen nicht vergessen, die Teile kommen schließlich aus Ungarn...
Landleben 2.0
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(30 gute Ratschläge)
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Mittwoch, 23. Januar 2008
Der Ludwig der Wursttheken
petersilie, 18:09h
Sollten Sie sich fragen, was aus mir geworden ist - ich war sozusagen beschäftigt.
Zwischen Katzenimpfung mit Nebenwirkungen, Möbelshopping für Frau F. und der saisonalen Grippe hab' ich mal kurz im Schützenverein von LeDorf meinen Einstand gegeben.
Zu diesem Behufe kredenzte ich "Schnittchen", und fabrizierte u.a. mein erstes Do-it-yourself-Roastbeef. Es wurde auch wundergut, aber mit so einer lappedudligen Haushaltsallesschneidbrotmaschine kann man Roastbeef nicht wirklich fein aufschneiden, was mich zurück in die (sehr freundliche) Metzgerei von LeDorf trieb. Dort schnitt man mir Roastbeef und kalten Braten in aufschnittmäßige Scheiben.
Wer mich kennt, weiß, dass ich genau nur einmal gewillt bin, Fleisch durch LeDorf zu fahren, und mir sowas zu geben. Konstatiere: Ich brauche eine (zumindest semi-) professionelle Aufschnittmaschine.
Nun hab' ich die ganze Bandbreite des Angebots studiert. Was der Elektrofachmarkt meines Vertrauens mir hätte besorgen können, war, gelinde gesagt, enttäuschend.
Bei den italienischen Fabrikaten enttäuschte die Ersatzteillage, bei den deutschen Fabrikaten enttäuschte der Preis. Da können Sie flugs mal 1600 Kracher liegen lassen, und was Sie kriegen ist immer noch kein Vollmetall. Ich zahl' doch nicht soviel Geld für rote Drehknöpfe (das sieht total billigschrotti aus) und muss hinterher Ersatzteile aus Frankreich beziehen (da hab' ich Ihnen nachher noch 'ne schöne Ersatzteilgeschichte... ich sag' bloß: Ungarn...!), weil der renommierte deutsche Hersteller ("Deutsche Qualität seit '14/'18") mittlerweile fluchtartig das Land verlassen hat.
Nach Abwägen der Fakten fiel die Entscheidung (mal wieder) auf einen Oldtimer: Die Bizerba VE-6, sehr verbreitetes Modell der 50er Jahre.
Guckstu:
Jetzt betrachten Sie mal einen Augenblick diese Karosserie...
Ist das nicht...göttlich?!
Diese sanften Schwünge, nix Eckiges, Kantiges, 70erjahre Quadrartischpraktischgutes, nein, es handelt sich hier gewissermaßen um die DS, ach was, um den Borgward der Wurstaufschnittmaschinen.
Natürlich kriegt man heutzutage sowas nicht im Laden - klar, ist ja auch Qualität drin, verkauft man einmal und nie wieder, weil: Unkaputtbar.
Ich also zu eBay.
Da erlebt man schon tolle Sachen.
Es war nicht nur eine schwere Geburt (klar, bei 22 Kilo) mit dem Versand, was da als "funktionierend" ankam war, vorsichtig ausgedrückt, "spannend"...!
Also sowas ist ja schon fast normal
dass ein Standfuß ausgerissen ist, hätte man, wenn man normal wäre, dazugesagt, ebenso ein paar andere Mängel, wie abgerissene Einstellskala und Riss im Handschutz, aber sei's drum, die Welt ist eben voller Schwindler.
Aber das:
Also, das (ich krieg' grad' keine Luft)...!
Also das... ist nicht funktionierend, das ist
- rostig
- schartig
- verbogen
- voneinem Volldeppen einer fachunkundigen Person mit Schleifpapier von 250mm auf 200mm runtergeschraddelt
- und außerdem hingen da Speisereste von schätzungsweise 1982 dran, dass man das Ding als es hier ankam bestenfalls noch neben die ungeputzte Beuys'sche Badewanne hätte stellen können, damit der Siff nicht so auffällt.
Dass sich manche nicht schämen?!
Ich weiß doch wiediese Pottsau die Verkäuferin heißt, und wo sie wohnt, da würde ich mich persönlich ja totschämen, alleine das Risiko, dass hinterher in einem Blog steht: "Frl. Petersilie Krause aus LeDorf hat mir das hier (obacht, Bild!) geschickt", aber nun ja, nicht jeder hat es eben so mit der "Hügine" und mit dem Stolz und mit der Peinsamkeit...
Also war heute der Tag der Großputzung.
Und was entdeckten meine trüben Augen?
Alles Vollmetall, Aludruckguss, kompletti rostfrei, okay, einige Macken, aber nach über 50 Jahren haben wir die doch alle, oder?
Mit wahrem Entzücken stellte ich fest, dass man da tatsächlich JEDES Teil auseinander nehmen kann.
Da ist nicht ein Teilchen geklebt, alles ist solide geschraubt (das muss ich jetzt halt nach und nach durch Edelstahlschrauben ersetzen), das ist durchdachte deutsche Ingenieurs- und Maschinenbauerkunst im Reinformat, gepaart mit einem formschönen Design und warummachteigentlichheutekeinermehrsowas?
(Nochmal von hinten, weil's so schön ist:)
Damit Sie mal sehen, was man da alles so abnehmen kann (und was ich alles schon abgenommen habe):
...und das ist erst der Anfang, morgen kommt der Schlitten dran, neues Kabel habe ich gerade besorgt, dann werden die Schmiernippel (ja - eine Aufschnittmaschine mit Schmiernippeln!!!) und die Führungen abgeschmiert, unten ein bisschen Kriechöl auf die Teile, und alles flutscht wieder, neues Messer ist bestellt, passense mal auf, da werd' ich zum professionellen Aufschneider...
FAZIT:
Bei dieser Herzogin der Delikatessenabteilungen handelt es sich in Wahrheit nicht um eine DS, auch um keinen Borgward (denn die sieht man ja kaum noch fahren), sondern mit ihren kompakten ca 40cm Tiefe passt sie in (fast) jeden Haushalt, ist durch und durch solide, und deshalb gleichsam ein Ludwig
der Wursttheken.
Ich glaub' ich kauf' jetzt nur noch Maschinen, die zwischen 1950 und 1965 gebaut sind, alles andere geht zu schnell kaputt.
Zwischen Katzenimpfung mit Nebenwirkungen, Möbelshopping für Frau F. und der saisonalen Grippe hab' ich mal kurz im Schützenverein von LeDorf meinen Einstand gegeben.
Zu diesem Behufe kredenzte ich "Schnittchen", und fabrizierte u.a. mein erstes Do-it-yourself-Roastbeef. Es wurde auch wundergut, aber mit so einer lappedudligen Haushaltsallesschneidbrotmaschine kann man Roastbeef nicht wirklich fein aufschneiden, was mich zurück in die (sehr freundliche) Metzgerei von LeDorf trieb. Dort schnitt man mir Roastbeef und kalten Braten in aufschnittmäßige Scheiben.
Wer mich kennt, weiß, dass ich genau nur einmal gewillt bin, Fleisch durch LeDorf zu fahren, und mir sowas zu geben. Konstatiere: Ich brauche eine (zumindest semi-) professionelle Aufschnittmaschine.
Nun hab' ich die ganze Bandbreite des Angebots studiert. Was der Elektrofachmarkt meines Vertrauens mir hätte besorgen können, war, gelinde gesagt, enttäuschend.
Bei den italienischen Fabrikaten enttäuschte die Ersatzteillage, bei den deutschen Fabrikaten enttäuschte der Preis. Da können Sie flugs mal 1600 Kracher liegen lassen, und was Sie kriegen ist immer noch kein Vollmetall. Ich zahl' doch nicht soviel Geld für rote Drehknöpfe (das sieht total billigschrotti aus) und muss hinterher Ersatzteile aus Frankreich beziehen (da hab' ich Ihnen nachher noch 'ne schöne Ersatzteilgeschichte... ich sag' bloß: Ungarn...!), weil der renommierte deutsche Hersteller ("Deutsche Qualität seit '14/'18") mittlerweile fluchtartig das Land verlassen hat.
Nach Abwägen der Fakten fiel die Entscheidung (mal wieder) auf einen Oldtimer: Die Bizerba VE-6, sehr verbreitetes Modell der 50er Jahre.
Guckstu:
Jetzt betrachten Sie mal einen Augenblick diese Karosserie...
Ist das nicht...göttlich?!
Diese sanften Schwünge, nix Eckiges, Kantiges, 70erjahre Quadrartischpraktischgutes, nein, es handelt sich hier gewissermaßen um die DS, ach was, um den Borgward der Wurstaufschnittmaschinen.
Natürlich kriegt man heutzutage sowas nicht im Laden - klar, ist ja auch Qualität drin, verkauft man einmal und nie wieder, weil: Unkaputtbar.
Ich also zu eBay.
Da erlebt man schon tolle Sachen.
Es war nicht nur eine schwere Geburt (klar, bei 22 Kilo) mit dem Versand, was da als "funktionierend" ankam war, vorsichtig ausgedrückt, "spannend"...!
Also sowas ist ja schon fast normal
dass ein Standfuß ausgerissen ist, hätte man, wenn man normal wäre, dazugesagt, ebenso ein paar andere Mängel, wie abgerissene Einstellskala und Riss im Handschutz, aber sei's drum, die Welt ist eben voller Schwindler.
Aber das:
Also, das (ich krieg' grad' keine Luft)...!
Also das... ist nicht funktionierend, das ist
- rostig
- schartig
- verbogen
- von
- und außerdem hingen da Speisereste von schätzungsweise 1982 dran, dass man das Ding als es hier ankam bestenfalls noch neben die ungeputzte Beuys'sche Badewanne hätte stellen können, damit der Siff nicht so auffällt.
Dass sich manche nicht schämen?!
Ich weiß doch wie
Also war heute der Tag der Großputzung.
Und was entdeckten meine trüben Augen?
Alles Vollmetall, Aludruckguss, kompletti rostfrei, okay, einige Macken, aber nach über 50 Jahren haben wir die doch alle, oder?
Mit wahrem Entzücken stellte ich fest, dass man da tatsächlich JEDES Teil auseinander nehmen kann.
Da ist nicht ein Teilchen geklebt, alles ist solide geschraubt (das muss ich jetzt halt nach und nach durch Edelstahlschrauben ersetzen), das ist durchdachte deutsche Ingenieurs- und Maschinenbauerkunst im Reinformat, gepaart mit einem formschönen Design und warummachteigentlichheutekeinermehrsowas?
(Nochmal von hinten, weil's so schön ist:)
Damit Sie mal sehen, was man da alles so abnehmen kann (und was ich alles schon abgenommen habe):
...und das ist erst der Anfang, morgen kommt der Schlitten dran, neues Kabel habe ich gerade besorgt, dann werden die Schmiernippel (ja - eine Aufschnittmaschine mit Schmiernippeln!!!) und die Führungen abgeschmiert, unten ein bisschen Kriechöl auf die Teile, und alles flutscht wieder, neues Messer ist bestellt, passense mal auf, da werd' ich zum professionellen Aufschneider...
FAZIT:
Bei dieser Herzogin der Delikatessenabteilungen handelt es sich in Wahrheit nicht um eine DS, auch um keinen Borgward (denn die sieht man ja kaum noch fahren), sondern mit ihren kompakten ca 40cm Tiefe passt sie in (fast) jeden Haushalt, ist durch und durch solide, und deshalb gleichsam ein Ludwig
der Wursttheken.
Ich glaub' ich kauf' jetzt nur noch Maschinen, die zwischen 1950 und 1965 gebaut sind, alles andere geht zu schnell kaputt.
Haus und Hof
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(5 gute Ratschläge)
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Montag, 7. Januar 2008
Karton H-Milch
petersilie, 19:27h
7 Euro 92.
Haben jetzt wenigstens die Bauern was davon, oder bloß der Supermarkt?
Haben jetzt wenigstens die Bauern was davon, oder bloß der Supermarkt?
Landleben 2.0
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(14 gute Ratschläge)
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