Dienstag, 25. September 2007
Federleicht und eisenhart
Die Federfabrik will mir keine Federn verkaufen, und heute habe ich sage und schreibe 30 Nummern von Schmieden, Gießereien und Stahlhandel angerufen, bekomme aber dennoch nirgends eine Gußeisenplatte für den Ofen.

Der Federfuzzi wollte für eine 10cm lange Stahlfeder (für's Bremspedal vom Traktor) einen Sonderanfertigungslohn, denn "da steht ja dann ein Mann und muss die Maschine erstmal auf den Durchmesser einstellen (Anm.: da wird so ein passender Pinösel für den Durchmesser 'reingesteckt, ein Auto anlassen ist mehr Aufwand...) und die Ösen biegen sich auch nicht von selbst nach oben und abgeschnitten muss die Feder ja dann auch noch werden..."

Die Gießereien sprachen durchweg, dass sie nur an Großaufträgen interessiert seien.

Seltsamerweise hat mich jeder gleich gefragt "Bestimmt für'n Ofen, oder?" als ich das Maß gesagt habt, und dann noch, dass die Leute ja pausenlos anrufen und so 'ne Dinger wollen...

Hoffentlich geht es uns in Deutschland bald sehr viel schlechter, denn dann kriegen solche "Dienstleister" vielleicht mal wieder den Allerwertesten auf die Höhe...

Für diesen Fall bin ich jedenfalls gewappnet, ich mach dann nämlich in Ofeneisen en gros, Nachfrage besteht ja offensichtlich...

Landleben 2.0
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Mittwoch, 22. August 2007
Laterne, Laterne
Gestern Nachmittag, ich hänge gerade am Telefon, höre ich in unserer Straße ein Auto, das lärmt, wie das Müllauto.
Nanu, dachte ich, ist doch gar nicht Freitag heute, und nachmittags wird sowieso kein Müll geholt.

Der akustische Eindruck verstärkte sich nun, da das Auto auch immer wieder anhielt - wie 'n Müllauto eben, aber langsamer.
Langsamer?
Aha! - machte mein Gehirn - langsamer als das Müllauto kommt nur einer in Frage: Die Gemeinde!
Und richtig, an Fester tretend wurde ich eines wunderhübschen oranjeorangenen Gemeindepickups gewahr, bestückt mit vier sehr geschäftigen Herren, die soviel Zeit hatten, wie eben nur Gemeindearbeiter Zeit haben.

Einer fuhr den Pickup, einer gab Anweisungen und war im Besitz des "Papiers", das er nicht aus den Händen ließ, einer führte die Anweisungen aus und einer stand hinten auf dem Pickup, die Hände in den Hosentaschen, und sorgte offenbar für Ruhe und Ordnung, oder er war vielleicht auch derjenige, der den Überblick behielt.

Sie fummelten also etwa eine Stunde auf unserem Straßenabschnitt 'rum, so genau hab' ich das nicht verfolgt, denn es war ein irrsinnig spannendes Telefonat, indem pädagogische Grundsatzfragen geklärt wurden, und bei sowas bin ich ja quasi in meinem Element.

Jedenfalls entschwand das oranjeorangene Gemeindeauto irgendwo Richtung Ortskern, irgendwann hatte ich zu Ende telefoniert und irgendwann brach die Nacht herein und ich dachte: Schmierste Dir 'ne Stulle.
Und ich mach' mich auf den Weg in die Küche und im Hausflur trifft mich fast der Schlag, denn alles ist urplötzlich wie auf magische Weise in ein grauenhaftes oranjeorangenes Licht getaucht.
"O'rooosch" - wie man hier sagt, as orange can be, in etwa so orange, wie eine 16köpfige holländische Polonaise in einer österreichischen Skihütte!

Ja - also die Gemeindesherriffs haben alle Straßenlaternen ausgetauscht.
Nun frage ich mich: Warum?
Denn vor zwei Jahren wurden wir schonmal komplett neu lumifiziert, und zwar in schneeweiß.
Jetzt hatte ich mich gerade so schön an die Flaklicht-Optik im nächtlichen Hausflur gewöhnt, jetzt kommen die mit Orange!

Meine Vermutung ist ja, dass irgendein Dummdödel denen vorgerechnet hat, dass man mit Energiesparlampen 40 Cent pro Jahr und Laterne sparen kann, und dann ist einer los, und hat erstmal 1200 neue Straßenlampen à 800 Euro gekauft - wegen der tollen Ersparnis.

Oder aber es liegt an den Füchsen.
Seit der Einführung des weißen Flaklichts gab es bei uns kaum noch totgefahrene Füchse.
Vermutlich hat sich die Fuchspopulation in Petersilingen erschreckend gut erholt und die Gemeinde hat mit dem zuständigen Veterinäramt beschlossen, dass hier zur Eindämmung der gemeine Autofahrer, vor allem der Anwohner selbst gefragt ist.

Oder es liegt am Minderheitenschutz.
Ich stelle mir vor, dass die Gewerkschaft der Vergewaltiger und Straßenräuber das helle Licht moniert hat. Nun haben sie wahrscheinlich gedroht, dass sie in Zukunft alle Hartz IV wollen, weil man bei dem Flaklicht nicht arbeiten kann, der Marburger Bund wurde vermutlich gefragt, und ein Experte vom LKA hat vermutlich bestätigt, daß die Sexualldelikte rapide zurückgegangen sind, seit den hellen Straßenlampen.

Und von irgendwas wollen auch die Ärzte leben, und wenn es nur die Untersuchung von Vergewaltigungsopfern ist. Und irgendwas muss man ja auch in die Kriminalstatistik reinschreiben, Sexualdelikte kann man per DNS-Test prima aufklären.

Hallo?

WARUM tauscht man fast neue, völlig funktionierende Straßenlaternen kilometerweit aus?

Zuviel Geld, oder was?

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Donnerstag, 26. Juli 2007
Artenschutz
Ist der Begriff "Journalist" eigentlich geschützt?

Oder darf sich so jeder nennen?

Muss man, um sich Journalist zu nennen, schonmal was veröffentlicht haben?
Oder kann man einfach sagen: "tja, ich bin halt erfolgloser Journalist!" ?
Wenn doch: Muss das heutzutage noch als Print erschienen sein?
Oder kann man auch ein Neue Medien-Journalist, der nur online lesbar ist, sein?
Muss es doch theoretisch geben, oder?!

Muss man, um sich "Journalist" zu nennen, überhaupt schon mal was geschrieben haben?

Fragen über Fragen!
...mir kam gerade der Gedanke, dass wir vielleicht alle Journalisten sind, und gar nichts davon wissen...!

Landleben 2.0
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Dienstag, 17. Juli 2007
Telemannfon
*grrrrrrr*
*gnagnagna*

Petersilie faucht.
FRÜHER....also FRÜHER...da gab es diese tollen Telefone, wahlweise bordeauxrot oder nachtblau, mit 12 Tipptasten.
Zahlen von 0-9, eine Funktionstaste, eine Wiederwahltaste, fertig.

HEUTE...also HEUTE...hat jedes dieser &%$/"!?=-Instrumente einen scheiß Farbfernseher integriert, Du kannst 1200 Freunde abspeichern, die Du nicht hast, anklopfen oder besetzttuten, Rufnummern nach Lust und Laune an- und abzeigen, zwischen 950 Real-Sound-Klingeltönen wählen und (ganzganzwichtig!) simsen.

Aber wenn Du jemanden anrufst, und da ist "besetzt", dann ist das Auffinden dieser Rufnummer ein Scrollen durch 79 Menüs, es wird Dir schwindelig davon.

Also hackst Du 62mal am Stück die saublöde Nummer ein, die Du schon singen kannst - vielleicht sollte ich mich damit mal an Dieter Bohlen wenden, der vertont das schön...

FRÜHER hat man da den Wiederwahlknopf unter der "9" gedrückt.

Scheißtechnik, ich ruf' da jetzt nicht mehr an!

*grummel*

Landleben 2.0
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Dienstag, 8. Mai 2007
Hoffentlich allianzversichert
Meine alte Versicherungsagentur hat zugemacht.
Gottseidank.
Der Typ war zwar nett, aber seine Frau war irgendwie Spanierin oder grenzdebil, jedenfalls legte die immer auf, wenn man sie was fragte, was sie nicht gleich verstand. Und viel verstand sie am Anfang echt nicht. Mit der Zeit hatte er sie so abgerichtet, daß sie zwar immer noch nichts verstand, einem aber mitteilte, sie käme aus Spanien (das interessiert Dich brennend, wenn Deine Hütte gerade in Flammen steht...), würde jetzt Deine Nummer notieren und "mein Mann rufe zurück!" Was er dann manchmal auch tat.

Nun hat also dieses äußerst erfolgreiche Agentur, mit diesem äußerst erfolgreichen Kundenbetreuungskonzept, - also die " 'abe fertisch".

Daraufhin wurde meine Betreuung zu einer Agentur gegeben, wo der Mensch einen ganz und gar unaussprechlichen Namen hat, aber das will ja nichts heißen - vielleicht arbeitet der gar nichts, und seine Frau kann richtig gut deutsch.
Was mich allerdings stört, ist, daß diese Agentur fast 40km vom Gemüsebeet entfernt ist.
Hallo?
Ich fahr' doch keine 80km, weil ich für den Sommer mal ein Mofaschild will?!
Also hab' ich mal die Internetpräsenz von Allianz besucht, und siehe da, im 6km Umkreis vom Gemüsebeet gibt es, sage und schreibe, zwölf Vertretungen.
Da ruf' ich jetzt mal an, dachte ich, und frag' die mal, warum sie mich nicht gleich von einer Sozietät in Melbourne betreuen lassen. Dann könnte ich Fragen, die ich bezüglich meiner Krankenversicherung habe, in Zukunft gleich mit dem Jahresurlaub verbinden.

Leider informiert die Allianz auf ihren Internetseiten über alles, nur nicht über Telefonnummern. Eine gab's allerdings, die Notfall-Hotline, und weil ich durchaus fand, daß es sich hier um einen Notfall handelt, hab' ich dort angerufen, und mir die Nummer der Hauptgeschäftsstelle in München geben lassen.

Dort sitzt eine bayerische Telefontrulla am Draht, die zwar Deutsch spricht (naja, also fast, aber zumindest Bayerisch),und die ist die ungebildetste Versicherungsschnepfe Deutschlands. Im Gegensatz zu der Spanierin, die bei Ratlosigkeit einfach auflegte, hat dieses Schnepf nicht mit der Wimper gezuckt, gleich den Telefonjoker bei der 50-Euro-Frage zu verbraten.
Und wenn Sie da mal anrufen, und sie haben Sandra Sowieso dran, machen Sie's am besten wie die Spanierin: Einfach auflegen.
Sonst passiert Ihnen vielleicht auch sowas:

Telefonisches Aushängeschild der Allianz AG: Allianz Versicherrrrungs AG, Hauptgeschäftsstelle München, mein Name ist Sandrrrra Sowieso, was kann ich fürr Sie tun?

Petersilie: Grüß Gott. Mein Name ist Petersilie und ich hätte gerne die Nummer der Hauptgeschäftsstelle von Baden-Württemberg.

Telefonisches Aushängeschild der Allianz AG: Was wollen Sie denn von denen?

Petersilie: Die Telefonnummer!

Telefonisches Aushängeschild der Allianz AG: Aha. Baden-Württemberg. Helfen's mirr mal weiter. Was is' dees, Frankfurt oder Köln?

Petersilie: [Sich wundern und schweigen]

Telefonisches Aushängeschild der Allianz AG: Hallo, sind Sie noch da? Ich bräucht' da a Stadt. Is des Frankfurt oder Köln?

Petersilie: Nein, die Telefonnummer von Baden-Württemberg, Hauptgeschäftsstelle.

Telefonisches Aushängeschild der Allianz AG: Mainz? Wiesbaden? Sie müssen mir schon sagen, was Sie wollen!

Petersilie:Was haben Sie denn für baden-württembergische Städte im Angebot?

Telefonisches Aushängeschild der Allianz AG: Frankfurt oder Köln?

Petersilie:Weiter!

Telefonisches Aushängeschild der Allianz AG:[stöhnt] Mainz,Wiesbaden?

Petersilie:Weiter!

Telefonisches Aushängeschild der Allianz AG:[jetzt schon sehr ungehalten]
Düsseldorrrrf, [ACHTUNG!] Brrremen, Stuttgarrrt, Karrrlsrruhe....

Petersilie:Stopp!!! Stuttgart!

Telefonisches Aushängeschild der Allianz AG: Stuttgarrrt.[sucht ein bisschen] Die Nummer ist 0711/....

Etwas später hat mir dann die Stuttgarter Telefontante erklärt, ich könne als Kunde meine Vertretung frei wählen, müsse mir aber selbst eine andere Vertretung suchen. Diese müsse dann der mir zugeteilten Vertretung die Verträge "abkaufen" (sinngemäß), blablabla.
Daraufhin habe ich der Tante erklärt, daß es ja wohl nicht sein kann, daß der ganze Scheiß der gesamte Aufwand an mir als Kunde hängenbleibt - schließlich ist es nicht meine Schuld, wenn mein Versicherungsagent das Handtuch schmeißt, und ich finde es unzumutbar, in eine 40km entfernte Stadt transferiert zu werden, wenn sich im Umkreis von 6km ein ganzes Dutzend Agenturen befindet.
Ja, sagt die Frau, "des machet mir nedde - die Zuteilunge machet die Filialdireggzione, des isch in Ihrm Fall Mannheim."
Daraufhin habe ich mir die Nummer der Mannheimer Filialdirektion geben lassen.
Dort hatte ich dann den ersten vernünftigen Menschen am Tag an der Strippe, der sofort ein Einsehen hatte. Der hat mir auch gleich empfohlen, mir die Niederlassungen im Umkreis anzuschauen, mir die netteste 'rauszusuchen und dann einen formlosen Schrieb nach Mannheim zu schicken - dort werde ich dann wunschgemäß transferiert, da 40km wirklich nicht zumutbar seien.
(Geht doch!)

Was lernen wir daraus?
1.) Das bayerische Bildungssystem ist total überbewertet. Irgendjemand sollte das der Hohlmeier-Moni mal stecken, denn das bayerische Unding am Telefon fällt wohl definitiv unter ihre Legislaturperiode...

2.) Ich habe Deutschkenntnisse bei Telefontätigkeiten bisher überbewertet. Ein gewisser Bildungsgrad schadet auch nichts.

3.) Man kann, entgegen meiner bisherigen Annahme, nicht unterversichert sein. Wenn man es nämlich mit solchen Leuten wie den Allianz-Mitarbeitern zu tun bekommt, kann der Schaden nicht weit sein. Dann ist man hoffentlich allianzversichert...

Landleben 2.0
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Mittwoch, 2. Mai 2007
Warnstreik
Ich kenne einen Arbeiter, der ist seit vielen Jahrzehnten Gewerkschaftsmitglied und zahlt brav seine Beiträge.
Heute freut er sich, denn in seinem Betrieb wird warngestreikt, aber Gottseidank nicht auf seiner Schicht.

Beim letzten Warnstreik ging das so: Die Leute gehen zum Streiken an die Stechuhr, stechen brav ab, streiken dann eine halbe Stunde, stechen wieder und machen sich wieder an die Arbeit.

Denn Streikzeit wird nicht vom Betrieb bezahlt.

In kindlich-naiver Vorstellung von der Arbeitswelt ging ich früher immer davon aus, daß ein Streik so geht: Es ist soundsoviel Uhr, die Leute lassen den Gabelschlüssel fallen und hören bis soundsoviel Uhr auf, zu arbeiten. Der Betrieb steht still. Dann nehmen sie ihre Arbeit wieder auf, und die Produktion läuft wieder.
Der Betrieb ist natürlich sauer und zieht allen Streikende eine Stunde Lohn vom Gehalt ab.
Dafür hat man dann Jahrzehnte lang Beiträge gezahlt, daß die Gewerkschaft den Verdienstausfall aus der Streikkasse bezahlt.

Die Realität ist aber so: Schon Wochen vor dem Warnstreik hüpfen irgendwelche Gewerkschaftsfuzzis durch die Abteilungen und knöpfen sich jeden einzelnen Abeiter vor. Dabei machen sie gewaltigen Psychodruck, daß man als Gewerkschaftsmitglied die Pflicht hat, mitzustreiken.

Dann kommt ein Streik und ein paar Streikende entscheiden sich, während des Streiks Kaffee zu trinken. Man muß ja vorher stechen und bekommt die Zeit nicht bezahlt, auch nicht von der Gewerkschaft.

Sofort steht wieder so ein Kontrollfuzzi bei den Kaffeetrinkern und scheucht die 'rum, "Los, 'rausgehen, Gewerkschafts-Mülltüte überziehen, Fähnchen schwenken, Schwachsinn anhören". Groß ist das Gezeter, wenn der Streikende nach eigenem gusto streikt.

Glücklicherweise sieht man diese Interessenvertreter sonst das ganze Jahr über nicht.
Während dieser Zeit handeln sie mit den "Bossen" nämlich tolle Dinge aus: Verlängerung der Arbeitszeit von 8 auf 10,5 Stunden täglich (und das mal "kurzfristig" für fast ein Jahr) - natürlich ohne Mehrbezahlung.
Denn die Firma hat ja so viele Leute entlassen und plötzlich ist so viel Arbeit da - da müssen die Arbeiter, die jetzt noch für die Firma arbeiten dürfen, der Firma auch mal helfen, damit sie auch in Zukunft für die Firma arbeiten dürfen.
Und weil es nur noch wenig Arbeiter aber viel Arbeit gibt, haben sich die Gewerkschaften zusammen mit den "Bossen" noch was ausgedacht: Wer im Zeitraum vom Soundsovielten bis zum Soundsovielten sechs Samstage in Folge arbeitet, bekommt einen Bonus.

Nun hatte das mir bekannte Gewerkschaftsmitglied bereits drei Samstage in Folge gearbeitet und war aber am vierten Samstag krank. Der Abteilungsleiter kam am fünften Freitag, und fragte, ob der Arbeiter morgen wieder arbeiten könne. "Nein," sagte der Arbeiter, "ich war doch letzte Woche krank, da bekomm' ich die sechs Samstage in Folge nicht mehr zusammen. Ich bekomme also definitiv keinen Bonus mehr, dann kann ich samstags auch daheim bleiben." Dem Abteilungsleiter war es aber sehr dringend, daß dieser Mensch morgen käme und er sagte, bei Krankheit sei das was anderes. Der Arbeiter war aber skeptisch, und deshalb ging er zum Betriebsrat, um sich zu vergewissern, daß er seinen Bonus auch bekäme, wenn er jetzt noch dreimal antritt. Der "klärte das ab", kam wieder, gab grünes Licht.
Der Arbeiter arbeitete.

Aber den Bonus bekam er nicht.
Der Betriebsrat, zur Rede gestellt, zuckte erstmal die Schultern, bedauerte anschließend, daß er da wohl was falsch verstanden und den Arbeiter falsch informiert habe.
Tja, die Kohle sei futsch.
"Sorry, Kollege, dafür zahlt die Gewerkschaft nicht - mein Fehler, aber machen kann ich da gar nix."

Und diese superduper "Kollegen"schweine wundern sich, daß die Leute lieber Kaffee trinken, als ihre Fahnen zu schwenken?

Ich hätte in dem Verein schon längst gekündigt, das ist ja heftiger als der Vatikan!

Früher waren die Gewerkschaften mal da, um die Interessen der Arbeiter zu vertreten.
Heute bereichern sie sich an ihren Mitgliedern, kommandieren sie herum und zeigen ihnen den nackten Arsch zucken mit den Schultern.

"Sorry, Kollege...aber da kann ich gar nichts machen..."

Nee, da ist wohl auch nichts mehr zu machen.

...und wenn Sie jetzt wissen wollen, was mit den Beiträgen passiert: Davon werden Häuser gekauft. In Portugal, Griechenland, Südfrankreich oder sonstwo. Dahin fahren die Gewerkschaftsfuzzis regelmäßig. Mit Weib und Kind. Ich nehme an, zu "Schulungen". Da lernt man, wie man die Arbeitnehmer vor dem nächsten Warnstreik ein wenig effektiver einschüchtert. Und wenn es mal ein Ende hat, mit der Karriere in der Gewürgschaft, dann hat man beste Voraussetzungen, um bei Scientology anzufangen...

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Donnerstag, 26. April 2007
Klassischer DoDo
Einen klassischen DoDo, einen Doofen Donnerstag, hat man zum Beispiel, wenn man seit einer Woche ein flaues Gefühl im Bauch hat, Mittwoch abends Schmerzen, in der Nacht nicht schläft, darauf am Donnerstag um 9 Uhr zur Frau Landarzt geht, um eine Salbe gegen diese Muskelzerrung zu besorgen und um 13 Uhr mit einem Nabelbruch vom Chirurgen zurück kommt.

Noch Fragen zum DoDo?

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Dienstag, 24. April 2007
Eipott
Die Realität hat mich in diesen Fragen ja längst abgehängt.

Deshalb mal an alle, vor allem an die Kinder und Jugendlichen:

Erklär' doch mal einer der Tante was für'n iPod besser ist, eins mit Festplatte oder eins mit "Flash" (was auch immer das ist), und warum das Bessere besser ist.

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Dienstag, 17. April 2007
Maikäfer, flieg nicht
So ein Maikäfer ist ja schon was Widerliches.
Überall wo man über den Rasen läuft, kriechen derzeit die braunen Ungetüme aus der Erde.
Seit gestern liegt die ganze Terrasse voll davon - die "schlafen" alle auf dem Rücken. Manchmal schlafen sie anscheinend wirklich nur. Man nähert sich den vermeintlichen Leichen mit dem großen Saalbesen, und plötzlich fängt der Dinger an zu strampeln und zu brummseln - *schüttel*.

Nun hassen hier in Gemüsebeethausen alle die Maikäfer auf's Intensivste.
Das liegt an den Quetten.
Quetten heißen auf hochdeutsch "Engerlinge" und sind Maikäferlarven. Im Schnitt frisst die Quette vier Jahre lang, und zwar alles, was ihr in die Quere kommt, und was in der Erde steckt. Von zehn Pflanzen, die Du kaufst und einpflanzt, fressen die Engerlinge bei neun Stück die Wurzel ab, und zwar binnen Tagen.
Wir sind ein verbrieftes Maikäferkatastrophengebiet - das hab' ich gerade ganz erstaunt sogar da gelesen (3. Absatz). Und wer's nicht selber nachlesen will: 2-4 Engerlinge pro Quadratmeter sind laut dem Artikel "verträglich", Probebohrungen bei uns haben 80 Stück auf der selben Fläche ergeben.

Unser Nachbarort hat letztes Jahr mit so kleinen Flugzeugen ein Gift ausgesprüht, das dürfen aber nur soundsoviel Gemeinden pro 100 Quadratkilometer und ich glaube, dieses Jahr dürfen dann wir.

Und ich würde den Reinhard Mey mal gerne hierher einladen, von wegen Es gibt keine Maikäfer mehr - pah!
Meine kann er gerne haben, und die vom Nachbarn sicher auch; ich glaube, er würde staunen, was so ein larvendurchsetzter Quadratmeter Erde aus meinem Garten binnen drei Monaten aus seinem Garten machen könnte.

(Dann würde er bestimmt dichten Es gibt keine Grünpflanzen mehr...)

Also, Herr Mey, falls Sie das lesen: Sie können gerne bei mir vorbeikommen und alle Maikäfer nebst Engerlingen abholen. Kurzes mail genügt.

Einstweilen kehr' ich die Biester zusammen und sammle die für Sie in dieser großen, schwarzen Tonne.

*schüttel*

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Donnerstag, 29. März 2007
Drahtseilakt
"My home is my castle" sagte der Brite, und meinte damit vermutlich nicht, daß er darin wie in einer belagerten mittelalterlichen Burg festsitz.
Richtig sitze ich ja auch nicht fest - zu Fuß kann ich das Haus noch verlassen, aber mein Auto kann/soll nicht 'raus.
Hä???
Achtung:
Gestern hat der Ungatte seine Sommerreifen aufs Audi gemacht, ich habe ein bisschen assistiert (Drehmomentschlüssel reichen, Schrauben ölen, Felgen entrosten, Felgen und Radkappen reinigen - hab' ich eigentlich mal erwähnt, daß Bremsstaub die absolut widerlichste und hartnäckigste Sorte von Schmutz ist, und daß ich Felgenreiniger, die binnen fünf Minuten drei paar Gummihandschuhe durchätzen, hasse?)
Ja, also dieses event fand in der Garage statt und zum Abschluss wurde der Kompressor angeworfen und es gab etwas Luft auf die Reifen. Und wie der Unagtte sich so bückt, um dem Schlauch an der in der Wand integrierten Kompressionsdingsbumsdüse anzudocken, fällt sein Blick auf das Stahlseil vom Garagentor und er denkt noch: Sapperlott, da steht ein Drähtchen weg.
Und noch eins, und noch eins, und noch eins, und...ups - nur noch ein Fädchen!
An sehr viel Seil hängt es nicht mehr, das Garagentor.



Nun will der Ungatte das heute Nachmittag reparieren.

Mir wär' das ja 'ne Nummer zu unschierich, das Seil läuft über ganz viele Winden



und etliche Züge




(die Stelle, wo es fast durch ist, befindet sich da unten in Bodennähe, wo das gelockte Kabel vorbeiläuft...)

und durch unzählige Federn und Spiralen und weiß-der-Teufel-was-für-Pinösel;




[edit] ich werde nachher mal die ganze Chose versuchen, in Bildern festzuhalten, aber momentan "tankt" sich die Kamera in ihrer Station auf, ich muß erst warten, bis die grüne Lampe brennt.[edit]

Der Ungatte ist jedenfalls sehr guter Dinge, daß er das
ganz und gar selbst reparieren kann, und das wäre auch besser so, denn der Kundendienst befindet sich in Mechernich, bei Euskirchen, etwa 300km von hier.

Ja - da hast Du ein Hightech-Industrie-Tor, den Mercedes unter den Selektionaltoren, wie der Ungatte gerne sagt, und nach nicht mal zehn Jahren sowas.
Ich bin nur froh, das das Tor beim Rausfahren bisher keinem der Autos auf's Dach gedonnert ist.

"Sei so gut, und mach das Tor nicht unnötig auf und zu", sprach der Ungatte beim Verlassen der Festung.
Wie gut, daß einer von uns beiden mitdenkt...

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