Montag, 7. Juli 2008
Mann, ist der dick, Mann...!
Am Samstagabend waren wir in meinem Lieblingsbiergarten - da sitzt man unter alten Linden, und schaut auf den Rhein.

Leider gibt's da immer so viele "Schnooke" (Stechmücken). Vor drei Wochen waren wir auch da, und genau drei Wochen blieben die "Schnookeboppel" (Mückenstiche), ganz kapitale Exemplare ihrer Art und durchaus behandlungsresistent.

Nun meinte es der Ungatte besonders gut mit mir, und sprühte mir die Waden und die Hinterläufe Fußgelenke mit der Spezial-Wald-und-Forst-Abwehrpampe für Zecken, Bremsen und Mücken ein.

Natürlich brachte das nix, schon nach einer halben Stunde mekte ich, wie es innen neben dem Knöchel am linken Fuß (auf den gehen sie immer, der schmeckt scheinbar besser als der rechte) anfing zu jucken.

Am gestrigen Sonntag wurde dann der Fuß dick.
Also richtig dick.
Passt in keinen Schuh mehr.
Und die Adern am Bein traten ganz dolle blau hervor und haben ganz furchtbar weh getan, und wenn man von außen darufgefasst hat, waren die Adern an ein paar Stellen steinhart.
Dann wurde das Bein komplett taub und das Herzrasen fing an - so etwa eine Dreiviertel Stunde lang.
Weil ich das Gefühl hatte, sämtliche "Kanäle" im Bein platzen gleich, hab' ich mal 'ne Aspirin genommen, der Druck ging dann auch weg und es wurde langsam besser.

Um drei heute früh hatte ich die glorreiche Idee, es mal mit Allergietabletten zu versuchen.
Das hat auch prompt geholfen, mittlerweile habe ich aber wieder so 'nen richtigen verunstalteten "Huf".

Heute morgen hab' ich dann in der Apotheke das Komplettset geordert, mit Franzbranntwein, Cortisonsalbe und all sowas.

Und die Apothekerin guckt so meinen Fuß an und sagt bloß: "Rheinschnaaken?"

Falls Sie 'ne Prophylaxe kennen, dürfen Sie sich gerne hier auslassen - ich muss will diesen Sommer noch öfter in den Biergarten...

Wald und Heide
... guten Rat geben

 
Oh weh! Wieso gehen Sie denn nicht zum Arzt mit sowas?
Vielleicht hilft gut pfeffern ja weiter?

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Danke für den Tipp ;-)

...und den Weg (zum Doc), kann ich mir sparen, denn eine Begleitperson wurde genauso gefressen, wie ich, war allerdings dumm genug, sich damit zwoundhalb Stunden ins Wartezimmer zu setzen und hat ärztlichen Rat eingeholt, der da lautet:

1. In schnaakenreichen Gebieten trage man stets geschlossenes Schuhwerk, langes Beinkleid und zum Langarmpulli am besten noch ein paar Handschuhe.
(Sehr witzig, bei 32°C...)

2. Meiden Sie den Rhein!

3. Wenn Sie wissen, dass Antihustamine helfen, warum stehlen Sie dann dem Arzt die Zeit?

4. Machen kann man da gar nichts. Das Problem: In Rheinland-Pfalz werden jedes Jahr die Altrheinarme flächendenkend mit Pestiziden gegen die Mückenbrut aus der Luft eingenebelt. Der Großteil der Mücken verendet auch. Einige überleben allerdings. Diese Mücken sind pestizidresistent und spritzen einem mit dem Mückengift auch das Anti-Mücken-Gift.
Nun stamme ich ja aus BaWü, und hier ist das Zeug, was die dort so großzügig vernebeln, nicht zugelassen.
Deshalb ist die pfälzer Mücke auch immun, und ich nicht.

Bleibt höchstens, einen anderen Biergarten aufzusuchen.

Oder pfeffern.
Oder vielleicht hat noch jemand 'ne Idee?

Jedenfalls hab' ich jetzt aufgerüstet:


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Zünden Sie im Biergarten eine dicke Zigarre an. Paffen Sie in regelmäßigen Abständen blauen Dunst in die Umgebung. Könnte allerdings sein, dass Sie dann nicht nur die Schnaken vertreiben *flöt*

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Staphisagria D12, 5 Globuli auf der Zunge zergehen lassen, schon bevor Sie hinfahren. Funktioniert bei mir ganz wunderbar, ich hatte so beim Zelten an der Ostsse immer meine Ruhe, es hilft nämlich auch gegen die fiesen Kriebelfliegen (die sehen aus wie bessere Fruchtfliegen, stechen aber nicht, sondern beißen einem ein Loch hinein und trinken dann das Blut, das schmerzt dann wochenlang).

Mehr Tipps zu Insektenstichen gibt Ihnen auch die Österreichische Apothekerkammer (ich habe allerdings das Staphisagria nicht nur einmal morgens genommen, sondern 2-3 mal täglich).

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Ach - dagegen gibt es tatsächlich was?

Die Österreicher erstaunen mich immer wieder: Nicht nur Leichen und 12köpfige Familien, sondern auch alte Hausmittel zaubern die immer wieder ganz unerwartet aus dem Keller Ärmel...

Mal Danke für den Tipp, ich werde mal den Apotheker von LeDorf anrufen, und fragen, ob der das da hat.

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Hausmittel des untoten Altägypters
Prophylaxe: Zedernöl, oder ein Einreibemittel aus dem Bioladen, das Zedernöl enthält. Wirkt besser als die chemische Keule aus der Apotheke.

Bekämpfung: Teebaumöl, wenn es anfängt zu jucken. Richtig großzügig draufgeschüttet. Darf ruhig brennen und beißen. Nach etwa 10 bis 20 Minuten hört es auf zu jucken, nach 1 bis 2 Stunden ist der 'Bobbel' weg, wenn man ihn früh genug erwischt. Wirkt besser als die chemische Keule aus der Apotheke.

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