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Donnerstag, 21. Februar 2008
Club der Ausgestorbenen
petersilie, 11:03h
Ach, was gibt's nicht alles für bedrohte Arten im Tierreich - bald viel mehr, als unbedrohte - wussten Sie zum Beispiel, dass die Amsel (dieses häufige, aber selten dumme schwarzbefrackte Geschöpf) letztes Jahr aufgrund eines importierten afrikanischen Virus in Süddeutschland so gut wie ausgestorben sein soll?
Also bei mir im Garten nicht, und neben der gemeinen Kohlmeise war das bisher auch die einzige Sorte Vogelvieh, die sich zu mir verirrte.
Zwar wohnt schon von jeher in einem Baum auf dem Nachbargrundstück ein Wildtaubenpärchen (wirklich ganz hübsche, saubergeputzte Tiere, nicht solche Keimschleudern wie die Dachratten in der Stadt...), und es gibt ein paar Elstern, die immer mal den Garten durchqueren, und schon im Rohbau beehrte ein Rotschwanz den Ungatten mit seiner Anwesenheit und täglich neu errichteten Nestern an Stellen, wo eigentlich Dachbalken hin müssen (den haben wir jetzt entweder in der 8. Generation jährlich am Haus sein Nest bauen, oder es ist ein- und derselbe, der seit fast 10 Jahren vergebens brütet...), aber das war's dann auch schon mit "Artenvielfalt".
Nun wollte ich letzte Woche im Drogeriemarkt in [Nachbarort] neues Streufutter kaufen, stellte dann aber verblüfft fest, dass das Paket Vollnahrung für Großsittiche - mit ganzen Nüssen nicht nur schwerer, sondern auch noch billiger war. Deshalb hab' ich mir statt Meisenknödeln (die werden so pappig, wenn es regnet) so ein Päckchen Irgendwelcheknabberstangen für Flattermänner geleistet.
Und was soll ich sagen?
Alle "bedrohten Arten" hab' ich seitdem täglich am Vogelhaus: Buntspecht, Eichelhäher, Blaumeise, Grünling, Rotkehlchen, Kleiber* und regelmäßig sichte ich den Mäusebussard und hör' ihn auch schreien - aber der "wohnt" zwei Häuser weiter, brütet dort jedes zweite Jahr und hat mit dem Vogelfutter nichts zu tun.
Der Hit war übrigens, als letztes Jahr im Sommer, morgens um halb sechs, mal ein ausgewachsener Graureiher im Garten landete. Man sieht die hier ja öfter auf den Äckern und Wiesen 'rumstehen, oder den Jungvögeln im Sommer Flugstunden erteilen, aber so zwischen den Terassenmöbeln hat es schon was Eigenartiges...
Frau F. (die Katze) findet das jedenfalls ziemlich prima, denn nach dem Frühstück kann sie seither, den Bauch durch die Fußbodenheizung gewärmt, an der großen Terrassenschiebetür sitzen und "Vogelfernsehn" gucken.
Darüber wird sie dann erfahrungsgemäß nach einer Stunde müde, und krabbelt auf die Couch, wo sie ein Nickerchen macht.
Heute morgen ging aber gar nichts, denn Frau F. saß so gemütlich in meinem Genick und spannte aus dem Fenstern in den Garten und machte so gar keine Anstalten, mal abzusteigen und mich unter die Dusche zu lassen. Also trank ich meinen Tee im Stehen und starrte mit aus dem Fenster.
Wir wurde prompt belohnt, denn es erschien auf der Mauer zum Nachbarn: Das Eichhorn.
Es gibt zwei, die in dem benachbarten Walnussbaum wohnen: Ein rotes und ein dunkles.
Es kam also das Dunkle (es ist so dunkelbraun mit etwas weiß an Kehle und Bauch, hat gaaanz lange Pinsel an den Ohren und einen schwarzbraunen sehr buschigen Schwanz), stieg von der Gartenmauer in den Brennholzverschlag, senkrecht das Brennholz 'runter, in den Blumenkübel mit der Rose, dann in das Sauerkrautfass mit den Hornveilchen und zum Schluss in die Topfrose Nr.2, wo es eine Nuss ausgrub.
Bewaffnet mit dieser Nuss eilte es ins Gartenhaus, dort in den Blumenkasten, wo sommers Garanien drin sind, und dort wurde die Nuss deponiert.
Vom Blumenkasten ist es nur ein Eichhornhüpfer auf das Dach des Vogelhauses. Dann ging es ins Vogelhaus, dort wurden die Haselnüsse aussortiert. Dann hat das Eichkaterl diesen Knabberstick entdeckt.
Der wurde in die Vorderhände gepackt (ungefähr so, wie man einen Maiskolben zum Abnagen hält) und angenagt, und dann nach wenigen Minuten einfach auf den Boden geschmissen.
(Weil der Ungatte immer sagt, der Wind würde das vom Nagel wehen...)
Leider war ich zuu fasziniert, um mich loszureißen und eine Kamera zu holen, aber ich deponier' sie jetzt mal in der Nähe.
Frau F. war auch sehr fasziniert, vor allem aber geschockt, wie schnell der buschige Schwanz mit der großen Maus dran durch den Garten rannte.
Zu allem Übel tauchte fünf Minuten später auch noch eine neue Katze, die wir noch nie gesehen haben, auf der Gartenmauer auf. Nachdem also heute früh auf Frau F.s Highway derartig die Hölle los war, muss sie das erstmal in eine paar Schläfchen bis schätzungsweise 14 Uhr verarbeiten.
Ich wollte nur mal sagen: Artenvielfalt ist anscheinend eine reine Frage des angebotenen Sortiments.
*Wenn Sie keinen eigenen haben, können Sie den Kleiber hier mal anhören...
Also bei mir im Garten nicht, und neben der gemeinen Kohlmeise war das bisher auch die einzige Sorte Vogelvieh, die sich zu mir verirrte.
Zwar wohnt schon von jeher in einem Baum auf dem Nachbargrundstück ein Wildtaubenpärchen (wirklich ganz hübsche, saubergeputzte Tiere, nicht solche Keimschleudern wie die Dachratten in der Stadt...), und es gibt ein paar Elstern, die immer mal den Garten durchqueren, und schon im Rohbau beehrte ein Rotschwanz den Ungatten mit seiner Anwesenheit und täglich neu errichteten Nestern an Stellen, wo eigentlich Dachbalken hin müssen (den haben wir jetzt entweder in der 8. Generation jährlich am Haus sein Nest bauen, oder es ist ein- und derselbe, der seit fast 10 Jahren vergebens brütet...), aber das war's dann auch schon mit "Artenvielfalt".
Nun wollte ich letzte Woche im Drogeriemarkt in [Nachbarort] neues Streufutter kaufen, stellte dann aber verblüfft fest, dass das Paket Vollnahrung für Großsittiche - mit ganzen Nüssen nicht nur schwerer, sondern auch noch billiger war. Deshalb hab' ich mir statt Meisenknödeln (die werden so pappig, wenn es regnet) so ein Päckchen Irgendwelcheknabberstangen für Flattermänner geleistet.
Und was soll ich sagen?
Alle "bedrohten Arten" hab' ich seitdem täglich am Vogelhaus: Buntspecht, Eichelhäher, Blaumeise, Grünling, Rotkehlchen, Kleiber* und regelmäßig sichte ich den Mäusebussard und hör' ihn auch schreien - aber der "wohnt" zwei Häuser weiter, brütet dort jedes zweite Jahr und hat mit dem Vogelfutter nichts zu tun.
Der Hit war übrigens, als letztes Jahr im Sommer, morgens um halb sechs, mal ein ausgewachsener Graureiher im Garten landete. Man sieht die hier ja öfter auf den Äckern und Wiesen 'rumstehen, oder den Jungvögeln im Sommer Flugstunden erteilen, aber so zwischen den Terassenmöbeln hat es schon was Eigenartiges...
Frau F. (die Katze) findet das jedenfalls ziemlich prima, denn nach dem Frühstück kann sie seither, den Bauch durch die Fußbodenheizung gewärmt, an der großen Terrassenschiebetür sitzen und "Vogelfernsehn" gucken.
Darüber wird sie dann erfahrungsgemäß nach einer Stunde müde, und krabbelt auf die Couch, wo sie ein Nickerchen macht.
Heute morgen ging aber gar nichts, denn Frau F. saß so gemütlich in meinem Genick und spannte aus dem Fenstern in den Garten und machte so gar keine Anstalten, mal abzusteigen und mich unter die Dusche zu lassen. Also trank ich meinen Tee im Stehen und starrte mit aus dem Fenster.
Wir wurde prompt belohnt, denn es erschien auf der Mauer zum Nachbarn: Das Eichhorn.
Es gibt zwei, die in dem benachbarten Walnussbaum wohnen: Ein rotes und ein dunkles.
Es kam also das Dunkle (es ist so dunkelbraun mit etwas weiß an Kehle und Bauch, hat gaaanz lange Pinsel an den Ohren und einen schwarzbraunen sehr buschigen Schwanz), stieg von der Gartenmauer in den Brennholzverschlag, senkrecht das Brennholz 'runter, in den Blumenkübel mit der Rose, dann in das Sauerkrautfass mit den Hornveilchen und zum Schluss in die Topfrose Nr.2, wo es eine Nuss ausgrub.
Bewaffnet mit dieser Nuss eilte es ins Gartenhaus, dort in den Blumenkasten, wo sommers Garanien drin sind, und dort wurde die Nuss deponiert.
Vom Blumenkasten ist es nur ein Eichhornhüpfer auf das Dach des Vogelhauses. Dann ging es ins Vogelhaus, dort wurden die Haselnüsse aussortiert. Dann hat das Eichkaterl diesen Knabberstick entdeckt.
Der wurde in die Vorderhände gepackt (ungefähr so, wie man einen Maiskolben zum Abnagen hält) und angenagt, und dann nach wenigen Minuten einfach auf den Boden geschmissen.
(Weil der Ungatte immer sagt, der Wind würde das vom Nagel wehen...)
Leider war ich zuu fasziniert, um mich loszureißen und eine Kamera zu holen, aber ich deponier' sie jetzt mal in der Nähe.
Frau F. war auch sehr fasziniert, vor allem aber geschockt, wie schnell der buschige Schwanz mit der großen Maus dran durch den Garten rannte.
Zu allem Übel tauchte fünf Minuten später auch noch eine neue Katze, die wir noch nie gesehen haben, auf der Gartenmauer auf. Nachdem also heute früh auf Frau F.s Highway derartig die Hölle los war, muss sie das erstmal in eine paar Schläfchen bis schätzungsweise 14 Uhr verarbeiten.
Ich wollte nur mal sagen: Artenvielfalt ist anscheinend eine reine Frage des angebotenen Sortiments.
*Wenn Sie keinen eigenen haben, können Sie den Kleiber hier mal anhören...
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