Mittwoch, 15. November 2006
Welches Schweinderl hätten's denn gern?
So, hier mal paar Entwürfe für den neuen Blogkopf.
Jetzt muß ich nur noch 'rausfinden, wie man den in die Seite integriert.


lauchgrün



oxfordgrün.


selleriegrün - mein persönlicher Favorit...


waldmeistergrün.
Keine Ahnung, warum die Schrift so verläuft...

Man nehme...
... guten Rat geben

 
Ui, das sieht ja plötzlich wieder so aufgeräumt und übersichtlich aus... fein. Ihr persönlicher Favorit wäre übrigens auch der meine.

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Ich les' gerade parallel, wie man...moment...*bastel*...kleinen Augeblick noch...*schraubschraub*...hab's gleich...

FERTICH!!!!

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*klapp klapp klapp* (=Beifall)
Und jetzt: Terrine frei für die Anekdötchen!!!

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Oh...Danke für die Blumen!
*zarterröt*

Jetzt muß nur wieder irgendwas passieren.
Zigaretten hab' ich noch im Haus, ich komm' also heute nicht mehr an die Tanke...
Jetzt muß ich erstmal Herrn H. und Frau F. füttern, und dann Herrn H. eine Runde auf Nachbars Thuja loslassen - ist ja mittlerweile dunkel genug *grins*

...und dann hab' ich noch ein Date mit Arnold Gehlen...
warum kann man eigentlich keinen akademischen Grad erwerben, indem man zwei Folgen Dr.House referiert?

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Ein House-Fan *freu*?! Dann schauen wir doch die gleiche Fortbildung an... Auch wenn´s nicht immer ein Happy Ending gibt, bin ich mit der Serie recht "glücklich" (hm, soweit TV einen glücklich machen kann...).

Ach so - selleriegrün find ich auch am Passendsten ;-)) Und die Seite hat durchaus gewonnen. Beizeiten nehme ich Header-Nachhilfe...

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Dr. House setzt sich in erfrischender Weise vom Friedefreudeeierkuchenwischiaschifernsehen ab, und ist trotz fehlender "Happiness" unterhaltsam - also fast wie das Leben.
Ich muß dazu sagen, daß ich sonst keine Krankenhausprogramme gucke - das galt schon für die Schwarzwaldklinik und Emergency Room, genauso wie für diverse "Gesundheits"-Sendungen (die ja in Wirklichkeit auch immer Krankheitssendungen sind).

Schön, daß mein neues Outfit Anklang findet.
Ich bin ganz furchtbar stolz auf mich, und zwar nicht, weil ich das jetzt einigermaßen so hindrapiert bekommen habe, wie ich wollte, sondern weil ich den inneren Schweinehund überwunden habe.
Der sagte nämlich jahrelang:"Bäh - - Klammerzeugscomputersprache - das brauch' ich ja mal gar nicht!" Braucht man eben doch. Und obwohl mir das alles prinzipiell so widersteht, hab' ich's ja hinbekommen. Und ich stelle fest: So worse war's gar nicht.
Ein paar Feinheiten will ich noch verändern. Zum Beispiel diese senkrechten und waagrechten Trennlinien: Die können ja auf Dauer unmöglich weiß bleiben...
Und paar von den Beschriftungen müssen dringend "benutzerdefiniert" werden (das kann ja aber kein Hexenwerk sein, da muß man wahrscheinlich einfach nur bisschen suchen, bis man den passenden Codebrocken gefunden hat.)

Einstweilen Dir meinen besonderen Dank für die erste "Erste Hilfe", die ja alles erstmal ins Rollen gebracht hat.

(Ich bin ja mal gespannt, was uns Anje dazu sagt - vermutlich bremst die erst mal meine Euphorie... ;-) )

Und Header-Nachhilfe: Konnst Du gonnns schnöll verändern die Blog, wenn Du weissd, welsche Sach Du mußt drehn , is über'aupt keine Probläm, verschdähst Du in wenigö Sekünd.

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mir persönlich gefällt ja lachgrün ...äh... lauchgrün am besten, zusammen mit selleriegrün. Hmm,ob das nun hilft ? ich bin übrigens wieder etwas blasser geworden, möchte doch, dass es Ihren Augen gut geht !!!

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Das wäre auch meine zweite Wahl.
Ich kann ja zwischendurch mal fix den Gartenzaun umgestalten...

Und Danke für's Erblassen... ;-)

P.S. Mit welchem Befehl bringen Sie die Schrift dazu, sich zu verkleinern?

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Mit dem Wörtchen "small" in den bekannten eckigen Klammern.

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DANKE!

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so lassen?
(mit den dunkelgrünen Rändern) oder ist das zu düster?

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und wie kriegen Sie die Schrift so groß ? :-))

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das war ich nicht... ;-)

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Haben Sie dann eine Ghost- Writerin mit Ihrem Namen? Bin irritiert....

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Ich jetzt auch.
(War das 'ne erstgemeinte Frage? Kann ja gar nicht ist ja ein ":-))" dahinter... Ich glaube, ich schreibe mich gerade um Kopf und Kragen - jaja die Verarschungs-Paranoia...)
Also bitte nochmal langsam, für die Langsamen...

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Das war die Überschrift, Kinder.
Ts.

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Die ist
doch immer so groß.
*stutz*

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Eben.
Oder worum ging es? Ähm...

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genau das kapier' ich ja nicht!
Vielleicht kann Frau Gutemine das bei Gelegenheit aufklären - ich dachte sie macht 'nen Scherz und da wollt' ich zurückscherzen. Hat wohl nicht geklappt.

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Verflixt... naja, bei Frau Gutemines Scherzen weiß man nie... :-)). Habe gerade eben einen super doofen Ärgernisbrief schreiben müssen, da wäre mir wohl auch der Sinn für feinere Scherze gerade abhanden gekommen gewesen... hach...

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Herzlichen Glückwunsch
und nein, ich bremse überhaupt keine Euphorie - ich finde das neue Design supergut.
Ich sagte ja schon- ich mag's eher konservativ klassisch, weil ich das halt so gewöhnt bin, nicht lange auf der Oberfläche rumsuchen muss, sondern mich sofort zurechtfinde und im Grunde meines Herzens wohl doch überzeugter Spießer bin, da ich diesen zwanghaften Designdrang des "Ichmussandersein", der einem aus den diversesten blogs entgegenspringt, eher etwas albern finde.
Ich ziehe es vor, wenn sich ein blog durch die Inhalte hervorhebt und nicht nur sein unhandliches abgedrehtes Outfit.

Mit bis zur Unkenntlichkeit überstylten möchtegernintellektuellenschickimicki Friseusen habe ich schon beruflich genug zu tun - auf sowas stehe ich privat nicht sehr. (Übrigens auch nicht auf die moderne "Uwe Johnson Satzfetzensprache", die in einigen blogs ja auch bis zum letzten i-Tüpfelchen ausgefeilt dargeboten wird. In dieser Richtung hast Du aber zum Glück noch nie Ansätze gezeigt.)

Liebste Petersilie - bitte lass es jetzt so, es ist wirklich klasse. Und chapeau vor dieser Leistung - Du hast Dich nicht nur blitzschnell und gelungen mit den Geheimnissen der Vorlagenprogrammierung befasst, Du hattest auch den Mumm, es letztendlich bei der Standardgrundvorlage zu belassen, obwohl es Dir sicher möglich wäre, etwas bekloppteres intellektuelleres zu basteln. Das wahre Genie zeigt sich in der Beschränkung.

Ich überlege jetzt allerdings, ob ich Dich künftig auch Siezen sollte, bloggertechnisch meine ich, denn Du bewegst Dich im internen blogger-Alphabet ja zielstrebig nach oben. Von einem tumben z-blogger bist Du über den einfachen w-blogger mittlerweile schon sicherlich bei den s-Klassebloggern gelandet, so dass Du natürlich auch irgendwann Anspruch auf gepflegte Umgangsformen hast.
Aber ach was - ich behaupte jetzt einfach, ich gehöre zur Familie und da duzt man sich eben. Punkt.
Gesiezt werden von mir nur fremde Leute und Leute, die ich nicht leiden mag (aber mit denen rede ich am liebsten eigentlich gar nicht.)
Klappt schon.

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Du, Sie und das blog
Liebste Anje,

weißt Du noch? Damals - '05/'06? Als wir beide, Seit' an Seit' manche Schlacht auf dem Felde der Ironie zu fechten trachteten? Im Kriege gegen das allgegenwärtige Gutmenschentum, die innere Verkrampfung, die Spaßfreiheit und die politische Korrektheit? Damals - als man uns mit Fragen der Monatshygiene feige versuchte aus unseren Schützengräben der Albernheit zu locken, um uns dann mit einer Übermacht an Keulen des Dassagtmanabernichtund dem Kampfgeschrei der moralischen Entrüstung mundtot zu machen?
Nein, liebste Anje, nein - Veteranninen wie uns gebührt untereinander selbstredend das "Du" - alles andere wäre völlig indiskutabel.
(Außerdem kann ich Sie ja schlecht am Telefon duzen und Dich dann in meinem blog siezen...oder so ähnlich, jedenfalls verträgt es sich nicht.)
Wenn ich aber in fremden blogs herumkritzele, und mit "fremd" meine ich eben "fremd" - also ich weiß nichts von den Leuten, außer dem, was in ihrem blog steht - dann finde ich, gebührt es die Höflichkeit, mich den Gepflogenheiten dieser blogs anzupassen. Und wenn da gesiezt wird - auch gut, ich weiß ja, wie es geht.
Ich habe keinerlei Probleme damit, wenn mich jemand wie Suse "gleich" duzt - aber die hat ja (durch Dich) auch gewisse Referenzen Für alle, die das Wort nicht kennen: Ich meine tatsächlich "Referenzen" und nicht "Referrer"....
Einige der Damen und Herren, bei denen ich im blog herumgeschmiert habe, hatten nun die Freundlichkeit, selbst mal bei mir vorbeizuschauen und was zu schreiben. Die siezen mich alle, wahrscheinlich weil ich die auch sieze, eben weil bei denen allgemein gesiezt wird. Das hat sich "halt so ergeben". Ich seh' das aber durchaus positiv - denn so kann der Übergang zum "Du" als "Ereignis" markiert werden, wenn er denn eines Tages erfolgt. Wenn man sich gleich duzt, gibt's halt kein "Ereignis", was auch nicht weiter tragisch ist. Aber "hübsch" finde ich das schon, so ein "Ereignis". Und ich muß Dir ganz ehrlich sagen, daß ich mich gar nicht mit allen Leuten duzen will. Bei manchen, die ich im Leben kennengelernt habe, wäre ich im Nachhinein froh gewesen, ich wäre mal beim "Sie" geblieben - ich finde "Sie Kretin!" wesentlich beleidigender, als "Du Arsch!"...
Jedenfalls kann man sich so überlegen, mit wem man mal zum "Du" übergeht, und wer dann vielleicht doch mal in die zweite, von Dir genannte Kategorie fällt. Ist jedenfalls schwierig, zum "Sie" überzugehen, wenn man schonmal beim "Du" war.
Meine (Groß-)Tante Dora und Ihr Mann haben sich übrigens bis zu dessen Ableben gesiezt, obwohl sie unübersehbar vier gemeinsame Kinder hatten. Das halte ich dann auch für "etwas übertrieben"...

Mit "Mumm" hat das Beibehalten der Standardvorlage in meinem Fall eigentlich überhaupt nichts zu tun - ich hatte dieses andere Layout ja nur ausprobiert, weil da oben schon ein Platzhalter für ein Bild vorgesehen war. Da es sich dann schlicht als "zu unpraktisch zu handhaben" herausgestellt hat, und bei mir irgendwann der Groschen gefallen ist, wie ich in diese Vorlage selbst ein Bild einbauen kann, konnte ich ja getrost, zum Ursprung zurückkehren. Aber das hat eher was mit meinem persönlichen Geschmack zu tun, und damit, daß ich herausgefunden habe, wie man die "Seitenteile" dunkler macht, als den Storyhintergrund.

Zitat:
Das wahre Genie zeigt sich in der Beschränkung.

Sprachlich gelingt mir das bekanntlich nicht und wird mir wahrscheinlich auch niemals gelingen (seit ich 18 Monate alt war, höre ich immer nur: "Petersilie, fasse Dich kurz!" , und eine ganz clevere Lehrerin schrieb mal süffisant ins Klassenbuch: "Petersilie hat Babbelwasser getrunken"...), denn wie ich schon als altkluges Kind zu einem Erwachsenen, der meinte: "DU redest aber viel für ein Kind!" sagte: "Die vielen Wörter, die es gibt, sind ja alle da, um gebraucht zu werden - auch von Kindern." (Wahrscheinlich hat er das überhaupt nicht verstanden, weil er dann gar nichts mehr gesagt hat, dieser Erwachsene...).
Also uwejohnsonsprachgefährdet bin ich nicht?
Ich kann da jetzt nicht mitreden, der steht immer noch ungelesen im Bücherschrank, und was ich hier lese, macht mir auch nachgerade kaum Appetit auf ihn.
(Wahrscheinlich erahnt der gebüldete Kenner, wer mich da mehr reizt...)
Und das mit dem internen Bloggeralphabet hab' ich nicht richtig kapiert - sag' jetzt bitte nicht, daß das wieder so 'ne Ranking-Scheiße wie Duweißtschonwo ist...
"Petersilie" kommt jedenfalls bei "P" - wenn Deine Einschätzung jetzt stimmt, und ich es rückwärts bereits bis zum s-blogger gebracht habe, bin ich ja bald angekommen.

Äh, und noch was: (Auch für all jene, die sich vielleicht nur aus Versehen hierher verirrt haben)
Dieses blog ist nicht genial!
Wer etwas "geniales" lesen will, ist hier falsch. Dies ist nur ein wortreiches Landleben-blog, in dem jeder schreiben darf, wie mir der Schnabel gewachsen ist. Oder so. Punkt.

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Ich liebe es,
wenn ein Plan gelingt.......

Eine kurze, knappe Vorlage, das Erwähnen der DuSie Problematik - und schon gibt es eine herrliche Petersilienantwort.

Jetzt sach bloß mal einer, ich wäre nicht gut.........

Zum Siezen/Duzen selber: Im täglichen Leben gehöre ich wahrscheinlich zu den hartnäckigsten Siezern im Umkreis, für mich gehört das einfach zum "Tanzabstand" und da bin ich äußerst pingelig.

Durch das Internet bin ich nun rein schriftlich mit Menschen bekanntgeworden, die mir aufgrund der räumlichen Entfernung zumindest "körperlich" nicht zu nahe treten können (äh, das meine ich hier übrigens nicht zwei-, sondern zur Abwechslung wirklich ganz eindeutig: Ich werde sie schon rein körperlich wahrscheinlich nie zu sehen bekommen.) Und damit ist ja schon mal pauschal für einen wesentlichen Abstand gesorgt. Die wenigstens können mir auch auf verbaler Ebene zu nahe treten: Wenn mich jemand nervt, wird er im Zweifel weggeklickt oder in die Abgründe der von mir so heißgeliebten Spamfilter verschoben. (hihihi, deshalb beschweren sich öfter mal Leute, dass ich auf Privatmails nicht antworte. Ähem, tja, räusper, aber wenn doch der Spamfilter mal wieder zugeschlagen hat?......)
Und aus eben diesen Gründen ist mir persönlich das Sie im Internet eher egal.
Da es mir aber wirklich egal ist, habe ich auch nichts dagegen (halt genauso wenig wie dafür) und wer das Sie bevorzugt, bekommt natürlich auch das Sie, auch ich beherrsche es fließend.

Da ich meine ersten Internetgehversuche aber nun bei den Amis begonnen habe, war das logischerweise nie ein Thema. Dann kamen private Hobbygruppen dazu - da duzte man sich schon wegen des gemeinsamen Hobbys spontan. Ich habe also in meinen "privaten" Internetkontakten immer nur das Du kennengelernt und konnte gut damit leben, eben weil der für mich so wichtige Abstand durch das Medium selber gegeben war.
Ergaben sich aus formlosen Internetkontakten tatsächlich persönliche Freundschaften, war das Du auch spontan richtig. Leute, die ich ansonsten lieber gesiezt hätte, habe ich ja auch vorsichtshalber nicht persönlich kennengelernt. Es passte also bisher stets.

Dann lernte ich Kleinbloggersdorf kennen.
Und die Rangunterschiede existieren hier natürlich genauso wie in allen anderen Bereichen des menschlichen Miteinanders - es gibt halt eine Ober-, Mittel- und Unterschicht. (In diesem Fall nur nicht durch entsprechende Forenpunkte, dafür aber durch Klicks und Mengen der Kommentare. Nach diesen Kriterien entstanden ja erst die A-Blogger)
Und wer was auf sich hält, der siezt.
Nur der einfache Hausfrauenblogger wirft mit dem plump vertraulichen Du um sich - weist es doch den erfahrenen Blogger sofort darauf hin, dass hier jemand keine Ahnung von gepflegter Etikette hat. Wie peinlich. (Es gibt übrigens noch mehr peinliche Fettnäpfchen, bspw. die Verwendung des falschen Artikels für das blog oder das persönliche Grüßen am Ende eines comments, bah, pfui, auch sehr stümperhaft).
Warum sich Blogger siezen, habe ich noch nicht wirklich raus, aber ich vermute, es liegt eben an dem allzu menschlichen Bedürfnis nach Differenzierung bzw. Klassenbildung. Und wenn es da keine Benimmregeln gäbe, dann könnte man einen peinlichen Unterschichtblogger ja gar nicht mehr von einem lesenswerten Oberschichtler unterscheiden. Okay, die Rechtschreibung mag noch ein Anhaltspunkt sein, aber in Zeiten von automatischer Rechtschreibprüfung in jedem billigen Schreibprogramm ist das auch kein sicherer Hinweis.
Und die Inhalte können es auch nicht sein - zumindest ist das meine feste Überzeugung, nach dem ich mir einige der hochgejubelten A-Blogger blogs mal näher angelesen habe. (Andererseits: Uwe Johnson, um ihn schon wieder zu bemühen, gilt ja auch als äußerst intellektuell, vielleicht fehlt es da nur mir an der richtigen Perspektive?)
Ich denke mal, das Siezen ist so etwas ähnliches wie der korrekte Umgang mit Messer und Gabel, ein gebildeteter Mensch kann/macht das eben.
Wie wird man also was in Kleinbloggersdorf? Tja, so ganz genau habe ich das auch noch nicht begriffen, da müssen auch durchaus die diversesten persönlichen Seilschaften im Hintergrund eine Bedeutung haben, aber ganz sicher weiß ich: Man muss ganz dringend die richtigen Etiketteregeln kennen und beachten, wenn das schon nicht klappt, dann adieu und gute Nacht.

Man kann zwar selbstverständlich die intimsten Details veröffentlichen, sich Hilfe zu seinen Depressionen suchen oder Zuspruch bei Liebeskummer - zu persönlich ist kein Thema. Aber bitte immer schön formell bleiben, sonst gibt es Abzüge in der B-Note.

Nun, und eben um Dir nicht die Petersilie zu verhageln, sprich also denkbare Aufstiegschancen in der internen Alphabetisierung der Bloggerwelt zu vermiesen, würde ich Dich selbstverständlich auch offiziell siezen (damit keiner merkt, was Du für ungebildete Proleten kennst, falsche Kontakte können ja schlimmere Folgen als Mundgeruch haben), bin aber schwer beruhigt, dass ich nun mehr die förmliche Erlaubnis habe, mein kumpelhaftes Geduze Dir gegenüber beizubehalten, hätte es auch nicht anders erwartet, aber gut, dass wir drüber gesprochen haben >ggggggg< (Schon wieder ein faux pas, solche "quasi Smileys" sind auch völlig daneben.)

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Liebe Frau Schlüsselkind, liebe Frau Petersilie...
(besser spät, als nie )...
Schaun'se mal, kann auch groß schreiben...
Ein kleiner Scherz meinerseits war durchaus dabei, wobei ich meist ein Lächeln dazu setze, um Mißverständnisse zu vermeiden... hatte ich wohl vergessen.... aber ich mag Humor, auch wenn nicht alle meinen verstehen - in diesem Falle habe ich im echten Leben eine kleine Lampe auf dem Kopf ... :-)

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Ich liebe "siezen" in Blogs, und das hat überhaupt nichts mit Förmlichkeit oder Blogger-Hierarchien zu tun, sondern dass "Sie, Frau Petersilie" oder "Sie, Frau Gutemine" einfach per Se so schön skurril klingt. So eine Anrede mit einem völlig unpassenden Text dazu ist einfach so absurd, dass ich schon beim Tippen grinsen muss. Leider komme ich in Kleinbloggersdorf mit dem Du und Sie auch gerne durcheinander, weil sich manche Blogger sehr schnell nach "Du" anfühlen. Das ist aber dann auch egal, hier können wir ja machen, woran wir Spaß haben, oder?

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Skurril
ist ein Argument, das kann ich verstehen und stimmt, jetzt wo Sie es sagen, habe ich darüber auch schon manchmal grinsen müssen. In manchen blogs hat man tatsächlich das Gefühl, da siezen sich auch engste Freunde, einfach weil sie es so herrlich witzig finden.
Und dann mag ich es auch, denn dann geschieht es ja mit positivem Vorsatz (eben nicht aus erzwungener Etikette). Nur leider war ausgerechnet Petersilie für mich schon vorher "Du", da wäre es mir einfach zu skurril absurd, das nur im blog zu ändern. Ansonsten gehe ich tatsächlich konform: Frau Petersilie bietet sich zum Siezen gradezu an.

Leider habe ich aber auch schon zu viel andere blogs gelesen, wo ich fast noch mehr grinsen musste:
- "Mein Freund hat mich heute verlassen."
- "Och, arme Frau Dotterblume. Da nehme ich Sie doch gleich mal fest in den Arm. Nur nicht den Kopf hängen lassen, der weiß gar nicht, was er an Ihnen hat."

brüll.......... - will da wirklich nur jemand skurril albern?
Ich finde es skurril - in der Tat. Und albern auch.

Und aus eben solchen und vielen anderen blogs entstand bei mir der Eindruck einer festen Etikette. Denn einige Blogger fühlen sich wahrlich mehr nach "Du" an, Siezen sich aber kompromisslos weiter - nun, wer's braucht.

Sehr mag ich Ihren Schlusssatz:
>>Das ist aber dann auch egal, hier können wir ja machen, woran wir Spaß haben, oder?<<
Dem kann ich nur sekundieren.

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Wie wird man also was in Kleinbloggersdorf? Na ja, das ist schon die falsche Frage. Man wird hier überhaupt nichts, hier macht im besten Fall jeder "sein Ding", und ein paar Auserwählte haben Werbeverträge. Den spröden Uwe Johnson als Zeugen zu berufen, ist ein bißchen zugespitzt, aber passend. War dieser doch ein strenger und außerordentlich unnahbarer Mensch, der, so weit ich weiß, seinen Freund Kempowski zeitlebens gesiezt hat.

Das Siezen ist bei antville/blogger.de üblicher als bei anderen Bloghostern, hat eigentlich durchweg was Kauziges, Humoriges und schlägt nur manchmal (dann aber unangenehme) Züge des Affektierten an. Ich mag's.

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Weiah
wenn Sie wüssten, was Sie taten.
Dieser Kommentar grenzt an eine hemmungslose Freigabe.
So mutig ist noch nicht mal mein LieblingsMann - und der traut sich schon viel. Aber in wichtigen Situationen bekomme ich immer noch vorher warnende Direktriven: "Mit Herrn A und Frau B redest Du besser gar nicht, und zu Herrn C und D bist Du bitte, bitte nur ganz formal höflich. Keine Bemerkungen. Versprich es."

Sie wollen mir nicht ernsthaft ausreden, dass es klug ist, sich in Kleinbloggersdorf an die unausgesprochene Etikette zu halten?

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Jetzt bin ich aber platt!
Hier wird der Skurrilität halber gesiezt?

Das ist ja, wie wenn ich behaupten würde, daß ich beim Autofahren Handschuhe trage, weil es skurril ist.
Vielleicht finden mich jetzt einige skurril, weil ich das praktisch finde.

Von meinen anderen Vorlieben schweige ich dann wohl mal besser... sonst oute ich mich am Ende noch als völlig "gaga"...(?)

(so langsam kommt mir ein Verdacht: Bin ich skurril? - Bisher dachte ich, das seien "Marotten" einer alternden Schachtel, gegen die man halt genausowenig machen kann, wie gegen Orangenhaut...)

Daß manche Konstellationen ein bisschen gewöhnungsbedürftig klingen, liegt oftmals in der Wahl der Pseudonyme - natürlich müßte man ein Schlüsselkind oder ein Kid aus rein logischen Gründen duzen, Fleischfachverkäuferinnen sagen ja auch nicht: "Na, Kleiner, möchten Sie vielleicht eine Scheibe Wurst?"

Aber stellen wir uns doch einfach mal vor, wir würden uns hier alle mit unseren bürgerlichen Namen anreden. Derer gibt es ja auch merkwürdige genug. Man schlage nur mal das Telefonbuch auf. Es gibt tatsächlich Menschen, die müssen sich zeitlebens "Herr oder Frau Dussel" oder "Schussel" nennen lassen. Das ist doch auch skurril.
Ich traf mal einen namens "Maiwurm". Das, an sich, ist ja schon skurril - im oben beschriebenen Sinne - und ein "Herr" davor macht es nicht weniger seltsam.
Geradezu paradox sind auch Anreden wie "Frau Herrmann" - das scheint aber, außer mir, niemenden zu verwundern.
"Herr Kid" oder "Frau Schlüsselkind" sind da ja noch harmlos.
Und ich finde "Frau Petersilie" auch nicht eigenartiger, als "Frau Herrmann". Die Petersilie an sich ist wenigstens grammatikalisch weiblich. Ein "Herrmann" ist ja semantisch schon doppelt männlich.

Und eigentlich müßte es "Fräulein Petersilie" heißen. Aber das ist dann wohl doch zu skurril.

Und so langsam glaube ich, werde ich doch mal die Schutzfolie von diesem Uwe Johnson entfernen. Sonst kann ich hier auf Dauer nicht mehr mitreden. Muß ich das ganze Buch....?

@Anje
Bei der Gelegenheit: Du könntest mal was in mein Poesiealbum schreiben.
(und: Ja - Du bist gut, denn ich schnappe anscheinend willig nach jedem Knochen, den Du wirfst. Und es macht auch noch Spaß.)
Und dafür simmer ja hier.

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doch, doch... die Anrede "Frau Hermann" verwunderte mich auch schon immer, was aber auch schon der Name "Herr-Mann" alleine tat. Dies hat gewiß auch etwas damit zu tun, dass mein Vater zeit seines Lebens diesen Namen trug, er für mich also dauerpräsent war. Sehr irritert war ich allerdings als ich vor noch gar nicht allzu langer Zeit den Ruf "Hermann" über den Spielplatz vernahm, aber kein älterer, graumelierter Herr zu sehen war.... wo die elterlichen Vorlieben so hinfallen...
Ansonsten dachte ich, dass Siezen sei eine nette Geste der Höflichkeit, wobei mir hier auch schon 2x das "Du" angeboten wurde, ein Zeichen für mich, sich dann schon ein wenig zu kennen... (aus meinen rein privaten, sozialen Kreisen kenne ich halt -fast- nur das "Hey Du..."), ,mir gefällt es einfach.

Ist es sehr tragisch, wenn ich besagten Hern Johnson gar nicht kenne oder bin ich nun völlig raus und gar kein Buchstaben- Blogger mehr ? :-)

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Männo, Fräulein Petersilie, Sie wollen mich wohl nicht verstehen.

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Aber selbstverständlich will ich Sie verstehen, Frau Schlüsselkind.
Ich versteh' Sie auch, und tu' grad nur so...

@Herr Kid
Ja, ich mag's auch. Wenngleich nicht aus Gründen der Kauzigkeit, sondern weil ich in diesem Medium mit den vielen Inhalten manchmal den Inhalt vermisse.
Da freu' ich mich immer, wenn ich irgendwo auf Form stoße.
Oft findet man dort auch Inhalt (nicht immer, aber immer öfter), und ich glaube Anje so verstanden zu haben, daß sie der Ansicht ist, daß Form alleine noch kein Garant für Inhalt ist, und daß manch einer versucht, mangelnden Inhalt durch überzogene Form zu kompensieren. Wer sie kennt, weiß, daß sie darauf allergisch reagieren muß.

@Frau Gutemine
Sehen Sie, das meinte ich mit "Ereignis". Es ist dann eben was besonderes, wenn man sich doch mit jemandem duzt...

Ja: Wo die elterlichen Vorlieben hinfallen...
Ein schönes Beispiel übrigens auch für das von Anje zitierte "Ichmußanderssein", gerne mal auf Kosten der Kinder. In einem Vornamenbuch las ich mal, man solle bei der Namensgebung seiner Ableger darauf achten, daß Vor- und Nachname einigermaßen zusammenpassen. Als Negativbeispiele standen da "Jerôme Kuglmeier" und "Jean-Jacques Fleischhauer". Hauptsache ausgefallen. Einem Bekannten passierte mal folgendes in der Straßenbahn: Eine Dame drückt den Halteknopf, geht zum Ausstieg und ruft durch die Bahn:"Agamemnon! Wir müssen aussteigen!" - Statt des erwarteten Rottweilers kam dann ein Dreijähriger angeturnt. Und wunderte sich, warum die ganze Bahn lachte.
Und so erfahren alte Namen derzeit eine Renaissance, einfach damit man "anders" ist. Nicht weil "Hildileis" oder "Kunigunde" so schöne Namen sind.
Ein Bekannter eines Bekannten regte sich auf, weil dessen Tochter ihren Sohn "Noah" genannt hat. "Noah-???", sagte der, "Kann man dem Kind keinen normalen deutschen Namen geben?". "Was denn für einen?", fragte der frischgebackene Opa. Und bekam die Antwort:"Keine Ahnung. Was normales deutsches eben. So wie Kevin, Steven oder Marcel."

Noch Fragen???

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Sie wollen mir nicht ernsthaft ausreden, dass es klug ist, sich in Kleinbloggersdorf an die unausgesprochene Etikette zu halten?

"Wer sich grün macht, den fressen die Gänse." (Jim Rakete) Und damit meinte ich selbstredend nicht das Layout dieses Blogs, Frau Anje. Lassen Sie uns über Emoticons reden ;-)

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Na gut, ich geb´s zu - ich hab´s verbockt. Die Sache mit dem Siezen. Tscha, das passt ja dann wieder wie die Faust auf´s Auge. Wo ist der Napf - ich treffe ihn *hüstel*. Anscheinend versuche ich, die Etikette zu wahren und treffe permanent genau daneben. Aber zielgenau. Aber zum Glück hat sich Frau Anje darüber ausgeschwiegen. Schanke dön für die Rücksichtnahme.
Inzwischen habe ich gelernt, damit (mehr oder weniger gut) zu leben. Nicht immer einfach, möchte ich doch sooooo gerne "angepasst" sein. Und schwupps - der nächste Napf...
Dann also auf ein fröhliches Napfaufstellen ;-))

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Ach Suse,
der Napf war doch gar nicht für Dich.
Du musst nicht denken, dass jeder Salznapf immer nur für Dich hingestellt wird.
Anm.d.Red.: Suse liebt es nämlich, aushäusig mit Salznäpfen zu werfen

Und überhaupt - eine Suse, die siezt ist ungefähr so skurril, wie eine Anje, die strickt.
Und trotzdem tat jeder schon jedes manchmal, man sollte es sich nur nicht zur Gewohnheit werden lassen.

Ich dagegen liebe es, in Fettnäpfchen zu treten, und damit das auch ja keiner übersieht, stelle ich sie mir vorher immer extra noch selber auf und weise alle daraufhin, dass sie da stehen.
Angepasst - phhhhfft, das kann ja jeder.

In diesem Sinne
ganz herzliche Grüße
anje, die noch darüber grübelt, was Herr Kid mit den grünen Gänsen meinte, wahrscheinlich muss ich außer Herrn Johnson auch noch Herrn Walser lesen, um auf diesem Niveau die Anspielungen verstehen zu können

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Nee, nee, nee!
@Suse
Also ich dachte ich hätte das ausdrücklich und unmisverständlich...
Dann halt nochmal: Ich fand gerade Dich ein Paradebeispiel für angebrachtes Duzen.
Ich hoffe, das ist jetzt so angekommen.

@Anje
Tu' das nicht - auch noch den Walser lesen!
Ich hab' heute früh tatsächlich den Johnson ausgepackt.
Das hätte ich mir sparen können.
Jetzt verstehe ich auch, was Herr Kid "spröde" nennt.
Aha - "spröde"!
(Bei uns auf dem Land nennt man das "vollgesoffen", jedenfalls wenn ich so rede...)
Vielleicht solltest Du Dir noch ein wenig Lyrik von Günter Eich zu Gemüte führen - wenn Du schon dabei bist... Ich glaube, wenn Du das verstehst, verstehst Du einfach alles.

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oh, ich habe Herrn Walser schon gelesen, lebte ich doch einst einige Jahre mit einem hochintellektuellen Verleger und aus dieser Zeit verblieben mir nicht nur äußerst profunde oenologische Kenntnisse (der echte Intellektuelle MUSS einfach Weine erschmecken können), sondern selbstverständlich auch die Kenntnisse um die "wahre Literatur". (Teufel, was tut man nicht alles für die Liebe, vor Ulysses hat sie allerdings kapituliert, da verließ ich ihn lieber und kann bei diesem Buch leider nur bis Seite 27 mitreden.....)
Für mich las sich Herr Walser allerdings fließender als Herr Johnson, vielleicht auch nur, weil ich schon als Mädchen Pferdebücher verschlungen habe, aber als Folge dessen, habe ich Herrn Walser auch nur je einmal lesen müssen, während Herr Johnsons Achim bspw. sich mir erst nach dem dritten Durchgang (und nein, nicht weil es der Titel suggeriert, sondern weil ich wirklich zu blöd war, es zu begreifen) und auch dann nur teilweise erschloss. "Spröde" mag hier ein treffendes Wort sein. Infolgedessen blieb mir Herr Johnson aber auch deutlich intensiver im Gedächtnis (eben als spröde), wohingegen ich bei Herrn Walser heute grübel, ob ich das mit der einfachen Pferdegeschichte wohl wirklich richtig verstanden habe....

Günter Eich mag ich übrigens - bei Lyrik bin ich aber auch wesentlich eher bereit, Zugeständnisse bei kakophonischen Wortklastern zu machen, im übrigen hat er ein paar sehr "gegenständliche" Gedichte geschrieben, die ich, wen wundert's, dann doch vorziehe.

Falls Du weitere Lästerobjekte suchst: Versuch's mal mit Trakl - der bringt mich jedesmal und unweigerlich zum Grinsen.

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Ich war ganz kurz versucht, Trakl anzuführen - aber was ich von Eich kenne, fand ich alles "schlimmer" - vielleicht kenn' ich auch den "schlimmen" Trakl nicht (ich find' das oft nur pathetisch-kitschig-pseudodüster).

"Weine erschmecken" kann ich auch - schon auf den zweiten Schlucken kann ich Dir meist sagen, ob mir ein Wein schmeckt, oder nicht.

Ein älterer Kollege vom Ungatten lud mal die ganze "Bagage" zu einem Sommerfest ein.
Der Mann ist nebenbei Winzer - das ist hier übrigens jeder dritte (oder zumindest jeder vierte).
Also fuhr der Gastgeber "Selbstgemachten" auf.
Die Kollegen hatten alle was zu Essen oder zu Trinken mitgebracht. Einer betonte den ganze Abend hartnäckig, wie teuer der Wein gewesen sei, von dem er da eine Flasche mitgebracht habe. Damit ging er irgendwann allen Anwesenden mächtig auf den Keks. Irgendwann drängte es den Gastgeber, dieser Show ein Ende zu machen. "Horch," sagte er, "ich will Euch mal was sagen: Ich mach jetzt fast vierzig Jahre meinen eigenen Wein. Es gehört nix dazu, in eine Weinhandlung zu gehen, und die teuerste Flasche Wein zu kaufen. Aber eine echte Kunst ist es, einen richtig guten Wein zu finden, für wenig Geld."
Von diesem Herrn stammt übrigens auch die Weisheit, daß ein guter Wein "der ist, wo Dir schmeckt und keinen Schädel macht."
(ich sag's ja immer wieder: Hier kann man was für's Leben lernen...)
Ich kenne dieses intelektuelle Weinerschmecken aber auch. (Meistens versagt der intellektuelle Gaumen bei der 1,5-Liter-Flasche Lambrusco. "Fanta" ist falsch!! !)
Das hochintellektuelle Weinerschmecken irgendwelcher Reich-Ranitzki-Apostel ist nämlich in der Praxis oft nichts anderes, als eine oenologische Ausgabe dessen, was für das Prekariat Der Preis ist heiß ist.

An dieser Stelle verrate ich auch gleich mal meine persönliche Entdeckung des Jahres:

2003er Katherine Hills, Shiraz
Beresford Wines,
McLaren Vale und Riverland / Australien


Stücken Manchego dazu, Feuer an im Ofen - und die Welt ist in Ordnung.

Und da bringst Du mich schon wieder auf was:
Warum versucht man eigentlich zuweilen krampfhaft manche Bücher zu lesen?
Es gibt Kleidungsstücke, die habe ich ein- oder zweimal versucht zu bügeln. Fehlanzeige. Ein dritter Versuch findet nicht statt. Zieh's verknittert an, oder laß' es.
Hingegen gibt es Bücher, die ich alle sechs Jahre herauskrame. Und komme trotzdem nie über Seite 112.

Und nun erläutere mir mal den Reiz der "Sprödigkeit" des Herrn Johnson.
Wenn mein Opa bei Tisch "zusammenhanglos daherredete" (wie meine Oma das nannte), wurde diese Zusammenhanglosigkeit allgemein als "dem Zuhörer gegenüber als unhöflich" betrachtet. Als Kind hat es mir Spaß gemacht, zu erraten, durch welche Assoziation mein Opa auf diese oder jene Bemerkung verfallen war und das für den Rest der Tischrunde "zu dolmetschen". Das war wie ein Puzzle, bei dem man fehlende Teile aus dem Hut zaubern darf - eben ein Spiel am sonst langweiligen Mittagstisch.
Bei Johnson macht es mir keinen Spaß, zu spekulieren, was er sich wohl bloß gedacht hat und (aus welchen Gründen auch immer) nicht hingeschrieben hat.

Vielleicht liegt es daran, daß wir nicht zusammen mittaggegessen haben, der Herr Johnson und ich...

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Trakl ist "pathetisch-pitschig-pseudodüster" - denn er ist durchsetzt von den irrsinnigsten Alliterationen - und genau über die muss ich immer so kichern, erinnern sie mich doch regelmäßig an frühere Deutschhausaufgaben, wo wir zwanghaft mit vorgegebenen Stilmitteln um uns werfen mussten, "um ein Gefühl für die Vielschichtigkeit der Sprache" zu bekommen.
Herr Eich arbeitet da wesentlich subtiler - Stilmittelforscher müssen bei ihm schon deutlich gebildeteter sein, um da fündig zu werden. (Obwohl: im Zweifel arbeitet er mit Metaphern, die ich nur wieder nicht erkenne, weil mein Geist nicht ausreichend flexibel genug ist, um spontan seine freien Metapherassoziationen nachvollziehen zu können. WENN ich mich aber mal dran setze und welche suche, dann finde ich bei ihm auch Metaphern, von denen der Dichter oft vorher selber noch nichts wusste, ist halt wie mit der Interpretation von moderner Kunst. Oft macht erst die richtige Interpretation das Werk zu wahrer Kunst.)

Und Weine erschmecken ist dann doch gar nicht so einfach, wie man meint. Früher, als ich mich noch glücklich und oenologisch ungebildet hemmungslos durch das Aldisortiment gesoffen habe, war mein Promillepegel meist höher und vor allem sehr viel preiswerter zu erreichen als heute, wo ich schlicht mäkelig geworden bin.
Der Hauptmakel, den ich heute leider äußerst treffsicher erschmecke, ist Kork oder eben "Tod" (des Weines, nicht des Trinkers, aber viele Weine sterben halt deutlich früher als der begeisterte Sammler sich gedacht hat.) Und wenn so ein Sammler dann sein jahrelang gut gehütetes Schätzchen voller Stolz endlich bei DER passenden Gelegenheit präsentiert, dann ist es für mich immer ein gesellschaftlicher Drahtseilakt, ihm nicht spontan seine Weinleiche in den Ausguss zu kippen und lieber nach einem simplen Vin de Pays zu verlangen, die haben nämlich ganz selten ein Problem. (Die Weine - wohl aber der feine Weinkenner, gilt doch ein einfacher Landwein unter Kennern schlicht als "fastfood" und das bietet man nicht an, das versäuft man selber nur heimlich, wenn keiner guckt...)

Ich persönlich brauche auch nach meiner fundierten Weinschmeckausbildung keine teuren Weine, ich lebe nach wie vor äußerst glücklich mit dem Aldi- (resp. Lidlangebot, die haben einen Herault, den finde ich klasse), aber WENN ich einen teuren Wein trinke, dann soll er auch sein Geld wert sein. Und genau das schmecke ich dann leider und beginne das wilde Mäkeln.

Das Teure an meiner Weinschmeckausbildung ist also vor allem das häufige Weggießen "guter" Weine, eine Macke, an die sich mein jetziger LieblingsMann zunächst nur schwer gewöhnen konnte (Himmel, was hat der sich mit mir geniert, wenn ich im Restaurant dreimal hintereinander eine Flasche habe umgehen lassen), heute schmeckt er es aber selber und so hat sich wenigstens dieser Problempunkt in der Beziehung erledigt.

Es ist übrigens äußerst erstaunlich, wie viele selbst ernannte Weinkenner sich begeistert an verkorkten Hochpreisweinen degoustieren. Der übliche Weinkenner kennt nämlich nur die Etiketten und kann danach fließend die Qualität des Inhalts beurteilen.

Hier muss ich gestehen, dass ich in diesem Punkt nach wie vor ein Versager bin: Ich war schon immer eine absolute Niete in Erdkunde, weil ich mir all die Namen und die Zusammenhänge von Ländern, Gegenden und Städten nie merken konnte - das setzt sich bei Weinanbaugebieten natürlich fließend fort und so kann ich bis heute nicht treffsicher erklären, wo genau ein Bordaux und wo ein Burgunder angebaut wird. (Und nu sach nicht im Bordeaux bzw. im Burgund, mit eben dieser Aussage versuche ich mich auch immer zu retten, aber Kreuze malen auf einer Karte könnte ich nicht. Habe ich schon x-mal trainiert und immer am nächsten Tag schon wieder vergessen. Ist mir heute einfach wurscht, wenn ich dort hinfahren will, schaue ich vorher halt noch mal nach.)

Da wir aber nun über genügend "teure Flaschen mit dem passenden Etikett" verfügen, liebe ich es, einen "normalen" Wein edel dekantiert in der Karaffe zu präsentieren und die (falsche, aber teure) Flasche unauffällig in Sichtweite stehen zu lassen. Meine Privatstatistik weist da Trefferquoten von über 80% aus - sprich von 5 Leuten sind 4 schwer begeistert, nur weil sie sich einbilden, sie trinken grade ein echtes Schätzchen.....
Ich achte übrigens darauf, dass die wirklich vornehmen Flaschen immer passend angestaubt sind - natürlich auch wenn sie leer sind. (Zum Glück ist "angestaubt" in unserem Haushalt nie ein Problem).
Und verkorkte Weine werden bei uns auch nicht mehr weggegossen, es kommt immer irgendwann ein Besuch, der sich daran erfreut.

Der Hammer war ein Bekannter, der sich in der Küche selber bediente (ist bei uns Usus) und dort hell begeistert eine alte, angefangene Flasche fand, aus der er sich ein Glas eingoß und laut schlürfend, lobend genoß.
An der Stelle habe selbst ich mein antrainiertes Pokerface nicht halten können - er hatte eine Weinflasche erwischt, die seit über einem Jahr in der Ecke stand, weil ich sie eigentlich zum Kochen benutzen wollte, aber immer noch keinen Sauerbraten gemacht hatte - denn nur da kommt Essig in diesen Mengen rein............

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Dein Schwank erinnert mich an einen Hotelgast, den ich mal hatte - der funktionierte umgekehrt, wie Dein Sauerbratenfuzzi. Der beharrte und beharrte nämlich darauf, daß der Wein nach Kork schmeckte. Ich hab' ihm gleich gesagt, daß ich das eher nicht glaube, ihm aber gerne ein neues Glas bringe. Und wieder zeterte er. Solange, bis er mich anfuhr daß sei ja die typische deutsche Unverschämtheit (der Mann war ein Österreicher), daß man ihm da was unterjubeln wolle, blabla...

Jedenfalls hab' ich dann mit Wonne die Flasche zum Tisch getragen - und - Du ahnst es schon:
Schraubverschluss!

Soviel zu den Weingourmets...

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